DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Redaktionsteam
Leitung:
Udo Johann Piasetzky ⋅ Andreas Kallen ⋅ Hans – Josef Leiting
Düsseldorf, den 19. Januar 2009
Was ist die Steigerung von Sinn?
Sinnlos – Sinnentleert – Sinnverdreht?
Oder einfach nur
Hans Werner Sinn?
Mit scheinbar glasklarem Verstand analysiert
Professor Dr.
Hans Werner Sinn,
Lehrstuhlinhaber für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der
Ludwig – Maximilian – Universität
in München und Leiter des Instituts für Wirtschaftsforschung – kurz IFO genannt – die Bedingungen und Perspektiven der bundesdeutschen Wirtschaft und des Kapitalismus, beschreibt und kritisiert verhängnisvolle gesellschaftliche Auswüchse und versucht vergeblich seine recht eigentümlichen Schlussfolgerungen in eine volkstümliche Sprache zu bringen.
Der tägliche Gegenstand seiner wissenschaftlich heißen Liebe ist die Marktwirtschaft, wobei Hans Werner Sinn nicht die geringste ideologische Beschönigung zulässt. Gestreng der wissenschaftlichen Grundsätze verkündete Hans Werner Sinn:
Zitat
„Die Wirtschaft ist keine ethische Veranstaltung”.
Zitat Ende.
Hört, hört! Mit solchen und vergleichbaren Kernsätzen lässt der redselige IFO – Boss seine Zuhörer oder Interviewpartner meistens im Unklaren, denn wer von Sinn Sinnvolles erwartet, bekommt in der Regel veraltete Weisheiten aus der Marktwirtschaft serviert. An besonders guten Tagen überrascht Hans Werner Sinn auch schon einmal mit der Wahrheit:
Zitat
„Ich habe nie die Illusion gehabt,
dass die Marktwirtschaft eine gerechte Wirtschaftsform ist.
Sie schafft enorme Ungleichheit”.
Zitat Ende.
So passt es auch zu Sinns Lehrstunden, dass das von seinem Institut erstellte und begleitete
Rentenmodell der katholischen Verbände
- drei Stufenmodell -
der größte Flop des Jahres 2008 gewesen ist.
Trotzdem ist Sinn als Interviewpartner ein gern gesehener Gast in deutschen Medien. Er spricht sehr gerne über die Wirkungsmechanismen der deutschen Wirtschaft, wenn es um die Zukunft derselben geht, aber leider auch immer dann, wenn er von den tatsächlichen Nöten der Opfer des wirtschaftlichen Wachstums keine Ahnung hat.
Nicht zuletzt weiß der Medienprofessor um die Bedeutung eines gut funktionierenden Staates und spart niemals mit vermeintlich kritischen Worten. Dass die bösen, untätigen Gewerkschaften in seiner Vorstellung von einer funktionierenden Marktwirtschaft nichts zu suchen haben, versteht sich für Hans Werner Sinn eigentlich schon von selbst.
Analysiert man kritisch seine Aussagen im Jahr 2008, so müsste darüber die Schlagzeile stehen:
„Sinn hat keine Ahnung, wie es weitergeht”.
Schlimmer als schlechte Aussichten sind gar keine und so herrscht auch im Jahr 2009 bei Sinn wieder einmal nur totaler Nebel.
Möglicherweise ist aus seiner Sicht sogar das übermäßige kollektive Leben auf Pump Schuld an den Verwerfungen in der Weltwirtschaft:
Zitat
„Die Welt hat viel zu sehr auf Pump gelebt und tut es noch”.
Zitat Ende.
Seine Kritik am kapitalismusfeindlichen Klima in Deutschland:
Zitat
„Es gibt so eine Stimmung im Land,
dass wir Kapitalismus eigentlich gar nicht mehr wollen,
sondern was anderes”.
Zita Ende.
Diese Ansichten lassen für das Jahr 2009 noch weit Schlimmeres erwarten, denn der Bankenverband wünscht, dass die Steuerzahler das Risiko für die kritischen Wertpapiere in den Bankbilanzen übernehmen sollen. Es wird nicht lange auf sich warten lassen bis der Medienprofessor vorschlägt, dass der staatliche Stabilisierungsfonds
Soffin
die oft als Giftmüll bezeichneten Aktiva übernehmen soll. Das gesamte Volumen dieser Schrottpapiere wird zurzeit auf
800 bis 900 Milliarden Euro
geschätzt.
Eine so genannte Bad Bank als Auffangbecken für Schrottpapiere haben führende Bankvorstände bereits vor Weihnachten 2008 ins Spiel gebracht.
Hans Werner Sinn müsste jetzt eigentlich, rein wissenschaftlich untermalt, nur klar stellen, wer sich als Käufer am Allerbesten eignet:
Der Staat natürlich und damit letztendlich wieder die Steuerzahler.
