DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Redaktionsteam
Leitung:
Udo Johann Piasetzky ⋅ Andreas Kallen ⋅ Hans – Josef Leiting
Düsseldorf, den 16. Dezember 2007
„Völlig losgelöst von der Erde?”
Verliert
„Major Tom”
bei der Sanierung von Airbus und EADS die Bodenhaftung?
Dr. Thomas Enders ist als Vorstandsvorsitzender der „Atlantik Brücke” ein überzeugter Freund der USA und des amerikanischen Wirtschaftssystems.
In seinen Aufgaben als Vorstandsmitglied von EADS trägt er aber nicht nur die Verantwortung für deutsche und europäische Arbeitsplätze, sondern sollte auch ethisch moralische Werte berücksichtigen.
„Major Tom”
war unter anderem Assistent und Referent von Bundesverteidigungsminister
Gerhard Stoltenberg
( CDU ).
Mit den vermeintlich guten politischen Erfahrungen ging Thomas Enders 1991 in die Industrie zur Daimler – Luftfahrtsparte DASA, wo er von Jürgen Schrempp und Manfred Bischoff gefördert wurde und erstaunlich rasch aufstieg.
Thomas Enders lässt sich sehr gerne als willensstarker Manager darstellen und verfügt über eine enge Bindung zu dem gescheiterten ehemaligen DaimlerChrysler – Chef
Jürgen Schrempp.
Als DASA – Strategiechef bereitete Thomas Enders den Zusammenschluss mit British Aerospace vor, der jedoch am Ende kläglich scheiterte.
Nach der Fusion von DASA und Aérospatiale – Matra zur EADS gelang es mit der Unterstützung französischer und spanischer Politiker, die spanische CASA für eine Zusammenarbeit zu gewinnen.
Noch heute sieht sich der 46 – jährige Enders als „erfolgreicher” Sanierer und strategischer Entwickler der Rüstungssparte.
Thomas Enders hat in Bonn und an der University of California Politik, Volkswirtschaft und Geschichte studiert. Leider studierte er Volkswirtschaft nur im Nebenfach. Etwas neidisch schaute Enders immer auf Studienkollegen in den USA, die eine wesentlich offenere Kultur in den Unternehmen pflegen und wo „Geisteswissenschaftler” eigentlich auf jeden Posten gelangen können.
Seine ersten Positionen deuteten auch eher auf eine Laufbahn in der Politik oder in der Forschung hin.
So ist es nicht weiter verwunderlich, das sein Karriereweg zwischen Management, Politik und Bundeswehr hin und her pendelte. Als Bundeswehrsoldat stieg Thomas Enders bei den Fallschirmjägern bis zum Major der Reserve auf.
Bis heute hat Thomas Enders mehr als 1000 Sprünge absolviert.
Seiner Frau schenkte er vermutlich deshalb zur Hochzeit einen Fallschirmspringerkurs.
Aufgrund seines forschen Auftretens verpassten ihm die EADS – Mitarbeiter den Spitznamen
„Major Tom”.
Die französischen Medien beschreiben Thomas Enders oft als „harten Kerl” ohne soziale
Basiswerte und Bindung.
Deutsche und amerikanische Medien dagegen loben seine Fachkompetenz und sein Verständnis für politische Prozesse. Von französischer Seite – wie auch international – wird Enders als Manager eher weniger zugetraut.
„Major Tom”
strebt als glühender so genannter
„ Atlantiker”
vermehrt Partnerschaften mit US – Konzernen an, um auf dem globalen Rüstungsmarkt Anteile zu gewinnen.
Deshalb setzt Enders auch konzernstrategisch auf die Systemintegration über alle Rüstungsbereiche, wie zum Beispiel den Bau von Drohnen und den Ausbau der Verteidigungselektronik.
„Major Tom”
ist nicht nur sehr hart gegen sich selbst, sondern auch gegen andere und soll über eine seltsame Art von Humor verfügen.
Außerdem ist er ein Freund offener und harscher Worte. Thomas Enders spricht gerne aus, wenn bei Kollegen und Mitarbeitern etwas schief gelaufen ist.
Er selbst verträgt aber Kritik weniger gut.
Als dann 2005 die alte Doppelspitze bei EADS ersetzt wurde, war Thomas Enders die erste Wahl für deutsche Politiker, die zusammen mit ihm in dem Verein
„Atlantik Brücke”
Pläne schmieden.
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