NINJA Kredite 2011 03 15

NINJA – Kredite

„NEED MORE CASH”?

 

15. März 2011

 

Die Liste der Opfer der US – Finanz- und Wirtschaftskrise wird immer länger. In Schwierigkeiten gerieten zum Beispiel die deutschen Landesbanken, weil sie in großem Umfang amerikanische Hypotheken aufkauften, die von ihren Hausbesitzern nicht mehr bedient worden sind. Viele aktuelle und zukünftige Rentenbezieher versuchen nun auf die Spur des Versagens zu kommen. In sozialen Netzwerken werden Anhaltspunkte gecheckt, um sich ein Bild von den Fehlleistungen von Management und Politik zu machen. Die prekäre Schieflage von Fannie Mae und Freddie Mac, die zusammen rund 5000 Milliarden US – Dollar der amerikanischen Immobilienkredite, von insgesamt 11800 Milliarden US – Dollar halten, befeuert das Suchfieber im Netz und wirft die Frage auf:

„Wie konnte so etwas passieren?”

Die Antwort ist kurz und einfach;

„Durch NINJA – Kredite”.

Diese Abkürzung ist in den USA jedem Bankangestellten geläufig und steht für:

„No Income – No Jobs or Assets”

[ Kein Einkommen, keine Arbeitsstelle und keine Vermögenswerte ].

Weigerten sich US – Banken diese sogenannten NINJA – Kredite zu vergeben, dann wurden sie in vielen Fällen sogar vor Gericht verklagt und wegen Diskriminierung gebrandmarkt. Im Internet wurden Verweigerungsbanken nahezu einer Lynchkampagne ausgesetzt. Namhafte Rechtsanwälte aus großen Anwaltsfabriken machten sich sogar einen Spaß daraus reihenweise US – Banken zu verklagen. Der in unserer Heimat weniger bekannte sogenannte NINJA – Fall

Baycks – Roberson

aus dem Jahr 1995, in dem die Citibank beschuldigt wurde Kreditanträge von ethnischen Minderheiten konsequent und mit System zurückzuweisen, wurde von dem Chicagoer Rechtanwalt Barack Obama mit großem Mediengetöse gewonnen. Bill Clinton ließ sogar die gefürchteten Class Action [ Sammelklagen ] zu, sodass Menschen aus schlechteren Wohngebieten die US – Banken verklagen konnten. Diese „preiswerten” Möglichkeiten alle Banken zu verklagen führte recht schnell dazu, dass quasi alle Banken ihre Kreditvergabepraxis erheblich lockerten. Wer tatsächlich nach den wahren Ursachen- und Wirkungszusammenhänge der anhaltenden US – Finanz- und Wirtschaftskrise forscht, stößt früher oder später auf dieses Banken – Kuriosum. Anzeigen von US – Banken überschlugen sich noch bis August 2007 mit Spezialangeboten. Vereinzelt fliegen noch solche Anzeigen im internet herum und sind einfach zu identifizieren. Meisten führen sie in den Headlines den simplen Text:

„NEED MORE CASH”?

Damit machte man den NINJA – Kunden Kredite jeder Art schmackhaft. Sollte Ihnen also ein deutscher Investmentbanker seine Ahnungslosigkeit verkaufen wollen, dann ist er für seinen Job entweder völlig ungeeignet oder lügt Sie dreist an. Ein kurzer Blick auf diverse DRSB – Artikel und Aufsätze [ aus 2001 bis 2007 ] sowie der geführte Schriftverkehr mit Topmanagern zeigt Ihnen sofort, dass der DRSB sehr frühzeitig, zum Beispiel auch die SPDler Wolfgang Clement und Peer Steinbrück, auf das auf uns zurollende Finanz – Desaster aufmerksam machte. Die heutigen Rettungsschirme und sonstige staatliche Stützungsaktionen wären alle überflüssig gewesen. Hätten damals die informierten Politiker sofort die Notbremse gezogen – dann könnten sehr viele Menschen in unserer Heimat heute noch über ihr angespartes Geld verfügen. Im Fall von Clement und Steinbrück hätten die gigantischen Verluste der IKB sowie der WestLB vermieden werden können.

Wenn man es damals wirklich gewollt hätte.

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