Die Nachwehen der US – Kriege / Teil 217 / Worauf warteten die USA?

Worauf warteten die USA?

Die Syrien-Politik der USA ist seit Jahren ein Desaster von unvorstellbaren Ausmaßen. Grob Geschätzte 400.000 bis 700.000 Tote in Syrien sowie ungezählte leicht und schwer Verwundete sind eine Horror-Bilanz des Versagens der US-amerikanischen Außen-, Militär- und Geheimdienstpolitik. Die außenpolitische Untauglichkeit des US-Außenministers John Kerry ist seit seinem Dienstantritt belastbar zu belegen. Kerry ist noch nicht einmal in der Lage sich mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow -> nach einer zwölfstündigen Marathonsitzung -> auf eine Flugverbotszone zu einigen. Auch der 48-stündigen Waffenstillstand für Aleppo war eine Farce. Nach wie vor ist der Einsatz von Fass-Bomben, Napalm oder Giftgas angesagt. Täglicher Nahrungsmittel-, Wasser- und Strommangel komplettieren die endlose syrische Horrorbilanz. Das lässt die Frage aufkommen: Ist eine politische humane Lösung von den USA noch erwünscht? Denn die sinnlose Symbolpolitik mit den sogenannten ->

Genfer Gesprächen ->

führte in eine Sackgasse. Eine Wiederaufnahme soll wahrscheinlich erneut vom Elend in Syrien ablenken. Bisher konnte keine der Genfer Gesprächsrunden das Leiden der geschundenen syrischen Zivilbevölkerung abmildern oder gar beseitigen. Kerrys Analysen sind wie immer von großer Hilfs- und Ahnungslosigkeit geprägt, wenn er wieder einmal davon herumfaselt, dass man auf der Schwelle zu einem totalen Krieg steht.

Diese Schwelle haben die USA in Syrien schon seit Jahren überschritten.

Durch die bindungslose Unterstützung von kurdischen Terror-Organisationen und wild zusammengewürfelten Terror-Rebellen -> sprich bezahlten Söldnern -> haben CIA und das Pentagon schwer veränderbare Tatsachen geschaffen. Deshalb herrscht hinter den politischen Kulissen zwischen Moskau und Washington ein gigantisches Misstrauen. Langsam erkennen nun auch Gutmenschen, Hardcore-Optimisten und völlig verblendete atlantische Netzwerker das totale Versagen von Barack Obama. Dem US-Präsidenten war der medial gut zu vermarktende Iran-Deal weitaus wichtiger als eine politische humane Lösung des Syrienkriegs anzustreben. Washington gab das Gesetz des Handelns aus der Hand und überließ Moskau alle Handlungsaktivitäten zum Schutz von Zivilisten in Syrien. Doch auch der gescheiterte Putschversuch in der Türkei hat die türkische Rolle im syrischen Bürgerkrieg vollkommen verändert. Möglicherweise sind die USA doch wesentlich tiefer in den Putsch verstrickt -> als ursprünglich angenommen. Vermutlich sollte ein Machtwechsel in Ankara nicht nur über die Organisation Gülen -> sondern auch mit der Hilfe von westlichen NGO`s herbeigeführt werden. Die türkische Regierung verfügt offensichtlich über weitreichende Erkenntnisse, dass beispielsweise auch diverse Organisationen der atlantischen Netzwerker in den Umsturzversuch am Bosporus verwickelt waren. Deshalb hält man in Ankara viele politische Trumpf-Karten noch zurück, um ein Optimum an Vorteilen zu erlangen. Deshalb musste auch US-Vizepräsident Joe Biden am 24. August 2016 nach Ankara reisen, um vorgeblich über das gemeinsame Vorgehen in Syrien zu diskutieren. Ein Besuch von Barack Obama in der Türkei wäre ein noch deutlicheres Signal des Versagens der US-Außenpolitik gewesen. Da die antiamerikanische Stimmung in der Türkei ungeahnte Höhen erreicht hat -> wäre vermutlich auch der Schutz von Obama unmöglich geworden. Deshalb schickte Washington den Vizepräsidenten Joe Biden, damit man die Wogen im gestörten bilateralen Verhältnis zwischen der Türkei und den USA noch einmal glätten kann. Doch zunächst dominierte nur ein Thema das Treffen in Ankara:

Die unverzügliche Auslieferung des Predigers Fetullah Gülen.

