Versagen die Eliten? – Teil 214 / BEKANNTE -> UNBEKANNTE

BEKANNTE -> UNBEKANNTE

Seit Jahrzehnten versuchen deutsche Versicherungskonzerne qualitativ höherwertige Informationen über ihre Kunden zu erlangen. Mitarbeiter von Strukturvertrieben wurden auf Fragetechniken gedrillt und mit sogenannten Wirtschaftsanalysen auf mögliche neue Kunden losgelassen. Genutzt hat dies jedoch nur wenig, denn die Befragten machten häufig falsche oder irreführende Angaben. Die Versicherungskonzerne tappen also quasi im Dunkeln. Über ihre Kunden wissen sie nur wenig, sodass man davon ausgehen muss, dass man selbst im Kundenkreis lediglich einen Haufen BEKANNTE -> UNBEKANNTE hat. Doch das erklärte Ziel der deutschen Versicherungskonzerne ist aus BEKANNTEN -> UNBEKANNTEN recht bald BEKANNTE -> BEKANNTE zu machen. Der Kampf um mehr qualitativ hochwertige Informationen ist also im vollen Gange. Quasi schon ein Krieg um belastbare Kundendaten. Denn nur mit qualitativ hochwertigen Informationen lassen sich in Zukunft noch lukrative Beiträge und Zusatzeinnahmen dauerhaft erwirtschaften. Die Wertschöpfung der Versicherungskonzerne wird sich von der normalen Befragung -> bevor es zu einem Abschluss von Versicherungen kommt -> in Richtung der systematischen Ausforschung verschieben. Das Motto lautet: Wer mehr weiß und bessere, verlässliche Informationsquellen hat, der wird im Verteilungskampf um ALT- und NEU-KUNDEN die Nase vorne haben. Einfach nur ein bisschen Herumfragen im Kundengespräch, war gestern. Der Versicherungskunde in Deutschland soll nicht länger das unbekannte Wesen bleiben. Besonders im Bereich der sogenannten Kfz-Versicherung sowie der privaten Krankenversicherung sind hochsensible Daten zur Gewinnmaximierung der Versicherungskonzerne überlebenswichtig. Nur wer verlässliche Informationen über den Fahrstil seiner Kfz-Versicherungskunden hat, der kann in Zukunft exakt den Schadenbedarf kalkulieren. Es gilt also, in Erfahrung zu bringen, welcher Kunde häufig schnell oder zu schnell fährt -> oft zu scharfen Bremsungen gezwungen ist -> und überwiegend in Stadtgebieten fährt. Auch die Verteilungsquote zwischen Tag- und Nachtfahrten lässt belastbare Rückschlüsse zu. Ebenso die Parkgewohnheiten. Wer ein sogenannter Laternenparker ist und keine Garage nutzen kann, der ist ein deutlich höheres Risiko für jede Versicherung. Aus dem Mobilitätsverhalten und aus dem Lifestyle des Kunden werden sich schon bald die Kfz-Versicherungstarife und Beiträge ableiten und errechnen lassen. Dazu benötigt man möglichst sämtliche Kundendaten. Bei der ALLIANZ spricht man bereits von einer WIN-WIN-Situation. Doch Vorsicht! Immer wenn Versicherungskonzerne von einer WIN-WIN-Situation sprachen -> war am Ende der Kunde der Verlierer. Wer also seine Daten zum Fahrstil über eine App beispielsweise an die ALLIANZ übermittelt, um in den Genuss von GOLD-, SILBER- oder BRONZ-Status zu kommen -> ergo auf eine Beitragsreduzierung spekuliert -> der muss quasi wie ein Musterknabe in 30-ziger Zonen 25 Stundenkilometer oder im Stadtverkehr unter 50 Stundenkilometern fahren. Schon abruptes Abbremsen oder häufiges Beschleunigen kann dazu führen, dass man weder GOLD-, SILBER- oder BRONZE-Status erreicht. Eine erhoffte Beitragsreduzierung bleibt dann aus. Kann man so etwas noch als eine WIN-WIN-Situation bezeichnen? Mehrere Versicherungskonzerne haben für April 2016 die Einführung eines eigenen Notrufsystems angekündigt. Das neue System funktioniert ähnlich wie das eCALL von diversen Automobilherstellern. Ein Sensor für eine 12-Volt-Verbindung erkennt alle Fahrmanöver und vor allem Unfälle und kann über ein Smartphone Hilfe anfordern. Für die Versicherungskonzerne eine extrem wichtige Neuerung. Denn wer zuerst von einem Unfall Kenntnis erlangt -> hat natürlich die uneingeschränkte Möglichkeit -> in eigenem Interesse -> sofort Einfluss auf die Wahl von billigen Abschleppunternehmen und günstigeren Werkstätten zu nehmen. Bei schwereren Unfällen besteht sogar die Chance, umgehend eigene Gutachter an den Unfallort zu entsenden. Die Botschaft an die Kfz-Kunden ist sonnenklar und völlig unmissverständlich: Gebt uns eure Daten über euer Mobilitätsverhalten und über euren Lifestyle -> damit WIR Kosten sparen und UNSERE Profite erhöhen können.

