Währungskrieg?
Zocken oder Manipulation?
09. November 2010
Selbst der ARD – Videotext – Redaktion war am 14. Oktober 2010 die aktuelle Studie der amerikanischen Ratingagentur Moody’s eine Meldung wert:
Deutsche Banken stehen vor mauen Aussichten.
Gemäß Moody’s steht die Branche vor gewaltigen strukturellen Problemen. Auch Lösungen seien in den kommenden anderthalb Jahren nicht in Sicht. So die verkürzte Fassung der Meldung. In vielen Medien wurde die Begründung der
Moody“s – Analystin Katharina Barten
am nächsten Tag unterschiedlich interpretiert.
Zitat Auszüge:
Deutschlands Banken drohen trotz
der kräftigen Konjunkturerholung immer weiter zurückzufallen.
Die strukturellen Schwächen seien noch immer da.
Und es hätten sich neue hinzugesellt.
Acht der zwanzig größten
deutschen Finanzhäuser hätten in der Krise Staatshilfe benötigt.
Sie stünden nun unter massivem Druck,
die Milliarden zurückzuzahlen, und durchliefen häufig zugleich umfangreiche Sanierungen.
Die Möglichkeit, hohe Gewinne auszuweisen
und damit den Eigenkapitalpuffer für künftige Krisen aufzubauen, sei damit begrenzt.
Deutschlands Banken waren 2009
wieder das Schlusslicht in Sachen Profitabilität.
Der deutsche Bankenmarkt ist klar überbesetzt.
Dass zudem etwa die Hälfte des Marktes
unter Volksbanken und Sparkassen aufgeteilt ist, sorge für zusätzlichen Margendruck.
Der Grund wäre darin zu sehen,
dass die beiden Verbünde nicht unter Zwang stehen, hohe Renditen zu erwirtschaften.
Erschwerend kommt hinzu,
dass der Bankensektor insgesamt über vergleichsweise wenig Eigenkapital verfüge.
Umso härter treffen die
verschärften Eigenkapitalanforderungen nach Basel III die Branche.
Zitat Ende.
Unterstellt einmal, Katharina Barten hätte mit allen ihren Aussagen Recht, dann braut sich in den USA ein schärferer Währungskrieg zusammen.
Aber, der Rest der Welt scheint nicht mehr zu schlafen.
Nach dem Artikel der Financial Times Deutschland vom 15. Oktober 2010
„Bankgenossen winken Vorteile bei Basel III”
ist in mehreren Ländern Deutschland, Frankreich, Brasilien, Italien und Japan, ein Diskussionspapier erarbeitet worden, demzufolge weltweit für Bankinstitute, die in Verbünden agieren, einfachere Regeln zu Basel III gelten sollen als für andere Banken.
Überraschend oder auch nur rein zufällig hat der Baseler Ausschuss auf die vertraulich versandten Vorschläge des DRSB zur Stabilisierung des Bankensystems in sehr kurzer Zeit reagiert, damit mit belastbaren Kennzahlen ein System für sinnvolle Eigenkapital – und Liquiditätsstrukturen als verbindliche Regeln festzulegen ist.
Der DRSB – Vorschlag basiert auf der Grundlage der inneren Stabilität der Eigentümerstruktur von
Volksbanken und Sparkassen,
welche eine Ausnahmeregelung zum bisher diskutierten Regelwerk über die Eigenkapitalbasis nach Basel III rechtfertigt. Während der anhaltenden US – Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich gezeigt, dass die regionalen Volksbanken und Sparkassen ihre Gelder nicht in starkem Ausmaß von ihren Spitzeninstituten abziehen. Die US – Finanz- und Wirtschaftskrise ist bis heute ohne gravierende negative Auswirkungen an den Volksbanken und Sparkassen vorbeigezogen. Da entsprechend der ausdrücklichen Empfehlungen des DRSB viele Bürger in unserer Heimat ihr Geld aus Sicherheitsgründen zu den Volksbanken und Sparkassen getragen haben, hinterlegen zum Beispiel Volksbanken immer mehr Kapital bei ihren Zentralinstituten, der WGZ – Bank in Düsseldorf und der DZ – Bank in Frankfurt. Dieser geschlossene Verbund gewährleistet für die einzelnen Volksbanken, dass keine Liquiditätsengpässe entstehen können. Dieses ist für den Baseler Ausschuss der Hauptgrund, dass es den einzelnen Instituten des Volksbankenverbundes zukünftig erlaubt sein soll, weniger Eigenkapital vorzuhalten als bei den anderen Geschäftsbanken. Der Vorteil für die im Verbund angeschlossenen Banken liegt auf der Hand:
Je weniger Eigenkapital gebunden ist,
desto mehr Geld kann in anderer Form ertragswirksam zum Beispiel für die Finanzierung des Mittelstandes ausgelegt werden.
Dieser eindeutige Strukturvorteil des Volksbankenverbundes kann entsprechend dem Vorschlag des DRSB auch für Landesbanken als Zentralbanken der Sparkassen Anwendung finden.
Eine zusätzliche Stärkung dieses Organisationsverbundes kann gemäß dem DRSB – Empfehlungen erreicht werden, wenn Volksbanken und Sparkassen sich eng miteinander verzahnen und zusammenschließen.
Solch stabile Bank – Strukturen
kennen die USA für ihr Finanzsystem nicht.
Höchstwahrscheinlich müssen die Thesen der Moody’s – Analystin auch so zu deuten sein, dass die USA wenig Freude dabei empfinden, dass Volksbanken und Sparkassen die US – Ramschpapiere ABS und MBS nicht gekauft haben.
Angstauslösende Begriffe, wie zum Beispiel
Credit Default Swaps, OTC – Derivate,
CDS – Spreads, ABS – Wertpapiere, MBS – Wertpapiere etc.