Erst danach interessierte sich Recep Tayyip Erdogan für die kontraproduktiven Unterstützungen von kurdischen Terror-Organisationen und marodierenden Söldner-Truppen durch die USA. Ankara hat den prestigeträchtigen Besuch von Biden dazu genutzt, um den politischen Druck auf Washington zu erhöhen. Denn die türkische Regierung befürchtet, dass kurdische Terror-Einheiten im syrisch-türkischen Grenzgebiet -> statt wie von den USA gewünscht die militärischen Einheiten der ISIS-Bewegung bekämpfen -> viel lieber einen kurdischen Staat errichten. Einen kurdischen Staatsriegel zwischen der Türkei und Syrien kann Ankara weder politisch noch militärisch tolerieren.Spannungen zwischen der selbsternannten Supermacht USA und dem strategisch wichtigen NATO-Partner Türkei sind kaum noch zu vermeiden. Hier entsteht zukünftig ein vollkommen neuer Krisenherd. Es blieb den USA also nichts Anderes übrig -> als den Versuch zu starten -> die bereits entstandenen Spannungen abzubauen und den Türken zu beruhigen. Washington und die NATO benötigen den Militärstützpunkt in Incirlik. Eine Verlegung in die Ukraine oder nach Polen ist politisch kaum noch durchsetzbar. Auch droht ganz offensichtlich Erdogan damit -> die bereits belastbar ermittelten Drahtzieher des gescheiterten Putschversuchs am 15. Juli 2016 -> zu veröffentlichen. Zur vorläufigen Schadensbegrenzung lässt Washington deshalb kurdische Einheiten von der Türkei bombardieren. Die meisten US-Politiker glauben nicht an die Bündnistreue und die Zuverlässigkeit der Türkei. Trotzdem ist man gezwungen mit Ankara zusammenzuarbeiten. Man braucht das türkische Militär zur Säuberung der türkisch-syrischen Grenzgebiete von Einheiten der ISIS-Bewegung. Doch Ankara betrachtet auch die YPG ebenso wie die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK als terroristischen Gegner. Man will unter allen Umständen vermeiden, dass an der türkischen Südgrenze ein zusammenhängendes Herrschaftsgebiet für Kurden entsteht. Ankara warnte mehrfach vor einem weiteren Vorrücken der von den USA gesponserten Kurdenmilizen und Söldner-Truppen. Der türkische Außenminister Cavusoglu forderte ultimativ, die Grenze zu Syrien müsse vollständig gesäubert werden. Zusätzlich kündigte Ministerpräsident Binali Yildirim an, dass sich die Türkei aktiver in eine Lösung des Syrien-Konfliktes einbringt. Der Vorstoß von türkischen Panzer-Verbänden ist ein erstes sichtbares Zeichen. US-Vizepräsident Biden versuchte lediglich mit seinem Besuch in Ankara -> den NATO-Partner Türkei bei Laune zu halten. Denn ein zu befürchtender baldiger Austritt der Türkei aus der obsolet gewordenen NATO wird die USA und alle NATO-Partner ganz erheblich schwächen. Ein Ritt auf der Rasierklinge, denn die USA sehen die Kurden als einzige schlagkräftige Bodentruppe gegen die ISIS-Bewegung. Washington unterstützt -> nach wie vor -> die kurdischen Militärverbände in Syrien aus der Luft. Daran wollen die USA vorerst nichts zu ändern.

Für die Mehrheit der Türken sind die USA dadurch Unterstützer von Terroristen.

Zurzeit erreicht der ANTI-AMERIKANISMUS in der ganzen Türkei ungeahnte Höhen. Deshalb drängt besonders Erdogan immer aggressiver auf eine schnelle Auslieferung des Drahtziehers Gülens. Ankara droht sogar offen mit dem Ende der Anti-Terror-Zusammenarbeit mit den USA. Rein vorsorglich forderte der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnoldden kompletten Abzug der deutschen Tornado-Aufklärungsjets von der Luftwaffen-Basis in Incirlik. Als Grund schob Arnold vor, dass die türkische Regierung den Besuch von deutschen Abgeordneten bei deutschen Einheiten in Incirlik offiziell ablehnte. Die GroKo muss ohnehin andere Standorte für deutsche Luftwaffen-Einheiten abklären, denn das Bundestagsmandat für den Tornado-Einsatz läuft definitiv im Dezember 2016 aus. Ohne die Stimmen der SPD-Volksvertreter im Bundestag ist eine Verlängerung der Tornado-Mission in Incirlik völlig ausgeschlossen. Besonders für das Pentagon sowie für die NATO-Führung in Brüssel wäre der Abzug der Tornado-Einheiten aus der Türkei ein Desaster, denn Tornado-Aufklärungsbilder ermöglichen der US-Luftwaffe eine zielgenauere Bekämpfung von gegnerischen Bodentruppen. Einheiten der ISIS-Bewegung können durch den Einsatz der DEUTSCHEN BUNDESWEHR schneller und besser identifiziert werden. Dadurch vermeidet man gleichzeitig den ungewollten Beschuss von kurdischen Einheiten und von wilden Terror- und Söldner-Einheiten, die durch die USA gesponsert werden. Denn durch das sogenannte FREUNDLICHE FEUER wurden bereits hunderte kurdische Kämpfer und Söldner verletzt oder getötet. Gemäß den nicht belastbaren Berichten von SPIEGEL ONLINE wird geprüft, ob die deutschen Tornados und Tankflugzeuge von Incirlik nach Jordanien oder nach Zypern verlegt werden können.

