DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Die Kraft der
Zuversicht
von
Udo Johann Piasetzky
Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.
und
Steuerberater Hans – Josef Leiting
Vorsitzender der Rentenkommission des DRSB e.V.
und
Rechtsanwalt Andreas Kallen
Vorsitzender der Rechtskommission des DRSB e.V.
und
Rechtsanwalt Christian Hindahl
Vorsitzender der Ethikkommission des DRSB e.V.
und
Rechtsanwalt Heinrich Sternemann
Vorsitzender der Antikorruptionskommission des DRSB e.V.
Meerbusch, den 31. Dezember 2006
Vertrauen zu einem
Neuanfang
ist immer verbunden mit der
Macht des Optimismusses,
denn nichts in der Welt beflügelt mehr und stärker als das schöne Gefühl, vor einer guten Zukunft zu stehen.
Wieder daran zu glauben, dass Pläne gelingen, Vorsätze eingelöst und alle Probleme überwunden werden.
Sollte es dann trotzdem anders kommen, so haben alle
zuversichtlichen Bürger
eine außergewöhnliche Macht auf Ihrer Seite:
Optimismus
der einen Lebensmut spendet, der diese Bürger stärker macht als andere, die Kraft, die überwinden hilft und Positives bewirkt.
Viele deutsche Bürger kennen den alten Spruch von der
rosaroten Brille,
die einige Bürger, aber auch zunehmend viele Politiker tragen, denn wer sie trägt, sieht alles wie in ein positives Licht getränkt.
Man hält sich für gesünder, erfolgreicher und attraktiver als die anderen Bürger.
Ist das nur eine „Sinnes” – Täuschung?
Ganz sicherlich ist es auch eine Täuschung!
Das vollkommen Verblüffende daran ist aber, dass ein Blick durch diese Art von Brillen nicht nur die Wirklichkeit in einer anderen Farbe taucht, sondern sie auch tatsächlich verändern kann.
Die
rosarote Brille
ist ein Fossil aus der Zauberkiste unserer Evolution und wird manchen Bürgern bereits in die Wiege gelegt.
Einige Bürger erwerben sich diese Fähigkeit mit wachsendem Lebensalter. Einige wenige tragen diese Brille ständig, andere selten.
Eigentlich ist die
rosarote Brille
unsichtbar und trotzdem spüren wir sie manchmal sehr deutlich denn ihr Name ist:
Zuversicht!
Die unbändige Triebkraft unseres Lebens.
Kein Aufstehen am Morgen,
kein Aufbruch ins Ungewisse,
kein Aufschwung
und
kein Glaube an ein friedvolles gutes Jenseits
ohne
Zuversicht!
In einer globalen Welt voller Neuerrungen, Gefahren und Katastrophen ist es hilfreich, dass unsere Blicke auf die Realität gnädig verschleiert werden, damit der Lebensmut nicht verloren geht und wieder neuer Raum für Träume entstehen kann.
Kleinkinder zum Beispiel schützt die Natur durch die Gabe der
infantilen Amnesie.
Die Mediensysteme fesseln ständig unsere Aufmerksamkeit mit Nachrichten über
Verbrechen,
Unglück
und andere
Katastrophen,
sodass viele Bürger heutzutage Gefahren schneller erkennen als Chancen.
Schließlich sind
Angst und Vorsicht
unsere
Evolutions – Lebensversicherung!
Das
„positive Illusionen” und „Überoptimismus”
riesige, womöglich nicht zu reparierende Schäden bei den deutschen Bürgern hinterlässt, haben deutsche Politiker und Wirtschaftsbosse, die noch immer dem
Neoliberalismus
Huldigen, im Jahr 2006 deutlich gespürt. Denn was dort passierte, entzieht sich blitzschnell der Kontrolle.
Schauen wir gemeinsam in die deutsche Vergangenheit:
Deutsche Bürger hätten Berge versetzen können, als die Mauer fiel.
Das Gemeinschaftsgefühl, der Tatendrang und der Wille, Neues zu wagen, setzten gigantische Kräfte frei.
Als der Schwabe Jürgen Klinsmann die deutschen Fußballer wieder siegen ließ, waren die Farben
SCHWARZ ROT GOLD
auf unseren Nationalflaggen in ganz Deutschland zu sehen.
Selbst die zuversichtlichsten Bürger wurden aber durch das Versagen der Politik wieder schnell zu
Pessimisten.
Was ist also das Geheimnis der
Zuversicht?
