DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Wie hoch ist der Preis für
Ghetto - Luxus?
von
Udo Johann Piasetzky
Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.
und
Rechtsanwalt Andreas Kallen
Vorsitzender der Rechtskommission des DRSB e.V.
und
Rechtsanwalt Heinrich Sternemann
Vorsitzender der Antikorruptionskommission des DRSB e.V.
Meerbusch, den 21. November 2006
Das Mittelalter bezeichnet eine Epoche der europäischen Geschichte zwischen der Antike und der Neuzeit, die christliche, antike, keltische und germanische sowie slawische Entwicklungen zusammenführte.
Eine nach Ständen geordnete Gesellschaft sowie Feudalherren mit einer christlichen Geisteshaltung bestimmten das tägliche Leben.
Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform war der Feudalismus. Man lebte geschützt von den Mauern einer Stadt oder bei einem Feudalherrn in einer Burg oder einem Wehrschloss.
Reisen zwischen diesem bewachten Wohnen und Arbeiten unterlagen schon damals anonymer Gefahren.
Entrechtete, Desperados und andere Formen der Wegelagerei machten das Leben zwischen den
„Luxusinseln”
unberechenbar.
Eigentlich war man nur innerhalb der
Stadt- und Burgmauern beschützt und sicher.
Unterstellt einmal, die Verteilung des Sozialprodukts in Deutschland geht noch 10 bis 20 Jahre so weiter wie heute, werden wir ähnliche Verhältnisse wie damals im Mittelalter erhalten.
Bereits heute erkennt man an den Rändern deutscher Großstädte, was zukünftig eine zerfallende Gesellschaft bedeuten kann.
Zum Beispiel in Frankreich waren einer Anarchie vergleichbare Entwicklungen nicht mehr zu verdecken.
Straßenkämpfe hinterließen Berge von Hausmüll auf den Straßen. Überall brannten Fahrzeuge und es entstanden immer mehr
„rechtsfreie Zonen der Gewalt”.
Bei uns sind Elendsbezirke wie in französischen Großstädten noch relativ kleine Inseln in einer noch nicht durch Armut gezeichneten Gesellschaft.
Was aber geschieht bei uns, wenn die unteren Bürgerschichten noch 10 oder 20 Jahre weiter im sozialen Status absinken?
Was passiert, wenn überwiegende Teile des Mittelstands, wie in den USA bereits erfolgt, auch in Deutschland verschwinden?
Welcher Weg wird zu begehen sein, wenn der Staat auch vom Mittelstand immer weniger Steuern auftreiben kann?
Welche Probleme entstehen, wenn sich Armutszonen ausbreiten und die Wohlstandszonen schrumpfen?
Werden Wohlstandszonen dann zu Verteidigungsinseln?
Fragen, mit dehnen sich kluge und vorsorgliche Stadtväter schon intensiv beschäftigen und die bei vielen Vernünftigen für große Unruhe sorgen.
Bleibt dann für eine
„besitzende Minderheit”
nur noch der Rückzug hinter Mauern, Gitter und Stacheldraht in geschützten und verbarrikadierten Wohnbezirken?
Privatpolizei patrouilliert dann durch die Straßen und bewaffnete Kontrollposten überwachen die Zufahrten dieser geschlossenen
Kapitalistenkommunen.
In den USA, Brasilien und Mexiko sind die vorgenannten Szenarien keine Zukunftsvision, sie sind bereits heute
>>> brutale Realität <<<.
Je höher
„besitzende Menschen”
ihre Mauern bauen, desto größer ist die Angst vor den
Massen der Arbeitslosen,
vor dem Neid der Habenichtse,
vor dem Verbrechen
und
vor der Rache der Armut!
Welcher Bürger möchte in einer solchen Gesellschaft leben?
Wenn schon, dann ganz sicherlich nicht bei den „Armen”, lieber dann schon bei den
Festungsbewohnern!
Leider wird für den Großteil der Bürger ein Leben als
„Privilegierter”
unerreichbar bleiben.
Doch die Kernfrage bleibt nach wie vor unbeantwortet:
Was kostet der teuer erkaufte
Ghetto - Luxus
die Gesellschaft wirklich? Wollen wir in Deutschland eine zersplitterte Gesellschaft, dann müssen unsere Politiker so weitermachen lassen wie bisher.
Für die Parteien
CDU >< SPD >< Bündnis 90 / Die Grünen >< FDP
ist vermutlich diese Aufgabe „leicht” zu lösen.
Die Politiker brauchten nur wie gewohnt und oft praktiziert fortfahren:
Ständige finanzielle Austrocknung des Staatshaushalts,
Wachstum als ausschließliches Ziel der Wirtschaftspolitik,
weitere Aushebelung des Arbeitsrechts,
Deregulierung der Finanzmärkte
und
Steuersenkungen für höhere und höchst Einkommen.
Politiker könnten weiter
Steuer – Milliarden
für Prestigeprojekte
verblasen
und wie gewohnt
Sozialleistungen einschränken,
Polizeistationen schließen,
Schwimmbäder auflösen
und
Kindertagesstätten verhindern.
Wer so eine Gesellschaft nicht will,
der muss nicht nur etwas, sondern sehr viel verändern!
Vor jeder Veränderung sind Fragen zu beantworten:
Ist eine Veränderung überhaupt möglich?
Wenn ja, mit wem?
Wo soll die Macht herkommen, die die bestehende
„Dis – Orientierung” zur Seite schiebt?
Welche Sozial- und Wirtschaftspolitik hilft wirklich?
Was ist falsch an unserer Politik?
Welche Veränderungen wollen deutsche Bürger?
Bei vielen Bürgern macht sich schleichend eine Grundstimmung breit, die sich auch an Wahlbeteiligungen messen lässt.
Einige Bürger glauben sogar:
„Wenn Wahlen wirklich etwas verändern würden,
wären sie in Deutschland längst verboten”.
Doch Wahlen sind eine Chance zur Veränderung. Die Anfang der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts noch arme
Bundesrepublik Deutschland
nutzte die Chancen und es entstand das
Wirtschaftswunder.
DRSB
Nichts ist mächtiger als eine
Idee,
deren Zeit gekommen ist.
Wir kämpfen seit 19 Jahren mit der
Stimme der Demokratie
für
korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der EU,
einen modernen Sozialstaat,
sichere, langfristige Arbeitsplätze,
sichere, leistungsfähige Sozialsysteme,
und für
sinnvolle, lernfähige Rentensysteme.