Wann kommt der fundamentale Systemwechsel

Wann kommt der fundamentale Systemwechsel?

 

30. November 2010

 

Mit Gründung der Europäischen Währungsunion gaben zunächst zwölf Länder ihre nationale Souveränität in der Geldpolitik auf. Man übertrug sie auf die neu errichtete Institution

Europäische Zentralbank

[ EZB ].

Als beauftragte supranationale Institution entscheidet die EZB unabhängig von den Einzelinteressen der angeschlossenen Staaten. Diese Unabhängigkeit ist im EU -Vertrag gesichert, sowohl hinsichtlich der Einflussnahme seitens des Rates oder der Kommission als auch hinsichtlich der so genannten geldpolitischen Funktionen. Dieser vertraglich festgelegte Status der EZB veränderte das wirtschaftspolitische Machtgefüge in Europa grundlegend. Diverse Analysen der EZB – Geldpolitik in den zurückliegenden Jahren, dass die EZB ihre definierten Aufgaben den Geldwert zu sichern, nur erfüllen kann, wenn sie den Geldbestand unter Kontrolle hat. Geld und Geldverkehr werden jedoch durch private Verträge erst in die Welt gesetzt. Es gibt zwei Wege [ Kanäle ] der Geldschöpfung.

1.

Geld entsteht immer, wenn die Geschäftsbanken oder Kreditinstitute Wertpapiere in ihre Portefeuilles nehmen, die durch die öffentliche Hand oder private Unternehmen emittiert werden und wenn sie Devisen kaufen.

2.

Geld entsteht immer, wenn die Geschäftsbanken oder Kreditinstitute Kreditverträge mit privaten Unternehmen, privaten Haushalten oder Regierung en schließen.

Die EZB hat also nur einen indirekten Einfluss, also scheinbare Einwirkungen, auf den Geldbestand einer Volkswirtschaft. Die Transmission monetärer Impulse durch die Volkswirtschaft ist bekanntlich ein komplizierter Prozess, der durch verschiedene kaum zu kontrollierende Kanäle läuft. Eine in den „Griff kriegen” oder gar  Modellierung dieses Prozesses, mit dem Ziel, die Wirkungen der Geldpolitik vorherzusagen, wird erschwert durch die Unsicherheit über die Intensität und Dauerhaftigkeit der Wirkungen und die zeitliche Verzögerung des Eintritts von Ereignissen. Es bleibt deshalb ein mühsames Unterfangen, vor einer geldpolitischen Entscheidung den Transmissionsprozess umfassend zu analysieren.

Geschäftsbanken oder Kreditinstitute können sich Liquidität von anderen Banken im so genannten Geldmarkt leihen. Der Bankenbasissektor als Ganzes kann seine Liquidität nur durch Verträge mit einer Zentralbank erhöhen. Die Zentralbank steuert die Liquidität des Bankensektors durch kurzfristige Kontrakte. Die zentralen geldpolitischen Instrumente sind die kurzfristigen Zinssätze, zu denen die Geschäftsbanken Basisgeld leihen [ Wertpapier - Verkäufe usw. ] können. Für die meisten Menschen in unserer Heimat und in Europa ist unser EU – Geldmodell deshalb eine nicht zu hinterfragende feststehende Größe. Die Zusammenhänge von geldpolitischen Geschehnissen bleiben somit lediglich für eine kleine Minderheit transparent. Wer jedoch den tatsächlichen Funktionsmechanismen auf die Spur kommt, der erkennt zu seiner Überraschung, dass die vorherrschenden Geldsysteme auf ständige Expansion angewiesen sind. Da es erfahrungsgemäß aber kein unendliches Wachstum geben kann, ist natürlich das vorherrschende Geldsystem zum Scheitern verurteilt, denn die Umverteilung des Kapitals von Arm nach Reich nimmt quasi täglich an Geschwindigkeit zu. In unserer Heimat ist die Agenda 2010 ein solches Beschleunigungsinstrument ohne Rückholcharakter. In vielen Kreisen der Wirtschaftsinformatiker ist das Endzeit – Szenario bestens bekannt, so dass man nüchtern betrachtet die aktuellen Systeme für gescheitert hält und einen fundamentalen Systemwechsel in naher Zukunft erwartet. Bereits vor der Einführung der Agenda 2010 habe ich mehrfach auf diese zwangsläufige Entwicklung hingewiesen und um Unterstützung für aktuelle und zukünftige Rentenbezieher gebeten [ Thema: DRSB Bürgerhäuser ]. Unwissenschaftliche Betrachtungen, mediales Unverständnis sowie politisch gefärbte grüne Propaganda haben das Notwendige bis heute blockiert. Auf jeden Fall haben meine Artikel, Vorträge und tägliche Informationsbriefe überfällige Diskussionsprozesse angestoßen. Nicht nur das Chaos um die HRE, sondern auch die Desaster der Landesbanken zeigen in aller Deutlichkeit, dass die seit Jahrhunderten geübte Praxis der monetären Steuerung von Individuen und Gesellschaften nur noch kurzeitig funktionieren wird. Die anhaltenden und sich verschärfende US – Finanz- und Wirtschaftskrise wirkt da quasi wie ein Brandbeschleuniger. Die in den globalen Wirtschaftssystemen zu beobachtende Prozessabläufe stellen meiner Meinung nach keine singuläre, unvorhersehbare Katastrophe dar, die noch in absehbarer Zeit überwunden werden kann. Ich befürchte vielmehr, es handelt sich bereits um die finale Systemkrise und nicht nur um ein vorübergehendes Problem, dass die Politik oder die so genannte Finanzelite lösen kann. Wir benötigen daher, nicht nur in unserer Heimat, dringend andere Grundlagen für ein globales, nachhaltiges Gesellschaftssystem. Wobei die alten Spielregeln der sogenannten freien Marktwirtschaften der radikalen Überarbeitung bedürfen, denn die im Kern geübte Praxis der monetären Steuerung einzelner Menschen ebenso wie ganzer Gesellschaften wird nicht länger aufrechtzuerhalten sein. Bedauerlicherweise werden meine kompetenten Widerlegungen einfach unterdrückt und in den Medien totgeschwiegen, weil dies das Ende ganzer politisch sehr einflussreicher Berufsstände bedeuten würde. Es mangelt keinesfalls an logischen Defiziten, sondern am Verstehen der durchaus komplizierten Ursachen- und Wirkungszusammenhänge. So erhalte ich auf die Frage:

