versagen die eliten Teil 19

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

Redaktionsteam

Leitung:

Udo Johann Piasetzky Hans – Josef Leiting

Düsseldorf, den 15. Juni 2009

 

 

Versagen die Eliten?

 

Teil 19

Vernichtungskrieg

gegen die deutsche

Versicherungswirtschaft

 

Spätestens seit Januar 2009 stehen bei den meisten deutschen Versicherern die Zeichen auf Sturm.

Wie zu jedem Jahresbeginn reiht sich eine Informationstagung an die andere.

Neue oder veränderte Versicherungstarife sowie die aktuellen Veränderungen in Sachen Finanzvermittlung und Versicherungsberatung prägen die gerne so genannten

„Roadshows”.

Hinzu kommen die Verunsicherungen zum Thema der klassischen Honorarberatung, die die Stimmung unter den Teilnehmern drückt, weil sie die Einschätzung zur zukünftigen Marktlage erheblich erschwert.

Über die Hälfte aller Teilnehmer an den Roadshows beklagen Umsatzrückgänge bis zu 40%, was die Stimmung unter den Teilnehmern zusätzlich eintrübt.

Finanzvermittlung und Versicherungsberatung

befinden sich schon seit mehreren Monaten im steilen Sinkflug.

Nur wenige Vermittler sehen noch Anlass zum Optimismus, obwohl sich die Führungskräfte der deutschen Versicherungsunternehmen nach Leibeskräften darum bemühen, gute Stimmung zu verbreiten.

Offenbar ist die gefürchtete Wirtschaftskrise voll durchgeschlagen.

Ein solches desaströses Szenario haben die Verantwortlichen auf den Chefetagen der Versicherer noch niemals erleben dürfen.

Selbst in den Zeiten der Ölkrise

liefen die Versicherungsgeschäfte wie geschmiert.

Altersversorgung und Risikoabsicherung standen bei der deutschen Bevölkerung niemals in der Kritik.

Die biometrischen Risiken

Berufsunfähigkeit, Pflegefall und Tod

sollten aus der Sicht der Bürger immer ausreichend abgesichert sein.

Wie also konnte es

so plötzlich zum Stimmungsumschwung kommen?

Nach dem 2. Weltkrieg reorganisierten sich die deutschen Versicherungsunternehmen recht schnell, so dass eine wirtschaftliche Stabilität bereits Anfang der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts gewährleistet war.

Die Geldeinpflege für das Personen- und das Sachversicherungsgeschäft lief problemlos.

Aus den vorgenannten Gründen nutzte die Politik ihre Gestaltungsspielräume und zapfte die deutschen Versicherungsunternehmen mit regional unterschiedlich gestalteten Schuldverschreibungen an.

Im Gegenzug gewährte man großzügig den Personenversicherern das so genannte

Steuerprivileg für diverse Formen der Personenversicherung.

Jahrzehntelang fuhren alle Beteiligten mit diesem durchaus sehr nützlichen Marktsystem hervorragend.

Die Personenversicherer

verzeichneten jahrelang mehrstellige Zuwachsraten in fast allen Sparten der Personenversicherung.

Die Kommunen

konnten mit dem geliehenen Geld der Versicherungsunternehmen eine Vielzahl von kollektiven Leistungen für alle Bürger jahrzehntelang kostengünstig sicherstellen.

Und viele Bürger

freuten sich am Ende der Laufzeiten von Lebensversicherungen über die Vervielfältigung der eingezahlten Gelder, die meistens zur Altersversorgung eine sichere Anlage fanden oder zur Ablösung von Hypotheken benutzt wurden.

Damit räumte der vorgebliche Sozialdemokrat

Gerhard Schröder

mit der tatkräftigen Unterstützung von Bündnis 90 / Die Grünen nachhaltig auf.

Mit Hilfe der [ Armuts- ] Agenda 2010 wurde das bewährte marktwirtschaftliche System gekippt und durch die für alle Beteiligten untauglichen Rürupmodellen ersetzt.

Das so genannte Steuerprivileg wurde eingemottet, so dass innerhalb von nur drei Jahren die Geldeinpflegesysteme der deutschen Versicherer fast schon zum Erliegen kamen und die Verwaltungskosten explodierten.

Die Personenversicherer

verzeichneten urplötzlich Ebbe in den Kassen und waren gezwungen, die Gewinnversprechen drastisch herunter zu fahren.

Mehrstellige Zuwachsraten in fast allen Sparten der Personenversicherung gehörten der Vergangenheit an.

Die Kommunen

konnten sich kaum noch Geld von den gebeutelten Versicherungsunternehmen leihen, so dass zwangsläufig eine große Anzahl von kollektiven Leistungen für alle Bürger gestrichen werden mussten.

Und vielen Bürger

verging das Lachen, nachdem sie im Laufe der Zeit die Bedingungen der Riesterrenten und Rüruprenten besser durchschauten.

Heute freut sich kaum noch jemand auf das Ende der Laufzeiten der untauglichen Altersvorsorgemodelle.

Das rapide Absinken der Gewinnanteile sowie die eingeschränkte Vererblichkeit hinterlassen ihre deutlichen Spuren im Markt.

Gegenwehr der deutschen Versicherer:

Fehlanzeige!

Man ließ sich quasi zur wirtschaftspolitischen Schlachtbank führen, ohne auch nur den Versuch zu wagen, mit innovativen Marken- und Produktsystemen das Blatt zu wenden.

