medien demokratie

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.


Medien Demokratie

Führt das öffentliche Palaver

zur

Bedeutungslosigkeit der Parlamente?

von

Udo Johann Piasetzky

Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.

und

Rechtsanwalt Christian Hindahl

Vorsitzender der Ethikkommission des DRSB e.V.

und

Rechtsanwalt Heinrich Sternemann

Vorsitzender der Antikorruptionskommission des DRSB e.V.

Meerbusch, den 09. Oktober 2006

 

Fast jede Fernsehanstalt hat heutzutage eine politische

 

Talk – Show.

 

Ob nun

Sabine Christiansen,

ARD

Berlin Mitte,

ZDF

Unter den Linden,

Phoenix

Das Duell bei n-tv,

n-tv

Was erlauben Strunz,

N24

Hart aber Fair,

WDR

oder

Quergefragt,

Südwest,

 

die Fernsehmacher wollen alle mitschwimmen im Hauptstrom.

 

Talk – Shows sind der unverkennbare Ausdruck einer steigenden Medialisierung der Bürger und der Manipulationsversuche der Gefühlsregungen in unserer Gesellschaft.

 

Das Herumpalavern in dieser Art der Fernsehunterhaltung wird wahrscheinlich immer mehr zum realen PolitikErsatz.

Einige Politiker aus Regierung und Opposition sitzen mehr in Talk – Shows als auf den Regierungsbänken oder in den Parlamenten.

 

Dort ist für jeden zu beobachten, dass die „heißen” Diskussionen meistens geprägt sind von

Schuldzuweisungen,

Warnungen,

Hinweisen,

Oberflächlichkeiten

und ständigen

Unterbrechungen des Gegners und der Moderation.

 

Nützliche oder gar sinnvolle Behandlungen von wichtigen politischen Themen sind da häufig Fehlanzeige.

Eigentlich müsste der Standardschlusssatz nach allen Sendungen wie folgt gesprochen werden:

Schön, dass wir wieder auf

Kosten der

Bürger

zusammen saßen und wieder einmal richtig

sinnentleert palavern konnten”.

 

In der Regel sitzen die gleichen Personen, manchmal in leicht veränderter Besetzung, erneut in einer weiteren Talk – Show fröhlich zusammen und lamentieren wortreich und folgenlos über ähnliche Themen.

 

Aufgrund der sehr zahlreichen Fernsehangebote, wie zum Beispiel

 

Daily Soap Serien,

Infotainmentsendungen

und

TalkShows

 

verschwimmt für viele Zuschauer die Grenze zwischen

 

Realität und Fiktion.

 

Wenn in einer

Daily Soap

 

wie zum Beispiel Marienhof oder Lenßen & Partner, auch politisch brisante Themen gestreift werden, ist mittlerweile ein Einfluss auf die politische Meinungsbildung nicht mehr auszuschließen.

 

Schauspieler berichten zunehmend, dass sie von Fans angesprochen werden, die ihr Eingreifen in bestimmten Situationen fordern.

 

Hierbei wird dieRollein einer Serie mit derRealitätverwechselt.

 

Es kann somit der Eindruck entstehen, dass die Politiker zum regieren nur

 

Sabine Christiansen, Hart aber Fair und die Bildzeitung

 

brauchen.

 

Für den Bedeutungsverlust der Länderparlamente und des

 

deutschen Bundestages

 

spricht die abnehmende Wahlbeteiligung und Umfragemüdigkeit. Nicht nur in Österreich werden plötzlich

 

Umfragesieger zu RealVerlierern”.

 

Über eine solche Entwicklung dürfen sich die Politiker dann nicht beschweren.

 

Die Bürger erkennen immer deutlicher, dass die Parlamentsmehrheit von der Regierung vermutlich nur noch zum

 

>>> Abnicken <<<

 

von Entscheidungen gebraucht wird, die anderenorts längst gefallen sind.

 

Wer wundert sich da noch, dass das Interesse an der Politik und das Interesse am Parlament äußerst gering ausfallen?

 

In

 

TalkShows, Nachrichtensendungen und Zeitungen

 

werden langanhaltender Aufschwung und Wirtschaftswachstum aus Berlin verkündet.

 

In

Bocholt, KampLintfort, Frankfurt und anderen Städten

 

stehen deutsche Bürger vor den Scherbenhaufen ihrer Lebensarbeit und hoffen auf Weiterbeschäftigung.

 

Ein handlungsfähiger

deutscher Bundestag

 

ist da durch nichts zu ersetzen.

 

Wir sollten deshalb gemeinsam dieser

 

Bühne der Nation

 

recht bald wieder die Bedeutung verschaffen, die ihr gebührt.

 

Nur so lässt sich das schleichende und wachsende Misstrauen der Bürger gegenüber dem heutigen Typs von

 

VolksVertretern

 

möglicherweise wieder abbauen.

 

Diese Aufgabe kann keine

TalkShow

bewältigen.

 

 

 

DRSB

Wir kämpfen seit 1988 für sichere und sinnvolle Rentensysteme

und für

eine gerechte lebenswerte Gesellschaftsform

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