Woran glauben Sie krankt unser monetäres System”?,

ganz selten eine zutreffende Antwort. Viele versuchen die rein monetäre Steuerung sowie die finanzielle Bewertung des konkreten oder abstrakten Vermögens in den Mittelpunkt zu stellen. Die Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass genau an diesen Unmöglichkeiten zunächst einzelne Geschäftsmodelle und danach gesamte Unternehmenszweige [ siehe z.B. das Dot - Com - Desaster ] und heute Investmentbanken zusammenbrechen. Letztendlich wird das gesamte bestehende Wirtschaftssystem in Mitleidenschaft gezogen. Wie von mir nachgewiesen, wird durch die  historisch gewachsenen Rahmenbedingungen unser Wirtschaftssystem zum Nullsummenspiel degradiert, in dem ein Gewinn immer nur auf Kosten anderer erzielt werden kann. Wer zum Beispiel das Internet durchleuchtet, erkennt das Entstehen von diversen Transaktionsmodellen, die das bestehende Geldwesen höchstwahrscheinlich verdrängen werden. In der aktuellen Form handelte es sich zurzeit jedoch um ein eindimensionales Informationsnetzwerk, dass die marktplatzhaltenden Wirtschaftsunternehmen noch nicht stark beeinträchtigen. Doch das Ansteigen von innovativen Bedingungen, die nur Käufer und Verkäufer miteinander aushandeln, werden traditionelle Handelsplattformen zunächst verdrängen und dann völlig vernichten. Es ist dabei sicherlich unvermeidlich, dass das traditionelle Geldwesen auch diesen Mutationen unterzogen wird. Da die gesellschaftliche Machtstruktur in den freien Marktwirtschaften vor allem vom Geld- und Vermögensbesitz abhängt, werden die finanziellen Eliten verzweifelt versuchen, den Schein der Notwendigkeit der Geldexistenz aufrechtzuerhalten. Dadurch wird der Verfallprozess lediglich noch heftiger beschleunigt. Wissenschaftlich belegt, handelt es sich bei Geld nur um eine Verteilungsregel von Gütern und Dienstleistungen und solche Regeln sind beim heutigen Stand der IT – Technologie wesentlich einfacher und flexibler mittels Intern – Datenbanken umsetzbar. Das Vortäuschen von Pseudowerten und deren Handel wird aufgeklärtere Gesellschaften möglicherweise stark beunruhigen. Deshalb werden die von mir angedachten Lösungsansätze bald die traditionellen Geldsysteme ersetzen. Sie sind transparent, demokratisch und jederzeit problemlos zu überwachen.  Die Anreize von wertlosen Betrugsmodellen, wie in der heutigen Finanzwirtschaft noch üblich, sind dadurch eliminiert. Dazu genügt zunächst eine ehrliche und tabulose Information sowohl der Polit- und Finanzeliten sowie natürlich auch der breiten Bevölkerung. Verlustängste sind dadurch zu dämpfen, so dass selbst die Finanzeliten darin ihr problemloses Fortbestehen erkennen können.

