DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Können wir uns das Altern leisten?
Sind die Renten-Berechnungen nur noch
Makulatur?
Meerbusch, den 19. März 2006
von
Udo Johann Piasetzky
Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.
Die Verbindung von Berufsleben und Erziehung wird noch immer nicht als normal angesehen.
Deutschland bleibt in Europa Schlusslicht bei den Geburtenzahlen.
Die aktuellen Geburtenraten sind niedriger als im Nachkriegsjahr 1946. Immer weniger deutsche Bürger wollen Kinder haben.
Die Zahl der Geburten ist in Deutschland im vorigen Jahr so stark gesunken wie seit
15 Jahren
nicht mehr. Sogar im Nachkriegsjahr 1946 gab es noch
922 000 Geburten.
Vergleicht man die vorgenannte Geburtenzahl mit dem Jahr
2005
stellt man erschreckend fest, dass nur noch
676 000 Kinder
in Deutschland zur Welt kamen.
Das ist an Dramaturgie schwer zu überbieten!
Nach der Statistik von Eurostat hat Deutschland für 2004 mit einem Wert von
8,5 Geburten je 1000 Einwohner
die niedrigste Geburtenziffer in Europa.
In Ländern wie
Frankreich 12,7 Geburten je 1000 Einwohner
und
Großbritannien 12,0 Geburten je 1000 Einwohner
Liegt die Geburtenzahl deutlich höher.
In den vorgenannten Gesellschaften sind Kinder einfach eine Selbstverständlichkeit. und die Verbindung von Berufsleben und Erziehung wird dort als vollkommen normal angesehen.
Frankreich hat darüber hinaus eine dezidierte Bevölkerungspolitik und stellt Familien mit Kindern finanziell erheblich besser.
Geht die Bevölkerungs-Alterung so weiter wie bisher, arbeiten ab circa
2029
erwerbstätige Bürger fast nur noch für die Sozialversicherungen.
Geburtenrückgang führt langfristig nicht nur zu einer extremen Belastung der öffentlichen Finanzen, sondern fördert auch eine Verschiebung des globalen Konsums und der Ersparnisse.
Weltweit beleuchten Bankhäuser die Überalterungs-Situation für die wichtigsten OECD-Staaten.
In Japan ist der Anteil der Rentner gemessen an der Bevölkerung weltweit am höchsten.
Der Altenquotient, der das Verhältnis der über 60-jährigen zu den Erwerbstätigen zwischen 15 und 59 Jahren widerspiegelt, dürfte im Land des Lächelns von heute 0,4 auf fast 1,0 im Jahr 2050 ansteigen.
Das heißt im Klartext:
14%
weniger Japaner als heute.
Für die
EU
rechnet man im gleichen Zeitraum mit einer Schrumpfung der Bevölkerung um
40 Millionen
auf dann nur noch
340 Millionen Bürger.
Die Lebenserwartung steigt gleichzeitig um 5 Jahre.
Die gravierenden und fürchterlichen Folgen:
Schrumpft die erwerbstätige Bevölkerung um nur
1%
geht das Wachstum des Bruttosozialprodukts im gleichen Maß zurück.
Besonders für Deutschland alarmierend:
Bleibt das heutige Renten- und Gesundheitssystem langfristig so bestehen wie heute, müssten die erwerbstätigen Bürger schon ab dem Jahr 2029 rund die
Hälfte ihrer Einkünfte für Rentenbeiträge
und
ein Viertel für Krankenversicherung
und
zehn Prozent für die Pflegeversicherung
ausgeben.
Beste Chancen
also für dynamische junge Völker!
Das sehen bereits auch langfristig orientierte Kapital-Anleger und setzen deshalb
auf Länder mit gesunden Demographien.
Und favorisieren Länder mit einem kapitalgedeckten und damit ausbaufähigen Rentensystemen.
Staaten mit solidem marktwirtschaftlichen Systemen und ausreichender Rechtssicherheit sind hier im Vorteil.
Die Zukunft liegt demnach in Asien.
Der Kontinent, der fast durchweg mit einer jungen, dynamischen Bevölkerung aufwartet.
Nach groben Schätzungen der Vereinten Nationen wächst die Weltbevölkerung bis 2050 um drei auf rund 9,3 Milliarden Menschen.
Davon entfallen:
34% auf Indien,
11% auf China
und
6% auf Indonesien.
Ist diese Zeitbombe für unsere Politiker noch zu entschärfen?
Oder
lügen sie uns weiter etwas in die Tasche?
Deutschland
Braucht:
Neue Ideen
Neue Industrien
Neue Energien
Und vielleicht auch
Neue Politiker?
DRSB
Wir kämpfen seit 1988
für sinnvolle, lernfähige und sichere Rentensysteme sowie
für dauerhafte und sichere Arbeitsplätze in Deutschland
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