Darf man so etwas noch als eine WIN-WIN-Situation bezeichnen?

Denn Kfz-Kunden, die sich einer Datenübermittlung an ihren Versicherer verweigern, werden höchstwahrscheinlich durch extrem erhöhte Beiträge bestraft. Wo bleibt hier eine ECHTE WIN-WIN-Situation? Nach dem Riester-Flop ist es wohl nun endgültig vorbei mit der Glaubwürdigkeit deutscher Versicherungskonzerne. Vergleichbare Ausforschung der Kunden planen auch die privaten und gesetzlichen Krankenkassen. Mit einer gezielten Risikobewertung und Risikoauslese möchte man in den kommenden Jahren kräftig Kosten sparen. Wer viele junge und „nur“ gesunde Kunden hat, der braucht sich um die Profite kaum Sorgen zu machen. Man kann es bequem auf den Webseiten der deutschen Krankenversicherer nachlesen:

Dein Einsatz zahlt sich aus!

Du kämpfst! Du belohnst dich und deinen Körper!

Und dein Krankenversicherer belohnt dich dafür!

Mit solchen und vergleichbaren Angeboten werden den PKV- und GKV-Kunden diverse Boni-Programme offeriert, wenn man „nur“ mit einer sogenannten Fitness-App täglich jede Bewegung aufzeichnet und an das Versicherungsunternehmen übermittelt. Das Smartphone wird zum digitalen Bonusheft und zur systematischen Ausforschung benutzt. Nach den Angaben des Digitalverbandes BITKOM folgen rund 30% einem irrwitzigen, gesellschaftlichen Trend und nutzen sogenannte Fitness-Armbänder oder Fitness-Apps zur permanenten Selbstvermessung und Selbstausforschung. Eine äußerst bedenkliche Fehl-Entwicklung für ernsthafte Datenschützer und verantwortungsbewusste Gesundheitspolitiker.Denn nach den Daten-Skandalen der zurückliegenden 5 Jahre, kann niemand mehr garantieren, dass nicht auch intime Gesundheitsdaten oder Fitness-Werte für andere Zwecke systematisch abgeschöpft, manipuliert oder gezielt missbraucht werden. Private Krankenversicherer -> auch kurz PKV genannt -> könnten genauso wie gesetzliche Krankenversicherer -> auch kurz GKV genannt -> die erhaltenen Informationen dazu nutzen, nur noch gesunde Mitglieder anzuwerben. Mit dieser Form der Risikoauslese kann es problemlos gelingen, Risiko-Kunden zu selektieren und loszuwerden.Der Wettbewerb um den gesündesten Kunden hat also bereits begonnen. Man nutzt die zahlreichen gesetzlichen Schlupflöcher zur fatalen Manipulation sowie zu verdeckten Erziehungsmaßnahmen der Krankenversicherten. Wieder einmal werden die verbrieften Persönlichkeitsrechte der DEUTSCHEN mit Füßen getreten. Denn die sogenannten Gesundheits-Apps und andere dubiose Fitness-Tracker geben völlig ungefiltert und unkontrolliert die aufgezeichneten Daten an unbekannte Personen, Stellen oder Organisationen weiter, ohne dass die Nutzer hiervon jemals Kenntnis erlangen. Die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten beschränken sich nicht nur auf die materiellen Vorteile von Versicherungsgesellschaften. Dem Missbrauch wird quasi TÜR und TOR durch die Einwilligung zur Verwendung von intimen Gesundheitsdaten geöffnet. Das unsinnige Tauschgeschäft von persönlichen Daten gegen vermeintliche Beitragsreduzierungen ist gesetzlich nicht geregelt und wird deshalb zum russischen Roulette für gutgläubige Versicherungskunden. Wieder einmal haben es unsere gewählten Volksvertreter versäumt, den möglichen Missbrauch von Daten zu verhindern. Schon heute stellen die sogenannten Fitness-Programme und Fitness-Apps das Solidarprinzip der gesetzlichen Krankenversicherung nicht nur in Frage, sondern auf total den Kopf! Die deutschen Versicherungskonzerne glauben, den sogenannten KÖNIGSWEG gefunden zu haben. Nach systematischer Durchleuchtung lässt sich jedoch sehr leicht feststellen, dass sich die gesamte deutsche Versicherungswirtschaft -> nach dem Riester-Desaster -> erneut auf dem HOLZWEG befindet. Deutsche, die sich die Mitgliedschaft in Sportvereinen, Fitnessclubs oder ein Smartphone aus Gründen der explodierenden Alters- und Flächenarmut nicht mehr leisten können -> werden am Ende, ebenso wie chronisch Kranke -> zusätzlich noch durch höhere Versicherungsbeiträge bestraft. Belohnt wird lediglich der gläserne Versicherungskunde mit niedrigeren Beiträgen.

