versagen die eliten Teil 15

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

Redaktionsteam

Leitung:

Udo Johann Piasetzky Andreas Kallen Hans – Josef Leiting

Düsseldorf, den 09. Februar 2009

 

 

Versagen die Eliten?

 

Teil 15

 

Eine Lüge zuviel

Wann stürzt die

Osterweiterung der EU wie ein Kartenhaus in sich zusammen?

 

Westeuropa war vor zwanzig Jahren auf dem direkten und besten Weg zu einer Vision von einer eigenen Weltordnung.

Mit rasant wachsender Intensität etablierte sich bereits vor der Einführung der eigenen Euro – Währung die leistungsstarke Gemeinschaft im Westen als selbstbewusste, stabile Wirtschaftsmacht.

Die hohen und nützlichen handelspolitischen Regeln und Umweltschutzstandards galten und gelten in der Welt als vorbildlich.

Mit steigendem Erfolg verhängte die EU fast schon regelmäßig Sanktionen gegen die imperialen USA.

Zunehmend mehr Westeuropäer sind deshalb davon überzeugt, dass die EU völlig unabhängig von den USA sein sollte.

Denn viele

Westeuropäer

halten den nordamerikanischen Lebensstil für zutiefst abartig und verdorben.

Der herzlose Mangel an sozialer Fürsorge, die ökologische Skrupellosigkeit, der oberflächliche Umgang mit Partnern, der Hang zur Ausbeutung sowie die fatale Neigung zur gigantischen Schuldenmacherei widerstreben den europäischen Bürgern bereits in ihrem Naturell.

In Italien, Spanien, Frankreich, Dänemark, Belgien und den Niederlanden verfestigt sich der Eindruck, dass die EU ständig Dinge reparieren muss, welche die USA vorsätzlich kaputtmachen.

In Griechenland und der Türkei kursiert sogar die Meinung, dass die USA aus reinem Eigennutz arabische Länder destabilisieren.

Seit dem zweiten Irakkrieg

haben die Amerikaner ohnehin das Rechtsstaatsprinzip verlassen.

Die Mehrheit der Bürger ist deshalb nur noch bereit gemeinsamen Einsätzen im Rahmen der NATO zuzustimmen, wenn es erkennbare humanitäre Zwecke erfordern und diese auch belegbar sind.

Eine generelle Zusammenarbeit mit der amerikanischen Armee – quasi auf Zuruf – wird rundherum abgelehnt.

Die Schaffung westeuropäischer Waffensysteme wie zum Beispiel die Entwicklung von Airbus – Transportflugzeugen für den Langstreckeneinsatz, leistungsstarke Panzermodelle und Infanteriewaffen sowie der Eurofighter könnten der Vorläufer für eine tatsächlich eigenständige westeuropäische Armee werden.

Schon seit nunmehr zwei Jahrzehnten entfernen sich Westeuropa und die USA immer mehr voneinander in ihrer Auffassung über legitime Mittel und Einsatz von Macht.

Der zweite Irakkrieg und das überflüssige, menschenverachtende amerikanische Herumwursteln in Afghanistan haben das Fass zum Überlaufen gebracht.

Da nordamerikanische Politiker aber auf die ständige Unterstützung der Westeuropäer angewiesen sind, fasste man in Washington mit dem Beginn der Auflösung der Sowjetunion und des Warschauer Paktes einen teuflischen Plan.

 

Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken auch kurz – UdSSR – genannt, war ein sozialistisch wie zentralistisch regierter Vielvölkerstaat in Osteuropa sowie dem Kaukasus und Nord- und Zentralasien.

Am 30. Dezember 1922 gegründet wurde die UdSSR am 26. Dezember 1991 durch Beschluss des Obersten Sowjets aufgelöst.

Die völkerrechtlichen Pflichten und Rechte wurden auf eine so genannte Russische Föderation übertragen.

Die Ukraine, Taschkent, Kasachstan, Aserbaidschan, Georgien, Tadschikistan, Moldawien, Kirgistan, Lettland, Estland und Litauen waren urplötzlich frei von direkter russischer Einflussnahme.

