Infobrief – 29. November 2012 / Wind of Change

Wind of Change

 

Facebook, XING, Twitter oder der DRSB wissen über „Versicherungskunden“ und deren Wünsche mehr als jede deutsche Versicherungsgesellschaft über ihre Versicherten. Die obsoleten Produkt- und Marketingmodelle funktionieren seit Jahren nicht mehr. Die extrem hohen Abschluss- und Organisationskosten der Strukturvertriebe, die anhaltende Niedrigzinsphase, der Anlagenotstand in der Euro – Krise sowie die sich verschärfende US – Finanz- und Wirtschaftskrise sorgten in diesem Jahr – noch wesentlich mehr als bisher – für Verkaufsrückgänge. Die klassische Kapitallebensversicherung wurde mit Beginn des Riesterwahns schwer angeschossen und stirbt seitdem auf Raten. Möglicherweise muss man sie 2013 beerdigen. Bunte Bilder in den Printmedien oder fröhliche Fernsehwerbung verlocken kaum noch Menschen zum Kauf von Versicherungsprodukten.

 

Wind of Change – man ist in der deutschen Versicherungswirtschaft auf der Suche nach dem Kunden von „MORGEN“ und verliert massenhaft die Kunden von „HEUTE“. Denn immer öfter müssen sich die deutschen  Versicherungsgesellschaften und deren Vertreter [ Vermittler ] kritischen Fragen stellen.

 

Die deutsche Assekuranz steht quasi im Kreuzfeuer zwischen Kundenerwartungen, kaufmännischen Überlegungen sowie einer wenig hilfreichen Politik. Wie kann man diese sich auf tuenden Gräben zwischen den obsoleten Produkt- und Marketingmodellen und den berechtigten Kundenwünschen überbrücken? Das Misstrauen gegenüber den Versicherungsgesellschaften wächst in einem gigantisch rasanten Tempo und wird zur lebensbedrohlichen Gefahr für das ganze Geschäftsmodell.

Nur Wind of Change?

Oder stecken die deutschen Versicherungsgesellschaften tiefer im Sumpf als vermutet?

 

Seit dem Beginn des Riesterwahns hüpfen die Marketing- und Vertriebsgurus quasi wie aufgescheuchte Kängurus über die Chefetagen der deutschen Assekuranz und verkünden ständig neue Vertriebs- und Produktstrategien. Mal sollen die Vertriebe ausgebaut werden, mal werden bunte Flyer entworfen, mal spricht man von strategischer Neuausrichtung, mal werden Geschäftsmodelle auf den Prüfstand gestellt, mal wird ein Werbespott aufgepeppt – das Resultat ist immer gleich: Man dreht sich seit Jahren im Kreis und wird dabei schwindelig.

Innovationen?

Wirkliche Vertriebs- oder Produktinnovationen sind seit 1993 nicht mehr feststellbar. Altes und Obsoletes wird immer wieder aufgekocht. Dieser aufgewärmte Papp schmeckt den Deutschen nicht mehr. So jagt eine Arbeitsbesprechung die andere. Man taumelt von Meeting zu Meeting und ist hinterher nicht schlauer als vorher. Und immer wieder quälen die Fragen:

Was muss man verändern, um die Kunden zu gewinnen?

Gibt es noch Chancen für die deutsche Assekuranz?

Wo liegen die tatsächlichen Herausforderungen?

Wind of Change – Die deutsche Versicherungswirtschaft steckt seit dem Riesterwahn quasi im Überlebenskampf. Bedauerlicherweise verdrängen die führenden Köpfe der Branche noch immer die tatsächliche Bedrohung, sodass der Handlungsbedarf ständig wächst und mit ihm die Angst. Dabei liegen die Lösungen so nah. Viel Zeit verbleibt der deutschen Assekuranz nicht mehr, denn sobald das erste bahnbrechende Vertriebs- und Produktsystem auf dem deutschen Markt platziert wird, beginnt der Anfang vom Ende des Obsoleten.   

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Kommentar zum Artikel
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