Bestimmt nicht sinnentleerte Kampagnen, wie zum Beispiel
„Du bist Deutschland”
und anderer neoliberalistischer Schwachsinn.
Die Lebensformel ist wie immer eigentlich ganz einfach:
Sicherheit,
die aus dem Glauben kommt,
Optimismus,
der länger Leben lässt
und
Zuversicht,
die vor Stress schütz und anspornt zu Hochleistungen.
Die Gewissheit, dass es sich wieder lohnt
zu arbeiten,
zu entwickeln,
zu leben
und
zu gewinnen,
vermittelt neue Werte zum Lebensmut.
Diese
Gewissheit und Zuversicht
haben wir in diesem Jahr vermittelt und möchten sie allen Lesern in der Welt zum Jahreswechsel näher bringen durch ein Gedicht einer deutschen Schriftstellerin.
Louise Otto – Peters
wurde am 26. März 1819 in Meißen geboren und verstarb am 13. März 1895 in Leipzig.
Louise Otto Schriftstellerin und Mitbegründerin der deutschen Frauenbewegung.
Louise Otto wurde
„Lerche des Völkerfrühlings”
genannt.
Louise Ottos Verse
waren von
Aufbruchstimmung und Optimismus
geprägt.
Louise Otto stammte aus bürgerlicher, wohlhabender Familie. Ihr Vater war Gerichtsdirektor, zeitweise auch Senator.
Louise Otto wurde mit 17 Jahren Vollwaise; ihren Lebensunterhalt bestritt sie vor allem mit der Erbschaft und schriftstellerischer Tätigkeit.
Als junge Frau hatte sie anlässlich eines Besuchs bei ihrer Schwester in Oederan die drückende Not der Fabrikarbeiter kennen gelernt und in ihrem Roman
„Schloß und Fabrik”
beschrieben.
Das Erlebnis wurde für sie zur Initialzündung
für die Rechte und für die Unterstützung der Arbeiter einzutreten.
In vielen Zeitungen veröffentlichte Louise Otto Artikel, zunächst unter dem Pseudonym
„Otto Stern”
und / oder
„ein sächsisches Mädchen”.
Louise Otto
Jahreswechsel
Wenn hoch vom Turm die Glocken klingen,
In mitternächtlich ernster Stund“
Des Jahres Scheidegruß zu bringen:
Dann lauschen wir, als werd“ uns kund,
Was nun der neue Lauf der Horen
Uns Erdenpilgern bieten mag -
Das Jahr ward neuverjüngt geboren
Und festlich grüßt sein erster Tag.
Doch ist vergeblich alles Fragen,
Die Antwort lautet immer gleich:
Propheten sind aus unsern Tagen
Verbannt ins dunkle Sagenreich.
Kein Blick darf in die Werkstatt schweifen,
In der des Menschen Los sich webt,
Kein Arm in das Getriebe greifen,
Das Schicksals - Fäden senkt und hebt!
Das mußten alle wir erfahren
In unsrer Lieben engem Kreis -
Gebrochen müssen wir gewahren
Manch hoffnungsgrüne frisches Reis,
Und wo wir”s ahnend kaum vermutet,
Da kam uns Rettung aus der Not,
Indessen dort ein Herz verblutet
Weil ihm sein Liebstes nahm der Tod!
Nur eitel ist das ird”sche Hoffen
Das sich an äußre Zeichen hält,
Ist nicht in uns ein Himmel offen,
Von dem kein Stern herunterfällt.
Wie sehr auch Sturm und Donner wettert
Und frische Hoffnungssaat zerschlägt
Und alle Rosen uns entblättert,
Wie Staub in alle Winde trägt.
Ein Himmel, den wir sicher schauen,
Wenn sich der Blick nur aufwärts hebt,
Ein Himmel, den wir selber bauen,
Wenn wir zum höchsten Ziel gestrebt,
Ein Himmel, draus seit Ewigkeiten
Zu uns die Schöpfungsformel spricht,
Die Heiligste für alle Zeiten
Kein Chaos mehr! - es werde Licht!
Kein Chaos mehr - in unserm Leben,
Kein Chaos mehr im Vaterland!
Es werde Licht, - dies unser Streben,
Die Waffe dies in unsrer Hand
Des Gottesfunkens treue Wächter
An heil“ger Freiheit Hochaltar,
Und Feinde aller Lichtverächter:
So grüßen wir das neue Jahr.