Hinzu kamen die Staaten des am 01. Juli 1991 aufgelösten Warschauer Paktes Bulgarien, Polen, Rumänien, Tschechoslowakische Sozialistische Republik und die Gulaschkommunisten aus Ungarn.

Der militärische Beistandspakt des Ostblocks unter der Führung der Sowjetunion hatte aufgehört zu existieren.

Der irreführende Begriff, wegen der Dominanz der russischen Sprache in diesem östlichen Wirtschaftraum,

Sowjetrussland

wurde aus den Geschichtsbüchern verbannt.

Die von den USA gerne forcierte Angstparole

der Russe steht vor der Tür

verschwand aus den Köpfen der deutschen und westeuropäischen Bürger, denn wenn im deutschen Werbefernsehen die Klitschko Brüder heutzutage für Süßigkeiten Werbung machen denkt eigentlich niemand mehr:

Die Russen stehen vor der Tür”.

Schon eher ist die Reaktion von Kindern zu erwarten:

Schau mal Mami, selbst Ukrainer mögen die Milchschnitte

Innerhalb von nur sechs Monaten änderte sich im Jahr 1991 das geopolitische Gefüge im Osten dramatisch.

Über Nacht bekamen die USA, ohne eigenes Zutun, einen neuen

geopolitischen Spielplatz

geschenkt.

Da die nationale Sicherheitsstrategie der USA darauf abzielte, durch Unterlaufung und Ausbeutung dieser

Staaten am Scheideweg

gestalterischen Einfluss zu nehmen, begannen die Mächtigen in den USA mit privaten Hilfsorganisationen ( NGOs ) ihr politisches Bett herzurichten. Wie in den meisten Fällen war der amerikanische Aktionismus geprägt von Missverständnissen und Fehlannahmen.

Die CIA hatten wie immer die falschen Informationen, denn wirklichkeitsnahe und verlässliche Aufklärung ist bei den Amerikanern ohnehin reine Glückssache.

Was folgte waren eine Reihe von durchsichtigen, vordergründigen

Demokratiemanövern

die in unterschiedliche Ideologien, wie zum Beispiel

Rosen – Revolution oder Orangene – Revolution,

verpackt wurden.

Innerhalb der willkürlich gezogenen Staatsgrenzen aus den alten Sowjetzeiten mussten sich mit der Hilfe der USA unsicher im Sattel sitzende politische Führungsfiguren daran geben, scheinbar demokratische Regime zu installieren.

In dieser Euphoriephase vergaß man vermutlich in Washington, dass der Warschauer Pakt ein Ergebnis der zunehmenden Spannungen zwischen den Alliierten nach dem Zweiten Weltkriegs war und die Expansion der Sowjetunion das Mutterland Russland Monat für Monat und Jahr für Jahr seit 1947 wirtschaftlich geschwächt hatte.

Es war deshalb auch bestimmt kein Wunder, dass die amerikanischen Wirtschaftsspezialisten sehr schnell erkannten, dass die ehemaligen russischen Satellitenstaaten, weder über nennenswerte Bodenschätze noch über funktionierende Industrien oder gar Infrastrukturen verfügten.

Ein einfaches Lesen russischer Zeitungen hätte bereits im Vorfeld des amerikanischen Aktivismus beste Aufklärung bieten können.

Denn Russland war ständig dazu gehalten Erdgas, Erdöl, Waffen und auch Lebensmittel zum Nullpreis an seine Partnerstaaten zu liefern.

Selbst Polen oder Ungarn waren nicht in der Lage die erhaltenen Warenlieferungen vollständig zu Marktpreisen zu bezahlen.

Grob beurteilt hingen Sowjet- und Warschauer Pakt – Staaten jahrzehntelang am wirtschaftlichen Tropf der Russen.

Die wirtschaftliche Auferstehung Russlands sowie der Gasstreit mit der Ukraine legen beredtes Zeugnis davon ab.

