prognose fuer 2007

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

 

Prognose

für

2007

Nach Konsumflaute folgt Rabattschlacht!

von

Udo Johann Piasetzky

Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.

und

Steuerberater Hans-Josef Leiting

Vorsitzender der Rentenkommission des DRSB e.V.

 

Meerbusch, den 29. Dezember 2006

 

Mit dem

 

Silvesterfeuerwerk am 31. Dezember 2006

 

wird nicht nur das neue Jahr eingeläutet, sondern zugleich auch die neue

 

Mehrwertsteuer.

 

Traditionelles Bleigießen, Neujahrsorakeln und sonstige Wahrsagungen sind diesmal überflüssig.

 

Die Erhöhung der Umsatzsteuer, so die korrekte Bezeichnung dieser Steuerart, tritt gesetzlich in Kraft.

 

Da freut sich der Bundesfinanzminister schon höllisch auf weitere Steuereinnahmen. Die Erhöhung wird anfangs geschätzte

 

20 Milliarden Euro

 

zusätzlich in die immer leeren Kassen des Staatshaushalts spülen.

 

In der deutschen Wirtschaft wird seit Bekannt werden der Neuregelung das Thema heiß diskutiert, denn die Bürger als Verbraucher sind stark verunsichert und ihr Konsumverhalten bleibt unberechenbar.

 

Die so genannten

Experten

 

sind sich uneinig darüber, in welche Richtung sich das Kaufinteresse zukünftig entwickelt.

 

Tendenziell prognostizieren die meist selbst ausgerufenen Fachleute einen Kaufanstieg bis Ende 2006. Das ist auch nicht weiter schwierig, denn das Weihnachtsgeschäft heizt das Konsumverhalten eigentlich jedes Jahr an.

 

Danach haben die „lieben

Experten

 

ihre Not mit weiterführenden „Prognosen”.

 

Im Jahr 2006 wurden viele Anschaffungen vorgezogen. Zum Beispiel in der Automobilindustrie sind schätzungsweise

50 000 Autokäufe von Privatkunden

 

vorzeitig getätigt worden.

 

Was die so genannten

 

LastMinuteShopper

 

noch so alles der Umsatzsteuererhöhung entziehen lässt sich äußerst schwer genau beziffern.

 

Ganz ohne jegliche Kompromisse wird die Wirtschaft die höhere Mehrwertsteuer auf die Bürger abwälzen.

 

Spätestens wenn am Anfang des neuen Jahres die Nachfrage ausbleibt, müssen die Wirtschaftsunternehmen und der Handel reagieren.

 

Nach einer zu erwartenden Konsumflaute folgt die ruinöse Rabattschlacht!

 

Die DRSB e.V. Empfehlung lautet deshalb:

 

Die Umsatzsteuererhöhung ist sicherlich kein Grund zur Freude, sollte aber keinen deutschen Bürger verzweifeln lassen.

 

Ein Blick in unsere Nachbarländer reicht für eine vollkommen realistische Einschätzung der Situation.

 

Hamsterkäufe und / oder Schnäppchenjagten

 

sind ebenso unvernünftig wie in den meisten Fällen auch absolut unsinnig.

 

Vergleichen Sie weiterhin kritisch die Preise,

achten Sie aufechteRabattaktionen

 

dann ist man immer auf der sicheren Seite.

 

Deutsche Bürger leben in keinem Steuerparadies, aber auch unsere Nachbarn tun das nicht.

 

Ein Vergleich zeigt die

Unterschiede

auf:

>>> Mehrwertsteuer in Europa <<<

 

Luxemburg

15%

Zypern

15%

Spanien

16%

Großbritannien

17,50%

Estland

18%

Lettland

18%

Litauen

18%

Griechenland

19%

Tschechische Republik

19%

Slowakische Republik

19%

Niederlande

19%

Deutschland

19%

Frankreich

19,60%

Österreich

20%

Ungarn

20%

Slowenien

20%

Italien

20%

Belgien

21%

Irland

21%

Portugal

21%

Polen

22%

Finnland

22%

Dänemark

25%

Schweden

25%

 

 

Mit „nur15% haben

 

Luxemburg und Zypern

 

den geringsten Steuersatz.

 

Mit 25 % Mehrwertsteuer führen

 

Dänemark und Schweden

 

einsam und verlassen die Hitliste an.

 

Deutschland

 

befindet sich „noch” im „gesunden” Mittelfeld.

 

Trotzdem ist es bedenklich, dass seit Januar 1968 ( 10% )zum ersten Mal seit der Einführung der

 

>>> Mehrwertsteuer <<<,

eine Anhebung um

 

>>> 3 Prozentpunkte <<<

 

durchgeführt wird.

 

Auch fast alle Verbraucherschützer warnen vor unbedachtem Konsumrausch.

 

Viele Produkte wurden bereits preislichangepasst”.

 

 

Eine Besonderheit gilt in der Silvesternacht:

 

In Restaurants und Bars bleibt es bis zum frühen Morgen beim alten Mehrwertsteuersatz von 16%.