Denn nur wenn wir allen Gesellschaftsschichten aufzeigen können, dass Zähleinheiten als symbolische Gegenleistungen nur dann sinnvoll sind, wenn auch die Transaktionen transparent gespeichert werden und der Wohlstand einer kooperativen Gesellschaft in allen sozialen Klassen nicht ausschließlich von der Verteilung dieser Zähleinheiten in der Gesellschaft, sondern vom Stand der Technologie und ihrer Umweltverträglichkeit abhängt, nur dann können wir in unserer Heimat innerhalb eines überschaubaren Zeitfensters noch erreichen, dass tatsächlich alle Menschen dieser Richtung folgen.

Denn spätestens wenn der US – Dollar seine Funktion nicht mehr erfüllen wird, besteht die Gefahr, dass die USA in Einzelstaaten zerfallen. Vergleichbares gilt natürlich auch für unseren Euro. Bitte blicken Sie einmal kurz zurück: Als vor Jahren die Sowjetunion auseinanderbrach versuchten einzelne Staaten eigene Währungsmodelle einzuführen. Möglicherweise macht es für einige Separatisten Sinn, dass die Deutsche Bundesbank bereits Vorkehrungen zum Drucken der neuen D – Mark treffen sollte.

Inwieweit eine Rückkehr zum alten System der einzelstaatlichen Währungen Besserung bringt, bleibt vorläufig dahingestellt. Es bleibt abzuwarten, wie lange noch die FED völlig ungeniert Staaten und Währungsräume mit neu gedruckten US – Dollars vollpumpt. Das erschüttert das Vertrauen in die anderen Währungen so nachhaltig und endgültig, dass es, wenn uns genügend Zeit verbleiben sollte, nur noch die Hilfskrücke einer Währungsreform als Lösung zur Verfügung steht. Beschäftigungsinhalte, Arbeitsplätze sowie die notwendige Umgestaltung des sozialen und technischen Umfeldes werden dann jeglichen Chancen in der Krise beraubt. Vermutlich werden auch die Informations- und Machtasymmetrien im Rahmen eines finalen Krisenszenarios gravierenden Änderungen unterzogen.

Vorsorge ist deshalb Nachsorge. Wenn wir unser System verbesserungsfähig halten möchten, dann müssen wir „vorgestern” gestartet sein. Denn das zentrale Problem ist das sklavische Festhalten an der absurden obsoleten Kapitalmarkttheorie. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank ist noch besser als ihr Ruf und mit der Flankierung der DRSB Bürgerhäuser wird ein Gleichgewicht leichter austariert werden können. Und zwar völlig unabhängig vom EU – Vertrag. Immer mehr Menschen möchten die Transmission geldpolitischer Impulse verstehen, man möchte die Technik dieser Transaktionen zwischen der Zentralbank und den Geschäftsbanken, der so genannten Offenmarkt – Geschäfte näher durchleuchten. Im Allgemeinen sind die restriktiven Wirkungen der Geldpolitik mit größerer Sicherheit zu erwarten als expansive Effekte. Die Transmission monetärer Impulse durch die Volkswirtschaft ist ein komplizierter Prozess, der durch verschiedene Kanäle läuft und der vom FED – Chef Ben Bernanke bereits verloren wurde. Bedauerlicherweise veröffentlichen seröse Zeitungen, wie zum Beispiel das Düsseldorfer Handelsblatt oder die FTD, gegenteilige Meinungen.

Diese anhaltende Unsicherheit durch

eine fehlgeleitete Wahrnehmungssteuerung erschwert jede sinnvolle Deflations- oder Inflationsbekämpfung.

Immer mehr Menschen in unserer Heimat hinterfragen und verstehen die Ereignisse in unserer Gesellschaft [ Agenda 2010 / Exklusionsprozess ]. Der Meinungsdruck schwillt stetig an und wird nicht länger mit Brot und Spiele unter Kontrolle zu bringen sein. Preise für Vermögenswerte, generelle Preisentwicklungen, Wechselkursveränderungen der Rohstoffpreise, Angebot und Nachfrage an den Güter- und Arbeitsmärkten, Kreditvolumen, Lohn- und Preisbildung, Importpreise, weltwirtschaftliche und finanzpolitische Veränderungen sind nur einige Beispiele für gesellschaftliche Schocks, die nicht von Zentralbanken kontrolliert werden können.

 

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Deutscher Rentenschutzbund e.V.

 

Wir kämpfen seit 22 Jahren mit der Stimme der Demokratie für einen modernen Sozialstaat, sichere, langfristige Arbeitsplätze, sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme, sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme und für korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der Europäischen Union.

 

 

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