Im Schatten des Euro
Die Krise im gesamten Euroraum wird sich verstärkt auf die deutsche Wirtschaft auswirken. Für das neue Jahr ist mit einer rückläufigen Entwicklung zu rechnen. Im Mittelpunkt steht dabei die Prognose der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Die Basis dieser Kurz – Prognose ist eine fundierte DRSB – Analyse der Wirtschaftslage, denn die Krise im Euroraum ist weder entschärft noch gelöst.
Die anhaltende Rezession und der strikte Sparkurs in den meisten Euro – Ländern bringen die deutsche Konjunktur auf einem Weg der Stagnation. Da die wirtschaftliche Dynamik in diesem Jahr auch außerhalb Europas, insbesondere in den USA, nachlassen wird, können wirtschaftliche Impulse aus Amerika die Schwäche in Europa immer weniger kompensieren. Die deutsche Exportentwicklung verliert dadurch an Schwung, sodass die Investitionstätigkeit wesentlich schwächer ausfällt als 2012. Daher wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt [ BIP ] 2013 nur um durchschnittlich 0,4% wachsen. Diese zu erwartende schwache wirtschaftliche Entwicklung wird die Arbeitslosigkeit erneut beschleunigen und bisher sicher geglaubte Branchen erfassen. Die 3 Millionen – Grenze wird wieder schnell überschritten.
Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank [ EZB ], unbegrenzt Staatsanleihen von Euro – Krisenländern aufzukaufen, kann die Euro – Krise im im gesamten Währungsraum nicht entspannen. Der Euro blockiert quasi alle Staaten gleichermaßen. Selbst eine massive Abwertung des Euro gegenüber dem US – Dollar, wird die Exportposition europäischer Unternehmen kaum verbessern. Der rückläufige private Konsum in Deutschland beeinflusst zusätzlich negativ die wirtschaftliche Entwicklung. Abhängig Beschäftigten und aktuellen Rentenbeziehern fehlen reale, verwertbare Einkommenszuwächse.
Der notwendige Sparkurs in vielen EU – Ländern bremst die Konjunktur völlig aus. Die deutsche Wirtschaft bekommt das in härtester Form zu spüren.
Für unser Land wird es von enormer Wichtigkeit sein, dass durch zusätzliche staatliche Investitionen in Zukunftsbereiche wie Kinderbetreuung, Bildung oder Infrastruktur massive Impulse gesetzt werden. Damit die notwendigen Mittel zu generieren sind, muss keine deutsche Partei die Staatsverschuldung erhöhen, sondern braucht lediglich Steuererhöhungen auf hohe Einkommen, Kapitaleinkünfte und große Vermögen durchzusetzen. Diese Maßnahmen belasten die Wirtschaftsentwicklung kaum, denn Anfang 2013 schlägt die Vertrauenskrise im Euroraum zunehmend auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung durch. Die Euro – Länder geraten in eine sehr bedrohliche Rezessionsphase. Es gibt weder in Brüssel noch anderswo überzeugende Perspektiven für eine Bewältigung der Euro – Krise.