DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
„Ritt auf der Rasierklinge”
Internationale Finanzmärkte vor dem Kollaps?
von
Udo Johann Piasetzky
Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.
und
Vorsitzender der Rechtskommission des DRSB e.V.
Meerbusch, den 22. Oktober 2007
Zockende Börsenprofis stürzen die Finanzmärkte in die Krise.
Wie immer zahlen die gutgläubigen Kleinanleger die Rechnung, die ihre Spargroschen für ihre Altersvorsorge dubiosen Finanzberatern anvertrauten.
Wild zockende Finanzprofis aber, die mit dem Geld der deutschen Bürger bei Bankeninstituten und anderen Finanzhäusern herumjonglieren, interessieren die Altersvorsorge – Gedanken und die Ängste der Menschen nicht.
Immer zum Jahresende wartet auf diese rücksichtslosen
Cashburner
- Geldverbrenner -
einen riesiger Bonus, der meistens den größten Teil ihres Jahreseinkommens ausmacht.
Geld ist für diese hemmungslosen
Börsen - Zocker
anonym und wird nur in Milliarden bewegt.
Die einzelnen Bürger in Deutschland, die als Anleger irgendwelchen Fondsgesellschaften ihr sauer verdientes Geld anvertrauten, kennen sie nicht persönlich.
Das macht das Geschäft
und
das Leben dieser Profit – Junkies wesentlich bequemer.
Für die „Cashburner” steht dem Risiko, etwas zu verlieren nur das Risiko entgegen, weniger Rendite als andere zu machen.
Aus ihrer Sicht gefährdet aber genau das den eigenen Bonus.
Also wird auf
„Teufel komm raus”
gezockt bis auch die letzten Euro oder Dollar verbrannt sind.
Das ständige Auf und Ab an den Börsen und Finanzmärkten kann dem
Cashburner
- Geldverbrenner -
daher kaum extrem genug sein, ein Crash ist da geradezu herzlich willkommen.
Ein altes Cashburner – Gesetz besagt:
Je stärker die Kurssprünge, desto höher die Profite.
Dabei ist die Richtung einer Kursbewegung kaum von Bedeutung, denn diese Wettgeschäfte sind immer ein so genanntes ein Nullsummenspiel.
Man gewinnt nur so viel, wie ein anderer Zocker gleichzeitig verliert.
Das heißt im Klartext:
Mehrstelligen Renditen der erfolgreichsten
Börsen – Zocker
werden nicht mehr mit dem Kauf und Verkauf von Aktien oder Anleihen gemacht, sondern mit Wetten auf deren zu erwartende Kursveränderungen.
Die so genannten
„Finanzberater” oder „Finanzoptimierer”
in Deutschland, die den Bürgern den Traum vom Reichtum im Alter verkauft haben, verstehen in der Regel nichts von solchen Börsengeschäften und sind total überrascht, was gerade an den weltweiten Börsen und Finanzmärkten passiert.
Die plötzliche Krise trotz boomender Wirtschaft hat auch sie überrollt und überfordert die rethorischen Fähigkeiten das Finanz – Desaster ihren Kunden zu erklären.
Als Verkaufsjongleure haben sie ihre Provisionen meistens verdient und überlassen die um ihr Geld geprellten Bürger ihrem Schicksal.
Das nach einer vermeintlichen Aufschwungphase der Weltwirtschaft, die ganz besonders von den Medien angeheizt wurde, die professionellen Anleger zu wagemutig waren, ist nach der Ansicht vieler Finanzoptimierer in Deutschland nicht ihr Problem.
Auf der Jagd nach riesigen Profiten verschuldeten ausschließlich die bösen
Cashburner
- Geldverbrenner -,
die sich immer höher und höher in größere Risiken verstrickten, das Finanzdesaster.
Solche absolut
„nassforschen” und „dummen” Sprüche
werden deutschen Bürgern fast täglich um die Ohren gehauen.
Das nützt den Betroffenen wenig,
denn ist ihr Geld einmal weg, kommt es auch nicht mehr wieder.
Da hilft auch das Motto der ganz euphorischen
„Finanzberater” oder „Finanzoptimierer”
nicht weiter, die zurzeit herumtelefonieren und ihren Kunden die „frohe” Botschaft mitteilen:
„Es wird schon weiter aufwärts gehen”.
Nach vorliegenden Informationen ignorieren dabei besonders die Mitarbeiter von
„Strukturvertrieben”
den gesunden Menschenverstand, der besagt:
Irgendwann kracht es noch gewaltiger
und dann greift die Panik auf den gesamten Finanzmarkt über.
Einige US – Finanzzocker entern bereits deutsche Firmen und handeln nach dem Motto:
„Wenn der Finanz – Markt am Ende ist, muss man brutal zuschlagen”.
