DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Die
Werte
im
Kapitalismus
von
Udo Johann Piasetzky
Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.
und
Rechtsanwalt Heinrich Sternemann
Vorsitzender der Antikorruptionskommission des DRSB e.V.
Meerbusch, den 22. Juli 2006
Einige Politiker finden es zeitgemäß und modern, mit dem Begriff
Werte
zu hantieren und zu jonglieren.
Oftmals wissen sie selbst nicht, worüber sie reden.
Denn was man nicht hat, kann man auch nicht begreifen.
So wird „lustig und regelmäßig” mit diesem Begriff in den Medien viel Humbug gemacht und Schindluder getrieben.
Dabei scheuen die Vertreter der „ideologischen Systeme” nicht davor zurück, jeweils ihre Geistesrichtung und Ansicht als die einzig richtige und wahre zu erhöhen.
Besonders die Protagonisten der Neoliberalen sind da vollkommen schmerzlos im Umgang mit der Wahrheit.
Selbst unkritischen Soziologen und Politologen dürfte doch bekannt sein, dass es die einzige Wahrheit nie geben wird.
Verwirrte Neoliberale glauben womöglich, dass mit dem Begriff
Wert allein Macht
gemeint sein kann.
Wissende Philosophen und Realisten erkennen aber sofort:
Die Macht ist überhaupt kein Wert.
Politiker, die ausschließlich die Macht um ihrer selbst willen suchen und begehren, werden häufig schnell entlarvt und vermutlich nicht mehr gewählt.
Immer mehr Bürger bemerken das rapide schwinden von Werten und Wertvorstellungen, sind aber ohnmächtig bei der Suche nach Neuem.
In unserer so genannten modernen Demokratie sollte der Staat mit seinen Werkzeugen und Instrumenten die Bürger zusammen halten, aber mehr als das Funktionieren der Infrastruktur springt zurzeit nicht heraus.
Noch nie wurde eine deutsche Regierung so schlecht bewertet wie die
Merkel - Truppe
und das bei sehr guter Auftragslage der deutschen Wirtschaft.
Das hat wie alles im Leben einen tieferen Grund:
Die ständigen Reformankündigungen und durchgeführten „Reförmchen” haben
mehr Missstände geschaffen,
Freiheiten eingeschränkt
und
Ungerechtigkeit hervorgerufen.
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands und die Grünen sind daran gescheitert, dass die von ihnen auf den Weg gebrachten „Reförmchen” schon nach kurzer Zeit bereits zum „Selbstzerleger” wurden und / oder „Werte vernichteten”, die schwer erneuerbar sind.
Die Merkel – Truppe ist auf der Suche nach neuen Wertesystemen, die nicht so korrumpiert sind wie die „grüne – sozialistische Soße” der letzten Regierung.
Immer wieder werden die Merkelbemühungen systematisch torpediert.
Mit besonderem Fleiß arbeitet der Abgeordnete „Röttgen” an der Glaubwürdigkeit der Politik und vernichtet damit die Hoffnung auf eine bessere Merkel – Zukunft.
Mit dem bürgerlichen Moralbegriff
Ethik
kann der nassforsche „Jungkonservative” wahrscheinlich ohnehin nichts anfangen.
Getreu des
neoliberalen Credos
wird lustig
abkassiert,
wo sich eine Gelegenheit bietet.
Ein Bürger, der sich seit den Hartz – Modellen stets am Rande des Existenzminimums bewegt, ist es bereits gewohnt mit wenig Geld auszukommen.
Ein solcher Bürger stellt nach dem Betrachten der „Röttgen-Abzocke” zunächst alle Aussagen einer sozial - konservativen Regierung zum ersten Mal in seinem Leben in Frage.
Ständig werden die Bürger seit Jahren von rot - grün oder rot – schwarz beschallt mit der Information, dass der deutsche Sozialstaat nicht mehr finanzierbar sei.
Dabei kreierten zum Beispiel auch Politiker wie „Röttgen” das unverfänglich und harmlos klingende Wort
Sozialabbau.