Die Lobbyisten der deutschen Versicherungsunternehmen sitzen in Berlin ständig am kürzeren Hebel und werden zum Zuschauen verdonnert.

Planwirtschaft statt Marktwirtschaft ist angesagt und wird von den SPDlern in der Regierung konsequent weiter verfolgt.

Mit der bekannten Salamitaktik werden die deutschen Versicherer

Scheibe für Scheibe

um eine volkswirtschaftlich nützliche Marktteilnahme gebracht.

Nicht nur aus den Reihen der SPD, der neuen Linken sowie natürlich Bündnis 90 / Die Grünen erschallt immer wieder der Ruf:

„Schafft die private Krankenversicherung ab”

Mit den übelsten Pseudoargumenten versucht man unablässig, die private Krankenversicherung in die Ecke der mangelnden gesellschaftlichen Solidarität zu stellen.

Das Ziel von Ministerin Ulla Schmidt ist quasi ein kommunistisch geprägter gleichmachender einheitlicher Versicherungsmarkt.

Mit der Hilfe der Gesundheitsreform von 2007 möchte womöglich die Ministerin die reichen Krankenversicherer ausbluten lassen und zerschlägt dadurch wieder ein funktionierendes Stück der bewährten sozialen Marktwirtschaft.

Seit dem 10. Juni 2009 jubelt Ulla Schmidt.

Die Karlsruher Richter haben ihre zu hinterfragende Gesundheitsreform gestützt, wonach auch die privaten Krankenversicherer „solidarisch” Tarifstrukturen anbieten müssen.

Das besagt im Kern das Verfassungsgerichtsurteil gegen 29 private deutsche Krankenversicherer, die als Kläger aufgetreten sind.

Möglicherweise ein Pyrrhussieg für Ulla Schmidt und ihre Partei, denn auch die Mitarbeiter von privaten Krankenversicherungsunternehmen sind Wähler.

Würden also – rein rechnerisch – alle Beschäftigten in dieser Branche im September 2009 der SPD ihre Stimme verweigern, könnte die SPD glatt auf 18% abrutschen.

Sachlich betrachtet fehlt der Run auf die Basistarife der privaten Versicherer, denn bislang nutzen nur rund 5000 Bürger diese Zwangsangebote.

In Deutschland sind zurzeit circa 8 Millionen Bürger privat krankenversichert.

Dass es sehr viel mehr werden könnten, ist nicht zu erwarten, denn der so genannte Basistarif der „Privaten” ist für die meisten Bürger uninteressant.

Trotzdem treibt die Regierung die Branche weiter in die Enge.

Warum nur, fragen auch die deutschen Vermittler?

Es ist schon überraschend, dass das Bundesverfassungsgericht die Klage der Versicherer abgeschmettert hat, denn für die Privatpatienten ändert das Urteil gar nichts.

Das Urteil stärkt quasi zur Unzeit die

Sozialneid – Populisten,

die ohnehin die Privatversicherer schon immer als Markt – Parasiten bezeichnen.

Nach der Ansicht dieser Separatisten flüchten sich lediglich Besserverdiener, Selbständige und Beamte in die private Krankenversicherung und überlassen die explodieren Gesundheitskosten für aktuelle Rentenbezieher, Arme und Arbeitslose ausschließlich den Kassenpatienten.

Mit solchen rhetorischen Kunstgriffen wollen die Befürworter um Ulla Schmidt lediglich von dem eigenen Versagen ablenken, dass die Reformversuche von der rot / grünen Ex – Regierung auf breiter Front gescheitert sind.

Gesundheit sollte nicht vom Geldbeutel abhängen, doch die

Armutsagenda 2010

hat genau dieses für die meisten Bürger bewirkt.

Drei Monate vor der Wahl muss man bei der SPD von diesem Versagen ablenken, an dem auch Bündnis 90 / Die Grünen maßgeblich beteiligt waren.

Da tritt man gerne einmal die Rechte der Privatversicherten mit Füßen, die jahrelang Ansprüche erworben haben, die nicht über Nacht verfallen werden.

Eine Sammelklage von rund 8 Millionen Bürgern könnte selbst die CDU / CSU noch vor der Wahl in arge Bedrängnis bringen.

Oder will man nur über Umwege erreichen,

dass die privatversicherten Bürger in den Gesundheitsfonds einzahlen müssen?

Das Nebeneinander von privater und gesetzlicher Krankenversicherung hat seit dem Bestehen unserer Republik problemlos geklappt.

Warum soll es jetzt plötzlich

für das Versagen einiger Politiker geopfert werden?

Nun rächt sich höchstwahrscheinlich, dass man bei den privaten Krankenversicheren jahrelang die Ansicht vertrat nichts ändern zu müssen.

Warum, so fragen sich viele Betroffene, ist man nicht mit innovativen modernen Marken- und Produktsystemen dieser Schlachtbank – Attacke von Ulla Schmidt zu vor gekommen?

Die tapferen Juristen der privaten Krankenversicherer sind vor Gericht in Karlsruhe abgeschmettert worden.

Insofern geht der

Vernichtungskrieg gegen die deutsche Versicherungswirtschaft

völlig ungebremst in die nächste Phase über, es sei denn man ändert die Strategie nachhaltig und kehrt auf die Gewinnerstraße zurück.

 

 

 

DRSB

 

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