Dass die Banken noch massenweise Papiere in ihren Bilanzen haben, deren Wert aufgrund aktueller Marktentwicklungen gegebenenfalls gegen
NULL
korrigiert werden muss, steht außer Zweifel.
Doch aus welchem Grund
sollen die Bürger für das Versagen der Bankmanager schon wieder bluten?
Dafür haben die Berliner Politiker den Staatsangestellten Professor, der allen Bürgern demnächst sinnverdreht erklären wird, dass diesen Weg die Schweden in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts gegangen seien und er sich bewährt habe. Da muss die Frage erlaubt sein:
„Für wen?”
Die Schwarz / Rote – Bundesregierung hat bei ihrem Rettungspaket bisher auf Eigenkapitalspritzen und Garantien, in Abstimmung mit den Banken, für Interbankenkredite gesetzt.
Der durchaus positive Grundgedanke des Pakets war in Anlehnung an das britisch- amerikanische Modell entstanden.
Denn die US – Regierung hatte als erste einen dringend notwendigen Schutzschirm für die eigenen Banken geschaffen und den Aufkauf fauler Wertpapiere veranlasst. Erst Wochen später näherte sich das Modell dem europäischen Finanzmarkt an.
Warum es jetzt zusätzlich zwingend erforderlich sein soll, die höchst gefährlichen und oberfaulen
Risikoaktiva
deutscher Banken in eine so genannte
Bad Bank
Auszugliedern, kann nur den einen Grund haben, dass dieser Restmist in den Büchern der deutschen Banken sozialisiert werden soll.
Wieso sollten die deutschen Bürger wieder zur Rettung herhalten, wenn sich
die Banken bei der Kreditvergabe an Privatkunden und den Mittelstand völlig einschränken?
Wie zynisch man mit deutschen Bürgern umspringt, zeigt die Stellungnahme der Bankenlobby:
Zitat
„Es mangelt im deutschen Bankensystem
weder an der Fähigkeit noch an dem Willen, Kredite zu vergeben.
Die unsichere konjunkturelle Lage
mache es aber notwendig, dass Banken die Risiken im Blick behielten.
Ein zu leichtfertiger Umgang
mit Risiken war letztlich einer der Auslöser der Krise”.
Zitat Ende.
Dass ein allzu leichtfertiger Umgang mit der Risikobeurteilung der Auslöser der Finanzkrise war, bleibt unbestritten. Doch sollten die Banken auf den Weg zur Wahrheit recht schnell zurück finden, denn das Geld ihrer Kunden haben sie in den meisten Fällen in Amerika verbrannt.
Die deutschen Privatkunden und der deutsche Mittelstand waren daran nicht beteiligt. Eine geforderte Sozialisierung der selbst verursachten Verluste sollte deshalb unterbleiben. Die Banken sollten durch gesunde Kerngeschäfte versuchen die oberfaulen Wertpapiere und problematischen Kreditengagements mit soliden Gewinnen zu kompensieren.
Bäckermeister oder andere Selbständige müssen durch harte und saubere Arbeit ihre Bilanzen selbst positiv gestalten und bekommen keinen Rettungsschirm von der Regierung, wenn sie einmal in selbst verschuldete Schieflage geraten.
In einer solch angespannten Situation wirken die Ansichten des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts IFO kurios.
Laut Sinn und seinem Team seien die Handlungsmöglichkeiten der Bundesregierung gegen die drohende Wirtschaftskrise begrenzt.
Die Probleme seien alle aus dem Ausland gekommen.
Derzeit wirkten sich für den
Exportweltmeister Deutschland die Exporte als größte Bremse aus.
Mit diesem allgemein bekannten Tatsachen will Hans Werner Sinn womöglich seine Kompetenz und die seines IFO – Instituts unter Beweis stellen.
Hans Werner Sinn
sagte in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp / Dow Jones:
Zitat
„Der Solidaritätszuschlag sollte endgültig abgeschafft werden.
Zudem könnten die Effekte
der Progression des Einkommenssteuertarifes neutralisiert werden.
Daneben benötige die Bundesrepublik ein staatliches Infrastrukturprogramm, mit Investitionen in Straßen, Schienen, Leitungsnetze, Schulen und vielem mehr.
Wenn man diese Maßnahmen jetzt vorbereitet und mit einem Beschleunigungsgesetz für den Abbau von Planungshürden flankiert, könnte man sie im Verlauf des nächsten Jahres einsetzen, wenn die Zweitrundeneffekte zu wirken beginnen”.
Zitat Ende.
Im Klartext bedeuten diese schön klingenden und sinnverdrehten Formulierungen:
Bilanzbereinigung
der deutschen Finanzwirtschaft auf Kosten des Volkes!
Was ist also am Sinnlosesten?
Un – Sinn, Blöd - Sinn, Schwach – Sinn?
Oder
Hans Werner Sinn?
Entscheiden Sie selbst!
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