Und nur zur Erinnerung:

Nach dem Präventionsgesetz, das der Bundestag 2015 mit der Mehrheit von CDU, CSU und SPD verabschiedet hat, sind die deutschen Krankenkversicherer angehalten, gesundheitsbewusstes Verhalten noch stärker zu belohnen, als es bisher schon der Fall ist. Im Zweifelfall also auch per Gesundheits-Apps sowie durch dubiose Fitness-Tracker und unter vollständiger Ausschaltung der Persönlichkeitsrechte. Es sollte uns nachdenklich stimmen, wenn parallel dazu die EU-Kommission eine EU-weite Vernetzung der Datenbanken in einer neuen EU-Superdatenbank anstrebt -> in der die zahlreichen personenbezogenen Daten von Reisenden und Bürgern registriert werden. Man nennt das Projekt in Brüssel:

INTELLIGENTE GRENZEN!

Ursprünglich sollte mit dem EU-Datenbank-Projekt so etwas wie eine Migrationskontrolle betrieben werden. Jetzt soll daraus eine Super-Datenbank entstehen, in die nicht nur die Daten von Migranten oder die Daten von Einreisenden aufgenommen werden sollen. Sondern, vor allen Dingen auf massiven Druck aus Paris möchte man die Datensammel-Wut auf alle EU-Bürger ausweiten.Dazu gibt es noch keine offiziellen Beschlüsse, aber nach dem, was aus Brüssel und Straßburg zu hören ist, wurde dies bereits in den Hinterzimmern der EU-Politik so abgesprochen. So macht also aus UNBEKANNTEN -> BEKANNTEN sowie aus UNBEKANNTEN -> UNBEKANNTEN im Handumdrehen nur noch BEKANNTE -> BEKANNTE. Damit das auch in Echtzeit funktionieren kann, müssen die Daten im Universal Messaging Format vorliegen. Genau das fordert auch unsere Regierung in Berlin -> ergo die CDU, CSU und die SPD. Seriöse Datenschutz-Experten schätzen die Pläne für eine solche EU-Superdatenbank als hochgradig gefährlich ein, denn dadurch wird die Zweckbestimmung für Datensammlungen, die das Datenschutzrecht in unserer Heimat „noch“ vorsieht, vollkommen ausgehebelt. Jeder der 508 Millionen Bürger im sterbenden Kunstgebilde der EU, wird zum billigenden, leicht manipulierbaren gläsernen Subjekt. Denn die Möglichkeiten, die sich dann für Big-Data-Algorithmen aus dem Predictive Policing ergeben, lassen jede Form der gewollten Ausgrenzung, Diskriminierung und willkürlicher Sanktionierung zu. Wer also in Zukunft vermeiden möchte, dass man zufällig, rein vorsorglich“ SELEKTIERT, AUSGESONDERT und BESTRAFT wird -> weil ein fehlgeleiteter oder manipulierter Big-Data-Algorithmus auf Basis der EU-Superdatenbank dies so berechnet hat, der sollte ab sofort mit seinen persönlichen Daten extrem vorsichtig umgehen.

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