Versagen die Eliten?
Teil 53
TARP
Troubled Asset Relief Program
[ Hilfsprogramm für notleidende Vermögenswerte ]
14. Januar 2011
Die US – Finanz- und Wirtschaftskrise, die wir seit Mitte 2008 erleben dürfen, hat noch immer ihre Auswirkungen auf den gesamten Erdball. Trotz der leichten Abschwächung einiger Krisensymptome ist derzeit eine nachhaltige Erholung der Weltwirtschaft nicht absehbar. Es wird jedoch täglich klarer, wie die US – Finanz- und Wirtschaftskrise entstehen konnte.
Entfesselte Finanzmärkte, total falsche Anreize
und eine vollkommen ungerechtfertigte Verteilung des Reichtums hat unseren Erdball, ausgehend von den USA, wieder einmal an den Rand des Abgrunds geführt. Neben der notwendigen strengen Regulierung der Finanzmärkte und einer aktiveren Rolle unseres Staates in der Wirtschaft müssen wir vor allen anderen Dingen zunächst dafür Sorge tragen, dass die Arbeitsplätze in unserer Heimat gesichert werden und der Wohlstand gerechter zu verteilen ist. Statt mit hektischen Maßnahmen fremde Staaten zu retten und danach auch noch von den Geretteten beschimpft zu werden, sollten wir in aller Ruhe die eigene Wirtschaft und unserer mittelständische Wirtschaftsstruktur stärken. Schonungslos hat der DRSB bis heute Versäumnisse und Fehlentscheidungen unserer Politiker offengelegt, Abhilfe gefordert und machbare Alternativen aufgezeigt.
In der großen Rezession, die sich bereits 2007 abzeichnete und 2008 so richtig begann, verloren Millionen Menschen auf unserem Erdball Ihre Arbeitsplätze, Existenzen und Häuser. Noch viel mehr Menschen sind immer noch in Angst und Sorge, dass ihnen das Gleiche in unsere Heimat widerfahren könnte. Unbemerkt von den Medien in unserer Heimat und in Europa hat die US – Finanz- und Wirtschaftskrise binnen kurzer Zeit allein in China mehr als 23 Millionen sicher geglaubte Arbeitsplätze vernichtet und ließ viele Millionen Chinesen in die Armut abgleiten. Die nordamerikanische Volkswirtschaftslehre mit ihrem „unerschütterlichen” Glauben an freie Märkte sowie an die Globalisierung hatte den Völkern auf unseren Erdball Wohlstand für alle versprochen. Nun ist die so dargestellte
GROSSE REZESSION
eindeutig der schlimmste Abschwung seit der so genannten
GROSSEN DEPRESSION
vor 76 Jahren und hat selbst die hedonistischen Illusionen der Schüler von Milton Friedman [ Chicagoer Schule ] nachhaltig zerstört. Sie zwingt unsere Politiker in diesem Jahr dazu, liebgewonnene Ansichten zu überdenken. Wer hätte damit gerechnet, dass zum Beispiel die hochgerühmte Agenda 2010 solch extreme sozialen Schwankungen auslöst und ganze gesellschaftliche Gruppen in die Armut verschiebt?
Das hatten die verantwortlichen Eliten aus der SPD und aus Bündnis 90 / Die Grünen nicht auf ihrer „kollektiven” Rechnung. Selbst die Protagonisten der CDU / CSU sowie der FDP haben diese gravierenden Veränderungen der Sozialstruktur nicht frühzeitig erkannt. Lediglich die verantwortlichen Eliten der LINKEN wettern noch heute gegen das gigantischste Sozialvernichtungsprogramm der Agenda 2010. Aber sie bewegen weder eine Veränderung, noch etwas Nutzmehrendes für die Menschen in unserer Heimat.
Seit Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts waren die untauglichen marktwirtschaftlichen Doktrinen der Chicagoer Schule in vielen Staaten tonangebend.
