Versagen die Eliten Teil 46

Versagen die Eliten?

Teil 46

SauerlandSyndrom

 

19. August 2010

 

Lebenslänglich beherzigen ordentliche Menschen, was verantwortungsvolle Mütter ihnen in der Kindheit beigebracht haben.

Gewissenhaftigkeit, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit

und

Sauberkeit sowie Verantwortungsbewusstsein.

Werte, die in jeder Hinsicht von der Mehrheit der Bevölkerung als normal empfunden werden. Niemand möchte gerne belogen werden oder völlig verdreckt durch die Gegend laufen.

Jahrzehntelang hatten es die Menschen im Westen sehr leicht, sich als die Zone der Freiheit, der Demokratie und des Hortes der absoluten Humanität darzustellen. Im direkten Kontrast dazu lebten demzufolge die „Bösen” im östlichen Stalinismus. Denn dort konnte man mit den Fingern drauf zeigen herrschte Unterdrückung, Not und Folter.

Der überall als satanisch gebrandmarkte Kommunismus war ein fürchterliches und unbezähmbares Monster. Man war sich einig in der westlichen Welt, das musste mit Filz, Fäulnis und Verdorbenheit zu tun haben. So zu sagen moralisch verwerflich.

Wir waren die Guten und entsetzten uns unentwegt über das Böse. Es hörte sich jedenfalls so an, wenn man westliche Politiker reden hörte. Doch plötzlich und vollkommen unerwartet begann sich der satanische Kommunismus zu vermenschlichen. Das Zauberwort „Glasnost” und der unaufhaltsame Aufbruch der „Bösen” zur Perestroika, die Rehabilitierung von Sacharow und die russische Reformpolitik stellte alles bisherige auf den Kopf. Man war als Gutmensch nicht mehr alleine auf dieser Erde. Aus der moralischen Sicht vieler westlicher Politiker

[ bisherige Gutmenschen ] stellte die sich reformierende Sowjetunion eine heikle Bedrohung dar.

Wie sollte man nur den bösen Gegner entdämonisieren?

Die russische Wandlungs- und Verständigungsbereitschaft konnte man schlecht als Verrat an der Demokratie diffamieren.

Wie war die kollektive Selbstidealisierung zu verteidigen?

Eine moralische Katerstimmung überfiel das Denken westlicher Politiker. Denn man war es gewohnt, von eigenen Schwächen und Versagen sowie vom Misstrauen gegenüber politischen Führern abzulenken. Nicht nur zu dieser Zeit war man schon blind für moralische Krisenstimmungen. Eigentlich standen so ziemlich alle Politiker der Strömung des Moralismus völlig verständnislos gegenüber. Bis zum 24 . Juli 2010 hielt man das ewige Gerede von mangelnder Glaubwürdigkeit und vom wachsenden Vertrauensverlust für irrelevanten Blödsinn. Quasi ein Versagen der Medien oder der eigenen Pressesprecher, dem Volk die „richtige” Einstellung zu vermitteln.

Noch heute, fünf Wochen nach den tragischen Ereignissen in Duisburg, hält die Mehrzahl unserer Politiker die vehement wachsende Vertrauenskrise für ein Hirngespenst einer schlichten Neid- und Ressentimentkampagne, obwohl seit dem 25. Juli 2010 der CDU – Politiker

Adolf Sauerland

über alle Medien den Menschen in unserer Heimat die Augen öffnete. Der umtriebige Lokalprotagonist der CDU zeigte wie sich die moralische Selbstsicherheit unserer westlichen Gesellschaft bis auf den Grund gewandelt hat. Der ehemalige Berufsschullehrer

Adolf Sauerland

demonstrierte tagelang durch seine projektive Verleugnung der Realität, dass das Geschäft mit der Macht sich nicht besonders gut mit psychischer Zerbrechlichkeit verträgt.

Adolf Sauerland

machte aus den tragischen Ereignissen von Duisburg die moralische Krise der deutschen Politik sichtbar und wandelte sie zu einer kollektiven politischen Neurose.

Aus den Tiefen seiner vermutlich ungehemmten Egoismen kreierte er das bleibende Bild vom

Sauerland - Syndrom.

Dank Sauerland wächst die Ahnung, dass mit den Ereignissen in Duisburg nur etwas von der rücksichtslosen Selbstsucht und Maßlosigkeit enthüllt wurde, was in der Grundorientierung unserer Politiker steckt. Denn solange ein großer äußerer Weltfeind sein Unwesen trieb, hatte das ewige moralische Scheingehabe seinen Vorwand.

Und jetzt?

Die Unsicherheit, ob

Verantwortungslosigkeit oder Korruption

überhaupt die gesellschaftlichen Werte und Standards verletze oder anders formuliert aus ihnen sogar hervorgehe, wird dadurch erkennbar, dass man sie nach Duisburg nicht mehr als abweichendes Verhalten zu erklären vermag.

Die Beliebtheit des eifernden Saubermanns, wie ihn jahrelang Adolf Sauerland darstellen wollte, fand durch sein Agieren ein jähes Ende.

Eine politische Führung, die den Egoismus als Tugend preist und jedwede Kontrolle durch das Volk verwirft, darf sich über die Reaktionen nicht wundern.

Es stimmen seit Duisburg die Maßstäbe nicht mehr.

Das

Sauerland - Syndrom

hat mit einen Schlag allen Denk – Fabriken der Parteien nachhaltig torpediert. Der Politiker Sauerland zeigte durch sein für alle deutlich erkennbares Versagen alle Facetten

menschlicher Deformation

auf und lässt bei den meisten Menschen in unserer Heimat den Wunsch reifen, dass an höchste Stellen in unserem Land nur noch Politiker mit einem festen Charakter und einer gereifter Persönlichkeit gelangen mögen, die zum Wohl des Volkes und nicht zum Wohl der herrschenden Schichten arbeiten. Ohne sorgfältig gepflegte Werte ist mehr auf Dauer keine moderne Gesellschaft regierbar, dass lehrt uns alle das

Sauerland - Syndrom.

Wie heilig sind uns die Demokratie und die Wirtschaft? Wir brauchen klare ethische Regulierungen in der Politik und in der Wirtschaft, denn keine noch so freie Marktwirtschaft kümmert sich jemals darum.

Und wir brauchen wieder Medien, die einen klareren ethischen Horizont haben.

 

================================================

 

Schreiben Sie uns Ihre ungeschminkte Meinung zu Thema:

Sauerland - Syndrom.

Ihre Zuschriften und Informationen können für alle DRSB – Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein.

Bitte schreiben Sie uns Ihre Kommentare als Brief, Telefax oder E – Mail.

Der DRSB e.V. freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, auch wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt sein sollten.

Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu!

Wünsche nach Anonymität werden durch den DRSB e.V. respektiert und gewahrt.

Die Leserzuschriften werden nach Themengebieten aufgeteilt und nach einem Zufallsgenerator ausgewählt.

 

================================================

 

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

 

Wir kämpfen seit 22 Jahren mit der Stimme der Demokratie für einen modernen Sozialstaat, sichere, langfristige Arbeitsplätze, sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme, sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme und für korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der Europäischen Union.

 

 

 

Veröffentlicht unter Alle Artikel, Versagen die Eliten

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>