Lindners Stunde?
Philipp Rösler ist ein Parteichef auf Abruf, denn auch die letzten Vertrauten wenden sich enttäuscht von ihm ab. Natürliche oder gar fachliche Autorität hat der 39-Jährige FDPler niemals besessen. Dieser Parteiführer wurde durch das permanente Versagen einer ganzen Partei an die Spitze gespült.
Fragen Sie Freunde oder Nachbarn, fragen Sie FDP – Mitglieder, schon längst ist ausgemacht, dass Philipp Rösler nach der sich abzeichnenden Niederlage bei der nächsten Landtagswahl gehen muss. Sein fehlendes Gespür richtige Worte zur rechten Zeit zu finden, seine überhebliche Mimik und Dialektik sowie seine klar erkennbaren inhaltlichen Schwächen: Das alles brachte die FDP in immer größer werdende Schwierigkeiten. In anderthalb Jahren hat Rösler es als Vizekanzler nicht geschafft, der FDP ein glaubwürdiges Profil zu geben.
Das anschwellende Rösler – Bashing im Internet, in den Medien und in fast allen gesellschaftlichen Bereichen belegt, dass der personelle Neuanfang der FDP vollkommen misslungen ist.
Welche glaubwürdigen Positionen aber hat die FDP dann noch, wenn selbst Philipp Röslers neoliberale Forderungen bei der Union auf taube Ohren stoßen? Diese seit Jahren dahinsiechenden Partei, von der niemand mehr genau weiß, was sie wirklich will, hat in unserer Heimat keine Zukunft mehr.
Christian Lindner in Düsseldorf ist der einzig verbliebene Hoffnungsträger in der FDP. Bahr, Brüderle und auch Westerwelle haben die Partei ruiniert. Der liberale Kreis um Hans – Dietrich Genscher kennt die wachsenden Probleme – aber man handelt nicht.