DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Redaktionsteam
Leitung:
Udo Johann Piasetzky ⋅ Andreas Kallen ⋅ Hans – Josef Leiting
Düsseldorf, den 27. April 2009
Der Terminator
deutscher Langzeitarbeitsplätze
Nach seinem Austritt aus der SPD lässt
Wolfgang Clement
keine Gelegenheit aus, sich als Befürworter und Mitinitiator der
Armutsagenda 2010
feiern zulassen.
Der übergangslose und brutale Schnitt von dem Arbeitslosengeld I [ ALG I ] auf das Arbeitslosengeld II [ ALG II ], besser bekannt unter der volkstümlichen Bezeichnung
„Hartz IV”,
lieferte die „perfekte” Grundlage für die Vermehrung des Systems der Leiharbeit.
Für Zeitarbeitsfirmen war dies der Türöffner, sich für die endlose Rekrutierung von billigen Arbeitskräften.
„Hartz IV”
ist der Garant der Leiharbeit in Deutschland.
Höchstwahrscheinlich war die schnelle Umsetzung von Hartz – IV im Rahmen der Armutsagenda 2010 die Grundlage dafür, dass
Wolfgang Clement
unmittelbar nach der SPD – Wahlschlappe 2005 einen Beratervertrag bei der weltweit größten Zeitarbeitsfirma Adecco mit Sitz in der Schweiz erhielt.
Denn aufgrund der auf den Weg gebrachten Erweiterungen im
Arbeitnehmerentsendegesetz
schossen die Zeitarbeitsfirmen wie Pilze aus dem Boden.
Zur Begründung der Einführung des Systems Zeitarbeit wurde damals vollmundig angeführt, dass es hierdurch Arbeitnehmer ermöglicht werden soll, wieder in den normalen Arbeitsprozess eingegliedert werden zu können.
Das Zeitarbeitsmodell sollte die besten Voraussetzungen dafür bieten die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und wieder zu einer Vollbeschäftigung gelangen zu können.
Die meisten Leiharbeiter erfahren zurzeit genau das Gegenteil und landen kopfüber in der
Armut.
Mit der Einführung des Systems Zeitarbeit erzielten die beiden großen europäischen Zeitarbeitsfirmen, die schweizerische
Adecco
sowie die niederländische
Randstad
unglaubliche Steigerungsraten in Deutschland.
Ab 2009 können Zeitarbeitsfirmen erstmals über einen Zeitraum von 18 Monaten auch das Modell zur Sicherung von Langzeitarbeitsplätzen, das so genannte
Kurzarbeitergeld
in Anspruch nehmen und mit deutschen Steuergeldern ihre „ arbeitsfreien” Mitarbeiter bezahlen lassen.
Dass mit dem Modell der Leiharbeit gezielt der Kündigungsschutz für Arbeitnehmer und Betriebsvereinbarungen unterlaufen werden, wird noch immer von den deutschen Gewerkschaften kritik- und widerstandslos mitgetragen.
Berets am 04. März 2009 titelte das Düsseldorfer Handelsblatt:
Zeitarbeitsbranche
Adecco leidet unter dem Marktumfeld
Zitat auszugsweise:
In Deutschland ist Adecco in den vergangen Jahren kräftig gewachsen.
2003 hatte der damalige Arbeitsminister und heutige Adecco – Berater Wolfgang Clement der Branche die Fesseln genommen.
Seitdem hat sich die Zahl der Zeitarbeiter in Deutschland auf 800 0000 im vergangenen Sommer erhöht.
Europas größte Volkswirtschaft hat aus Sicht der Zeitarbeitsfirmen immer noch einen Nachholbedarf:
Mit zwei Prozent ist die Zeitarbeitsquote halb so hoch wie in Großbritannien oder den Niederlanden.
Erklärtes Ziel der Branche und der Arbeitsagentur für Arbeit ist es, die Zeitarbeitsquote auf das Niveau der Nachbarländer zu bringen.
Alle Projekte werden von der IG Metall unterstützt, die hofft, ihre Position in der Zeitarbeitsbranche ausbauen zu können.”
Zitat Ende
Adecco
beschäftigt weltweit 34 000 Menschen und bringt sie mit insgesamt 500 000 Verträgen in die sklavische Leiharbeit.
Im letzten Quartal 2008 machte
Adecco
bei einen Umsatz von 4,63 Milliarden Euro einen Verlust von 22 Millionen Euro.
Mit der Hilfe der deutschen Steuergelder über den Trick mit dem
Kurzarbeitergeld
können vermutlich, zumindest in Deutschland, Gewinne erwirtschaftet werden.
Viele aufrechte SPDler fragen sich deshalb:
Welche Ziele verfolgt der neoliberale Clement?
Was kommt da noch alles auf die SPD zu?
Waren für Clement seine „Genossen” nur Mittel zum Zweck?
Adecco
klagt über eine zu geringe Rentabilität und möchte nun mit
Wolfgang Clement
weitere Geschäftsfelder in Deutschland erschließen.
Gemäß der Pressemitteilung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln vom 24. Februar 2009 könnten im Bereich der so dargestellten Familiendienstleistungen 600.000 Vollzeitstellen entstehen.
Dient die nachfolgende Aussage des Instituts der deutschen Wirtschaft nur als Grundlage für eine neue Geschäftsidee der Zeitarbeitsbranche?
Zitat Anfang:
Wenn es gelingt, diese illegalen Jobs aus der Schmuddelecke herauszuholen und den Markt für Familiendienstleistungen generell anzukurbeln, dann könnten in Deutschland mehrere Hunderttausend legale Arbeitsplätze entstehen.
Zitat Ende.
Bekanntlich äußert sich das Institut der deutschen Wirtschaft ohne einen konkreten Anlass nicht zu wirtschaftlichen Fragen.
Handelt es sich bei der Studie dieses Instituts in einer konzertierten Aktion um eine Vorbereitungsmaßnahme zur Reglementierung des Familiendienstleistungsmarktes?
Lesen Sie bitte hierzu zum Verständnis den DRSB – Artikel aus März 2009:
Versucht das Institut der deutschen Wirtschaft
aktuelle Rentenbezieher zu messern?
Deutsche Bürger sollten sich demnächst nicht wundern, wenn sie eine Gruppe von Personen in einem einheitlichen Outfit synchron Eimer und Besen schwingen sehen. Es handelt sich dann vermutlich um eine Veranstaltung vom
„Cleanteam Adecco”
in Zusammenarbeit mit dem Gesamtverband der Zeitarbeitsfirmen für Familiendienstleistungen und der neu zu gründenden Gewerkschaft
FDG
Familiendienstleistungsgewerkschaft
Eimer und Besen.
Wolfgang Clement
entwickelt offenbar schon wieder neue Bedrohungsszenarien für den deutschen Langzeitarbeitsmarkt und wird dafür von Neoliberalen hofiert und herumgereicht.
Wie viele deutsche Bürger will der
Terminator
noch in das moderne Sklaventum der Leiharbeit stoßen?
DRSB
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