Seit den Hartz – Modellen wissen die Bürger in Deutschland was Sozialabbau bedeutet.
Diesen Bürgern ist dann die Mentalität eines Abgeordneten „Röttgen” extrem schwer vermittelbar.
So verliert der „Kapitalismus” in seiner zunächst „positiven Form” seine Glaubwürdigkeit.
Plötzlich und von vielen unerwartet fehlt durch die „Röttgen – Aktion” dem Kapitalismus ein ethisches Fundament.
Plötzlich und von vielen unerwartet zeigt der Kapitalismus eine böse Fratze.
Krisen hat es in der deutschen Wirtschaft immer gegeben.
Die letzten gravierenden Veränderungen wurden durch die Automatisierung und die verstärkte Einführung von Elektronik in der Industrie ausgelöst.
Entlassungen und Arbeitsplatzverlust betrafen damals nur die schwächeren Einkommensschichten.
Seit der rot – grünen Regierungs – Versuchs – Phase verlieren auch Akademiker und Topmanager sowie Mitarbeiter von Versicherungen und Banken, die sich bis vor 8 Jahren noch völlig sicher fühlten, ihre Arbeitsplätze.
Wirtschaftsforscher in der EU prognostizieren für die nächsten Jahre, dass Akademiker in hohem Maße unbeschäftigt bleiben werden.
Seriöse Berechnungen gehen dabei von einer mindestens
zwanzigprozentigen ständigen Arbeitslosigkeit
in allen westlichen Industriestaaten aus.
Infolge dessen werden circa
30%
der Bürger das gesamte Sozialprodukt in Deutschland erwirtschaften müssen.
Dass, da immer mehr Bürger den Cent und Euro dreimal umdrehen, berührt womöglich diejenigen nicht, die immer noch aus dem Vollen schöpfen können.
Wer aber aus dem Vollen schöpft, stellt keine Fragen nach Ethik oder Moral.
Werte sind aber eine wesentliche Grundlage jeder Gemeinschaft, die sich durch moralische Regeln erst zu einer funktionierenden Gesellschaft entwickelt.
In einer Wertegesellschaft sind alle Antriebskräfte des Staates meistens einfach und unbeschädigt.
Die Staatsgrundsätze sind klar und jedem Bürger einleuchtend und es entstehen kaum Verwicklungen, die das Gemeinwohl bedrohen.
Dieser gesunde Boden eines jeden Staates wird in Deutschland mehr und mehr verlassen.
Menschenwürde hat auch mit dem Wertewandel zu tun und so fragen immer häufiger aufgeweckte Bürger, ob es nicht falsch sein könnte, wenn die Wirtschaft den Begriff
Wert
im materiellen Sinn verwendet.
Für Wissenschaftler bedeutet Wert je nach der Fachrichtung immer etwas anderes.
Für Mathematiker ist es eine abstrakte Rechengröße ohne Dimension,
für Physiker eine konkrete Messgröße mit Dimension.
Bekanntlich ist die amtierende Bundeskanzlerin Physikerin.
Nach dem Wildschweinessen mit dem US – Präsidenten müssen Zweifel an Dimension und konkreter Messgröße gestattet sein.
Werteverlust ist die Folge demokratischer Aufklärung. Werden die Bürger indoktriniert mit Parolen der Auflösung des
Sozialstaats,
schwindet sehr schnell das Interesse an gesellschaftlichen Werten.
Werte brauchen ständige Bestätigung.
Dabei ist wichtig, dass die Bürger „den” bestätigen,
der positiv handelt
und
„dem”
der gegen Werte verstößt, ganz deutlich die Ablehnung zeigen.
Ein moderner Gesellschaftsvertrag muss die Freiheit und die Arbeitsplätze für alle Bürger sichern.
Nur dann macht „Kapitalismus” in einem „sozialen Staat”
mit „Werten” allen Bürgern richtig Freude.
DRSB e.V.
Wir stehen für Werte.
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