So müssen deutsche Bürger machtlos zusehen, wie ihr Geld verloren geht und gleichzeitig mit diesem Geldmitteln gierige und findige Hedgefondsbetreiber deutsche Firmen aufkaufen und auch noch sicher geglaubte Arbeitsplätze in Deutschland vernichten.
Die Hypothekenkrise in den USA führte bei der Schweizer Grossbank UBS im dritten Quartal erneut zu einem Vorsteuerverlust zwischen
600 und 800 Millionen Franken
- 360 bis runde 500 Millionen Euro -.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Deutschlands größte Direktbank
ING – Diba
vor einem vorzeitigen Aufatmen eindringlich warnte und angesichts der weltweiten Finanzkrise zur Vorsicht aufrief.
Zitat aus dem Tagesspiegel des Vorstandschef Ben Tellings / ING – Diba:
„Es ist schwierig zu verstehen, wie jemand sagen kann, dass es vorbei ist.
Ich hoffe, dass es stimmt, aber ich weiß es nicht.
Die größeren Banken haben zwar ihre Hausaufgaben
gemacht und wüssten jetzt, was los sei in ihren Büchern.
Aber dass da links und rechts noch was kommt, das schließe ich nicht aus”.
Zitat Ende.
Eine solche Aussage ist umso bemerkenswerter, da die Bank von Tellings selbst mit keinem einzigen Euro betroffen sein soll und auch keine Mittelabflüsse zu verzeichnen hat.
Ben Tellings erwartet sogar deutliche Auswirkungen der Krise auf die deutsche Bankenlandschaft.
Tellings wörtlich:
„Egal, was in der Welt geschieht:
Deutschland wird im Bankenbereich hart getroffen werden”.
Bankinstitute und Finanzhäuser glaubten an die Kraft der Märkte, die das Risiko im Griff behalten würden.
Die letzten Wochen und Monate haben bewiesen:
Sie lagen komplett falsch.
Wieder einmal wurde der Beweis durch amerikanische
Börsen - Zocker
erbracht, die leichtfertig auch das Geld von deutschen Banken und Versicherungsgesellschaften verspielten.
Das erhoffte
„perpetuum mobile”
der wundersamen Geldvermehrung hat erneut versagt.
Die persönlichen Verluste deutscher Bürger sprengten die Grenzen des Zumutbaren.
Die Sorglosigkeit amerikanischer Banken bei der Kreditvergabe, kombiniert mit dem von Raffgier getriebenen Erfindungsreichtum der
US - Cashburner
- US – Geldverbrenner -
bei der Kreation immer undurchsichtigerer Finanzinstrumente hat Milliarden von Euro und Dollar vernichtet.
Das meiste Geld auf den weltweiten Märkten stammt von kleinen Anlegern, die direkt in Fondsanlagen und / oder über Renten- und Lebensversicherungen auf der Basis von Fonds, für ihr Alter vorsorgen wollten.
Sie suchten langfristig eine gute Rendite und können sich Ausfälle nicht erlauben. Diese deutschen Bürger vertrauten ihre Altersvorsorge Menschen an, die äußerst kurzfristige Ziele verfolgen – und zwar ausschließlich ihre eigenen.
Diese
Profit – Junkies
haben sich ein System von Wetten geschaffen, das eher dem Prinzip des Kartenspiels Schwarzer Peter entspricht:
Wer ihn zuletzt bekommt, hat verloren.
Hervorragend organisierte und strukturierte Finanzvertriebe, die ebenfalls gesteuert werden über Bonifikationen und hohe Provisionen, bringen noch immer diese
„faulen Produkte”
an die normalen Anleger, die ihr Geld eigentlich nur vermehren wollen und nicht beabsichtigen, es zu verzocken.
Wie kann man zukünftig ein solches Desaster verhindern?
Hier sollte der gesunde Menschenverstand unseren Politikern helfen:
Denn wenn etwas so schnell
aus dem Ruder läuft, muss strenger kontrolliert werden.
Lotterien werden in Deutschland ja
auch staatlich reguliert und ordentlich besteuert.
Altersvorsorge sollte losgelöst von den Interessen der „Finanzjongleure”
ausschließlich auf der Basis von gesicherten Versorgungswerken durchgeführt werden.
Hierzu hat der DRSB e.V.
seine Vorschläge seit Jahren den handelnden Politikern vorgestellt.
Der Ritt auf der
Altervorsorge - Rasierklinge”
muss für deutsche Bürger ein Ende finden.
DRSB
Wir kämpfen seit 19 Jahren mit der Stimme der Demokratie
für
einen modernen Sozialstaat,
sichere, langfristige Arbeitsplätze,
sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme,
sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme,
Einhaltung rechtsgültiger Gesetze,
Modernisierung überkommener Vorschriften
und für
korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der EU.