Versagen die Eliten Teil 62

Versagen die Eliten?

Teil 62

Jenseits der Lebensperspektiven

 

30. August 2011

 

Seit nunmehr dreißig Jahren wird in unserer Heimat nach neoliberalen Vorstellungen regiert. Es wird herumreformiert, kaputtsaniert, Steuern gesenkt und nach besten Kräften auf allen Gebieten soziale Leistungen zusammengestrichen. Staatsbetriebe oder staatlichen Leistungen werden privatisiert und wo es nur möglich erscheint Marktplätze dereguliert.

Und was wurde dadurch erreicht?

Armut, soziale Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit wachsen ohne Ende. Mit der

Zauberformel Hartz IV

werden die Arbeitslosenstatistiken geschönt und die prekäre Leiharbeit feiert Rekorde auf Rekorde. Spiegelbildlich dazu wachsen die Finanzprobleme unserer sozialen Sicherungssysteme ins Unüberschaubare.

Woran liegt das?

Jede neue Regierung, sei es im Bund oder in den Bundesländern, zettelt ständig neue Reformen an. Was in der Opposition kritisiert wurde wird mit Regierungsgewalt rigoros beseitigt. Selbst was ansatzweise gut funktionierte wird rücksichtslos in die Tonne geklopft. So kann seit Jahren keine noch so gut gemeinte Reform die beabsichtigte Wirkung erzielen. Unsere Volksvertreter scheinen diesen Entwicklungsprozess nicht wahrnehmen zu wollen. Eine bekannte norddeutsche Volksweisheit besagt:

Der Fisch stinkt zuerst am Kopf.

Sieht man von kleineren Zwischenhochphasen einmal ab, dann stagniert ökonomisch betrachtet unser gesamtes Wirtschaftssystem seit mindestens fünfundzwanzig Jahren. Wir treten volkswirtschaftlich auf der Stelle und müssen uns sogar von ehemaligen Drittländern überholen lassen.

Wieso konnte so etwas passieren?

Selbst neoliberal geprägte Gesellschaftssysteme können auf kollektive Leistungen sowie auf gelebte Solidarität nicht verzichten, denn die egoistische Philosophie des Neoliberalismus benötigt eine Vielzahl von fleißig arbeitenden und billig bezahlten abhängig Beschäftigten. Folgen die abhängig Beschäftigten der neoliberalen Ideologie nicht mehr, weil unser Sozialstaat die Lebensperspektiven der Menschen nicht mehr erfüllen kann, dann macht sich erfahrungsgemäß eine depressive Grundstimmung breit. Man fühlt sich kraftlos, ohnmächtig und wird täglich unzufriedener. Es startet der Anfang vom Ende jeder funktionierenden Volkswirtschaft. Möglicherweise haben die vielen Mitglieder in den diversen Denkfrabriken [ Think Tanks ] diese Entwicklung nicht gewollt oder die Ursachen und Wirkungszusammenhänge ihres volksschädlichen Handeln nicht erkennen können. Doch das Ergebnis ist das Gleiche:

Zerstörte soziale Strukturen.

Bei hellsten Sonnenlicht betrachtet haben sich in den zurückliegenden dreißig Jahren unsere politischen Eliten zu den Totengräbern unseres ehemals funktionierenden Sozialstaats entwickelt. Was mit der Agenda 2010 in Gang gesetzt wurde ist lediglich nur noch

Leichenfledderei.

Noch weitere zwei Jahre und unsere Heimat versinkt im sozialen Chaos. Und hier beginnt ein neuer Teufelskreis, denn letztlich sind es doch wir selbst, die die Kosten für die angerichteten Desaster bezahlen dürfen. Je mehr wir also durch falsches Wählen dieses Szenario befeuern, desto mehr Kosten kommen auf jeden Einzelnen zu.

Ist ein Ende des Zerstörungswahns in Sicht?

Langsam, ganz langsam, aber mit zunehmender Tendenz wird die Kritik lauter am allseits um sich greifenden Zerstörungswahn einiger politischer Gruppierungen. Plötzlich und für viele politische Protagonisten melden sich sogar jene zu Wort, von denen man es am allerwenigsten erwartet hätte:

Aktuelle Rentenbezieher.

Denn die Volksseele spürt die volksschädlichen Auswirkungen der neoliberalen Mentalität. Fehlentscheidungen, Pannenserien und Misserfolge häufen sich an. Auf dem Gipfel der neoliberalen Ideologie mehren sich die Anzeichen, dass es der deutschen Bevölkerung allmählich völlig reicht. Das höchst unprofessionelle Buhlen unserer gewählten Volksvertreter um die Anerkennung und Sympathie der Wirtschaftsbosse hat seit Jahren eine fürs Volk nutzmehrende Wirtschaftspolitik verhindert. Die neoliberale Bewegung in unserer Heimat ist auf breitester Front gescheitert, aber das will man noch nicht wahrhaben. Mit geradezu magischem Fanatismus versucht man in den obsolet gewordenen Netzwerken am kalten und menschenverachtenden Neoliberalismus festzuhalten.

Mehr fällt unseren selbsternannten Eliten nicht mehr ein.

In ideologischer Verblendung verharrt man offensichtlich bis zum bitteren Ende

jenseits aller Lebensperspektiven.

 

 

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