Mit der Hilfe von diversen Netzwerken wurden den Menschen in unserer Heimat und in West- und Osteuropa eingebläut, dass freie und unbeschränkte Märkte überaus effizient sein, weil man gemachte Fehler sofort korrigieren könnte. Und die Spitze der Untauglichkeit war die friedmansche Botschaft, dass sich der Staat auf die notwendigen Aufgaben beschränken sollte und Regulierungen jeder Art lediglich die Innovationskraft der Volkswirtschaft hemme. Nach der Ansicht von Professor Milton Friedman sollten Zentralbanken unabhängig sein und sich ausschließlich darauf konzentrieren, dass die Inflationsraten möglichst niedrig bleiben. Mittlerweile wissen wir, dass die verdrechselte Ideologie der Auslöser und Brandbeschleuniger für die anhaltende US – Finanz- und Wirtschaftskrise ist. Auch der in Ehren gealterte Hohepriester dieser verdrechselten Ideologie, Alan Greenspan, räumte ein, dass der Ansatz von Milton Friedman verfehlt war. Für Millionen Menschen auf unserem Erdball die zu den Leidtragenden dieser untauglichen und verdrechselten Ideologie gehören, kommt das Eingeständnis von Alan Greenspan zu spät. Selbst die glühendsten Anbeter der Chicagoer Schule in diversen amerikanisch dominierten Unternehmensberatungen schweigen heute betreten zu den volksvernichtenden Thesen von Milton Friedman. Nur wenige Resistente wie zum Beispiel der FED – Chef Ben Bernanke surfen noch auf den obsoleten volkswirtschaftlichen Irrwegen.
Denn im Anschluss an die Pleite von Lehman Brothers, die Verstaatlichung von Fannie Mae und Freddie Mac und dem Stützungspaket für AIG beeilte sich Ben Bernanke mit einem ersten gigantischen Rettungsprogramm von über 700 Milliarden US – Dollar den maroden Banken zur Hilfe zu kommen. Im Anflug von Euphorie und Unsinn nannte man das Hilfspaket:
TARP
Troubled Asset Relief Program
[ Hilfsprogramm für notleidende Vermögenswerte ].
Geholfen hat es nicht, so dass die fantastische und wundersame Vermehrung der
US – Dollars bis heute ungebremst anhält. Medizinisch betrachtet stirbt der
„Amerikanische Patient”
an inneren Blutungen, während er sekündlich unvorstellbare Bluttransfusionen erhält.
Keine noch so große Geldspritze kann das finale Desaster abwenden, wenn man nicht bereit ist das Übel an der Wurzel zu bekämpfen. Denn solange nicht das Gerinste gegen die grundlegenden ökonomischen Probleme der USA und die Flut der untauglichen Rezepte getan wird, bleiben bloße Geldspritzen für Banken, Industrie und Wirtschaft lediglich ein untauglicher Versuch am untauglichen Objekt. Jede noch so große Geldspritze verschafft unserem
„Amerikanische Patienten”
höchstens vorübergehende Linderung und erfordert Rettungsaktion auf Rettungsaktion, bis der Patient gestorben ist. Ein Gegensteuern mit den ebenfalls obsoleten Methoden von John Maynard Keynes wird die USA nicht aus der Rezession herausbringen. Da Äußerste, was man sich von der verfehlten Geldpolitik der FED erwarten darf, ist, dass Ben Bernanke die prekäre Lage nicht noch verschlimmbessert.
Das Missmanagement der FED und vom US – Finanzministerium ist nach Monaten des Dahinvegetierens am „grandiosen” Scheitern von dem Pseudohilfsprogramm
TARP
Troubled Asset Relief Program
abzulesen. Dieses Ergebnis ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass der DRSB über den Wirtschaftsrat der CDU frühzeitig den Amerikanern seine kostenfreie Hilfe angeboten hat und auf die heute vorliegenden Folgen der untauglichen Thesen und Modelle der Chicagoer Schule hinwies.
Nun befinden wir uns nach wie vor in der schlimmsten Finanz- und Wirtschaftskrise seit 1929 / 1930. Denn trotz erster Zeichen der Erholung ist das Debakel der USA noch lange nicht überstanden.