Stützpunkte in Jordanien oder auf Zypern haben Nachteile.

Ein Umzug der deutschen Luftwaffe sowie die Einrichtung neuer Standorte nimmt mindestens 2 Monate in Anspruch, in denen die Tornado-Mission unterbrochen werden muss. Hinzu kommt, dass die Versorgung der deutschen Tornados sowie der Bundeswehr-Soldaten in Jordanien und Zypern viel kostenintensiver und komplizierter ist als in der Türkei. Deshalb beschloss der deutsche Verteidigungsausschuss im September 2016 in die Türkei zu reisen. Dies lehnte Premierminister Binali Yildirim bei Treffen mit ausländischen Journalisten mehrfach rundherum ab. Ankara verhindert dadurch möglicherweise den weiteren Einsatz von Tornado- und Awacs-Aufklärungsflugzeugen.

Worauf warteten die USA?

Will man in Washington das Verhältnis zwischen Ankara und Berlin weiter vorsätzlich vergiften? Möchte man die DEUTSCHE BUNDESWEHR innerhalb der NATO isolieren? Das Pentagon oder die NATO-Führung in Brüssel sollte auf keinen Fall davon ausgehen, dass die gewählten Volksvertreter im deutschen Bundestag deutsche Soldaten für dubiose NATO-Mission weiterhin klaglos mandatieren. Denn Landtags- und Bundestags-Abgeordnete sowie DEUTSCHE PARTEIEN -> die DEUTSCHE SOLDATEN auch weiterhin in unkontrollierbare Kriegsabenteuer der NATO schicken -> gefährden zukünftig ihre Wiederwahl. Auch in Deutschland sowie in immer mehr Mitgliedsstaaten im sterbenden Kunstgebilde der EU-Vertragsgemeinschaft wächst exponentiell eine ANTI-AMERIKANISCHE und ANTI-NATO Grundstimmung.

Übrigens:

Eine qualitativ gute Luftraumüberwachung von Einheiten der ISIS-Bewegung wird ohne massive Unterstützung der DEUTSCHEN BUNDESWEHR nicht mehr möglich sein. Alle 16 Awacs-Aufklärungsflugzeuge -> die derzeit noch in Geilenkirchen stationiert sind -> sind mit mehr als ein Drittel des fliegenden Personals aus der DEUTSCHEN BUNDESWEHR besetzt.Aus Protest gegen die Armenien-Resolution im DEUTSCHEN BUNDESTAG untersagt Ankara allen deutschen Abgeordneten den Besuch von Bundeswehrsoldaten auf türkischen Boden. Nicht nur diese politisch scharfe Maßnahme eines NATO-Partners zeigt wie gefährlich und absurd die US-Außenpolitik und die NATO-Einsätze geworden sind.

 Worauf warteten die USA?

Wieviel UNHEIL darf US-Außenministers John Kerry noch anrichten bis zur Neu-Wahl des US-Präsidenten? Die 58. Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ist bekanntlich auf den 08. November 2016 terminiert. Die eigentliche Präsidentenwahl, bei der die Wahlmänner ihre Stimmen abgeben -> findet 41 Tage später am 18. Dezember 2016 statt.

Dieser Wahl-Akt hat nur formale Bedeutung.

Trotzdem kann Kerry bis zur endgültigen Vereidigung eines neuen US-Präsidenten noch sehr viel politisches Porzellan zerschlagen. Ein intensives Nachdenken unserer gewählten deutschen Volksvertreter über einen weiteren Verbleib in der obsolet gewordenen NATO wäre deshalb sinnvoll und nützlich. Ein unverzüglicher Austritt aus dieser untauglichen Zweckgemeinschaft scheint überfällig geworden zu sein.   

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