 

Für Übernachtungen in Hotels werden aber schon 19% fällig.

 

Das steht fest:

Nahrungsmittel werden nicht teurer.

 

An den ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent auf Nahrungsmittel, Bücher oder Zeitungen wird sich nichts ändern.

 

Die Steuerfreiheit einiger ausgewählter Produkte und Dienstleistungen wie Wohnungsmieten oder Bankkonten bleibt über das Jahr 2007 hinaus erhalten.

 

Änderungen 2007 im Einzelnen:

 

Automobile:


Der Kauf eines Autos kostet ab 2007 3% mehr an Mehrwertsteuer.

 

Maßgeblich ist immer der Lieferzeitpunkt.

 

Kauft ein deutscher Bürger im Dezember 2006 von einem Autohändler einen Pkw, der im Januar 2007 an ihn ausgeliefert und von ihm bezahlt wird, unterliegt das Geschäft schon dem Steuersatz von 19%.

 

Mietwohnungen und Nebenkosten:


Auf Wohnungsmieten fällt auch ab Januar 2007 keine Mehrwertsteuer an.

 

Dafür allerdings bei einigen Nebenkosten wie zum Beispiel Heizöl, Reinigungsdienst oder Gebäudeversicherungso genannte 2. Miete”.

 

Auch die Maklercourtage ist umsatzsteuerpflichtig und wird somit ab 2007 teurer.

 

Immobilien- und Grundstückskauf:

Die Mehrwertsteuererhöhung trifft alle Hausbauer und Wohnungskäufer.

 

Wird die Immobilie zu einem Festpreis verkauft und dieses Jahr nicht fertig gestellt, dann wird der höhere Mehrwertsteuersatz nur dann fällig, wenn Mehrwertsteuer-Preisanpassungsklauseln im Vertrag vereinbart sind.

 

Der Kauf eines Baugrundstücks bleibt auch 2007 mehrwertsteuerfrei.

 

 

Strom >< Gas >< Benzin


Auf Strom, Gas und Benzin fallen ab dem nächsten Jahr 19% Mehrwertsteuer an.

 

Es ist damit zu rechnen, dass auch die Energiepreise 2007 noch weiter steigen.

 

Elektrogeräte und Unterhaltungselektronik:


Neuer Fernseher, Playstation und / oder Handydie Preise steigen um 3%.

 

Auf CDs und ComputerSoftware fallen 19% Mehrwertsteuer an.

 

Handwerker:


Nicht nur die Handwerkerpreise steigen, sondern auch die Materialkosten.

 

Sollten 2006 noch Handwerker tätig sein, sofort Teilzahlungen vereinbaren.

 

Alles das, was vor der Steuererhöhung fertig gestellt worden ist, kann dann noch nach altem Steuersatz abgerechnet werden.

 

Gesundheit:


Ärzte, Heilpraktiker und / oder Physiotherapeuten sind nicht umsatzsteuerpflichtig.

 

Arzneimittel steigen vermutlich Preis steigen, da darauf künftig 19% Mehrwertsteuer fällig werden.

 

 

Essen und Trinken:


Für die meisten Nahrungsmittel fällt nach wie vor nur der ermäßigte Mehrwertsteuersatz vonnur7% an.

 

Bei allen Getränken, mit Ausnahme von Milchprodukten, klettert die Mehrwertsteuer auf 19%.

 

Damit wird auch jeder Restaurantbesuch teurer.

 

Banken:


Kontoführung, Depot- und Brokergebühren und / oder auch Kredite von der Bank sind mehrwertsteuerfrei.

 

 

Versicherungsprodukte:


Die Versicherungssteuer steigt auf 19 Prozent.

 

Ausgenommen davon sind Beiträge zu den gesetzlichen und privaten Lebens- und Krankenversicherungen sowie zur gesetzlichen Arbeitslosenversicherung.

Telefonkosten und Portokosten:


Telefonieren wird definitiv mehr Kosten verursachen.

 

Porto für Briefe und Pakete bleiben ohne Mehrwertsteuer.

 

 

Bücher und Zeitungen / Zeitschriften:


Für alle Druckerzeugnisse bleibt es 2007 beim ermäßigten Satz von 7%.

 

Zeitungsannoncen unterliegen in Zukunft 19% Mehrwertsteuer.

 

Reisen und Verkehrsmittel:


Bei Bahnreisen und Taxifahrten bis 50 Kilometer sowie im öffentlichen Personennahverkehr bleibt der ermäßigten Steuersatz von 7% bestehen.

 

Bahnreisen über 50 Kilometer, Flugtickets, Mietwagen und / oder Pauschalreisen werden teurer.

 

Sonstiges Kosten:


Auf Fahrräder, Motorräder, Kleidung, Schmuck, Haushalts- und Pflegeprodukte, Rechtsanwalts- und Notarkosten, Möbel, Schornsteinfeger und vieles mehr

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