Der Warschauer Pakt sowie die Sowjetunion dienten in erster Linie dazu, die Hegemoniebestrebungen der Russen über den Ostblock zu sichern, die Russland durch die geschlossenen Bündnisse überteuert erkaufen mussten.

Die schon damals schwer angeschlagene so genannte

Supermacht USA

hätte vergleichbare wirtschaftliche Hilfestellung und Leistungen, wie es die Russen Jahrzehntelang erbrachten, in den ehemaligen sowjetischen Sattelitenstaaten bei weitem nicht leisten können.

Da Selbstaufopferung in Washington nicht zur Debatte stand, musste wieder einmal die EU herhalten und diese Hilfestellungen und Leistungen übernehmen, sicherstellen und die Kosten dafür tragen.

Ein voller Bauch macht keine Revolution

und

nur gutgläubig gesättigte Bürger lieben die USA.

Das ist ein Auslöser dafür, dass Westeuropa

- also die EU -

die ehemaligen sowjetischen Sattelitenstaaten auffangen, aufnehmen und durchfüttern muss.

Der Hauptgrund ist aber, dass die USA von Westeuropa verlangen, ihre Visionen von der östlichen Geostrategie sicher zu stellen.

Mit gegenseitiger Unterstützung sollen die

ehemaligen sowjetischen Sattelitenstaaten

gezielt die EU unterminieren und gewissermaßen handlungsunfähig machen.

Beweise dafür liefern diese NeuEUler täglich ab.

Ob nun Polen, Ungarn, Rumänien, Ukraine oder Tschechien, alle wollen immer nur Extrawürste und im Kern eigentlich unser Bestes:

Harte Euro”.

Die sachliche politische Frage lautet doch schon seit Monaten:

Wann stürzt die

EU – Osterweiterung wie ein Kartenhaus in sich zusammen?

Denn mit den geplanten Osterweiterungen und der Einführung der westeuropäischen Euro – Währung in den neuen Beitrittsländern wird die Instabilität des Euros dramatisch fortschreiten.

Die ehemaligen sowjetischen Sattelitenstaaten verfügen zusammengenommen noch nicht einmal über die Wirtschaftskraft von Italien.

Das bedeutet automatisch, dass sich diese Staaten durch immer stärker anwachsende Auslandsverschuldung zu währungspolitischen Atombomben entwickeln werden.

Estland

wies zum Beispiel bereits im Jahr 2004 ein Handelsdefizit von mehr als 16% auf.

Vergleichbar miserabel sieht es auch in den anderen Baltischen Staaten aus.

Die Einführung des Euros war deshalb schon eine der fatalsten Fehlentscheidungen der Politiker in Brüssel.

Warum also sollten deutsche

und andere

westeuropäische Bürger weiter Steuergelder im Osten versenken?

Reicht der Verlust von Langzeitarbeitsplätzen nicht schon aus?

Müssen die Westeuropäer

auch noch mit Inflation, Deflation und schwindender Kaufkraft bestraft werden?

Dieser von den USA absichtlich auf die europäische Schiene gesetzte

DopplerEffekt,

dass die Neu – EUler auch noch mit ihrem Stimmrecht Maßnahmen und Gesetze, die den USA zuwiderlaufen, blockieren oder verhindern, muss sofort beendet werden.

Eine Lüge zuviel

darf nicht erneut zur weiteren Schwächung der starken EU – Staaten führen, denn es geht den USA nicht um Demokratie oder gar Menschenrechte, sondern ausschließlich um ihre Machterhaltung.

Lieber sollte doch die ungeliebte transatlantische Wirtschafts- und Militärehe zwischen den Amerikanern und den Westeuropäern schon bald getrennt und danach womöglich geschieden werden.

 

 

 

DRSB

 

Wir kämpfen seit 21 Jahren mit der Stimme der Demokratie

für

einen modernen Sozialstaat,

sichere, langfristige Arbeitsplätze,

sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme,

sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme,

und für

korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der EU.

 

 

Veröffentlicht unter Alle Artikel, Versagen die Eliten

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>