killer krieg gegen den staat

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

 

„Killer – Krieg gegen den Staat”

Wo versteckt sich die 4. Generation der RAF?

von

Udo Johann Piasetzky

Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.

und

Rechtsanwalt Andreas Kallen

Vorsitzender der Rechtskommission des DRSB e.V.

und

Steuerberater Hans – Josef Leiting

Vorsitzender der Rentenkommission des DRSB e.V.

 

Meerbusch, den 22. August 2007

 

„Killer – Krieg gegen den Staat”

 

so titelte

„Der Spiegel”

 

die Ausgabe 38 vom 12. September 1977 und beschrieb damit den Terror der RAF in Deutschland.

 

Die Ermordung von Hanns Martin Schleyer und Jürgen Ponto sowie die Entführung der Lufthansa – Maschine Landshut waren fürchterliche Ereignisse, die viele deutsche Bürger bis heute verfolgen und prägen.

 

Deshalb möchte der DRSB e.V., bevor eine Durchleuchtung der aktuellen Situation in Deutschland erfolgt, den Opfern gedenken, die durch die

 

RAF

Rote Armee Fraktion

in den 28 Jahren des so genannten „bewaffneten Kampfs” ermordet wurden.

 

Die RAF – Terroristen der 1. bis 3. Generation töteten ohne Rücksicht oder Pardon gnadenlos 34 Menschen.

 

 

 

 

Dieser DRSB - Artikel ist deshalb den 34 RAF - Opfern gewidmet.

Becky Jo Bristol

Andreas Baron von Mirbach

Clyde R. Bonner

Heinz Marcisz

Gerold von Braunmühl

Michael Newrzella

Karl – Heinz Beckurts

Charles L. Peck

Paul A. Bloomquist

Edward Pimental

Reinhold Brändle

Jürgen Ponto

Siegfried Buback

Roland Pieler

Heinz Eckhardt

Detlev Karsten Rohwedder

Eckhard Groppler

Frank H. Scarton

Johannes Goemanns

Fritz Sippel

Wolfgang Göbel

Hanns Martin Schleyer

Alfred Herrhausen

Herbert Schoner

Hans – Wilhelm Hansen

Norbert Schmid

Heinz Hillegaart

Helmut Ulmer

Dionysius de Jong

Georg Wurster

Arie Kranenburg

Ronald A. Woodward

Edith Kletzhändler

Ernst Zimmermann

 

 

Afghanistan – Pakistan – Irak

 

eine neue Welle eines mörderischen Terrorismus bedroht jetzt auch die Bürger in Deutschland.

 

Auf breiter Front warnen Politiker, Sicherheitsbehörden und die deutsche Bundeswehr vor möglichen Anschlägen auf deutsche Ziele.

 

Die Gefahr sei so akut wie nie, sodass der Bundesinnenminister

 

Wolfgang Schäuble

( CDU )

 

sich besorgt an die Medien wandte.

 

Zitat

„Es gibt eine Menge konkreter Tatbestände

bis in die vergangenen Tage, die dafür sprechen, dass

Deutschland stärker in das Fadenkreuz des internationalen Terrorismus geraten ist.

Dazu gehört auch die Drohung, dass

Selbstmordattentäter nach Europa gesandt werden können!”

Zitat Ende.

 

Der Generalinspekteur der Bundeswehr

 

Wolfgang Schneiderhan

 

sagte dem „Spiegel” zur Lage in Afghanistan:

 

„Alle, die zu Stabilität verhelfen wollen,

sind längst im Fadenkreuz der Taliban.

Also auch die Deutschen Truppen.”

 

Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes und heutiger

Staatssekretär im Innenministerium

August Hanning

 

sieht für Deutschland sogar

 

„eine neue Qualität der Bedrohung”.

 

Konkrete Hinweise wollte oder konnte Hanning nicht verraten; Tatsache ist aber, dass

 

Taliban und Al – Qaida -Terroristen

 

im Nordwesten Pakistans fast unbehelligt operieren können und dort schon längst wieder Ausbildungscamps errichtet haben.

 

Womöglich wollen radikale Islamisten gezielt Druck auf Deutschland ausüben, weil der Bundestag im September 2007 über die Verlängerung der

 

Afghanistan – Mandate für die Bundeswehr

 

entscheiden muss.

 

Unsere mutige und tapfere Bundeskanzlerin

 

Angela Merkel

( CDU )

 

zeigte sich von zu erwartenden Terror – Anschlägen unbeeindruckt.

 

Deutschland halte an seinem Engagement fest. Angela Merkel schließt sogar eine Aufstockung der Afghanistan – Truppen nicht aus.

 

Sie vertritt noch immer die Meinung:

 

„Das afghanische Volk dürfe jetzt nicht im Stich gelassen werden”.

 

Derartig fatale Fehleinschätzungen von führenden Politikern versetzten deutsche Bürger schon einmal in Angst und Schrecken.

 

Durchleuchten wir einmal die Ereignisse ab 1969,

die uns 30 Jahre lang den Terrorismus in Deutschland bescherten.

 

Die Mitglieder der RAF glauben womöglich heute noch daran, eine führende

revolutionäre Avantgarde und Wegbereiter einer Weltrevolution zu sein.

 

Dabei war oder ist die

RAF

Rote Armee Fraktion

 

nur eine linksextremistische Terrororganisation.

 

Gegründet wurde die erste Terrorzelle im Jahr 1970 von

 

Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Mahler, Ulrike Meinhof

 

sowie weiteren Anhängern der Gewalt.

 

Nach dem südamerikanischem Vorbild der

 

Tupamaros aus Uruguay

 

betrachtete sich die erste Terrorzelle als antiimperialistische und kommunistische so genannte Stadtguerilla.

 

Die selbstausgerufene Stadtguerilla stellte den zügellosen Kapitalismus, das korrupte parlamentarische System und die miefigen bürgerlichen Lebensformen in Frage.

 

Aufgrund des Vietnamkrieges entwickelte sich bei vielen deutschen Bürgern eine ablehnende Haltung gegenüber der US – Politik.

 

In fast allen Universitätsstädten in Westeuropa kam es damals zu stark besuchten antiamerikanischen Demonstrationen.

In der Bundesrepublik Deutschland entstand die so genannte außerparlamentarische Opposition, die auch starken Einfluss auf den Sozialistischen Deutschen Studentenbund nahm.

 

Analysiert man die Entfaltung der RAF – Terrorzellen, so sind zunächst

 

3 Generationen

 

klar erkennbar und nach den formulierten Zielen einzuordnen.

 

Anfangs wurde in den Medien die RAF als

 

„Baader – Meinhof – Bande” oder als „Baader – Meinhof – Gruppe”

 

bezeichnet.

 

Dabei wäre die Bezeichnung als

 

„Baader – Ensslin – Bande” oder als „Baader – Ensslin – Gruppe”

 

zutreffender gewesen, da Ulrike Meinhof erst später zu den Gewalttätern stieß und Gudrun Ensslin als Lebensgefährtin von Andreas Baader größeren Einfluss ausübte.

 

Man versuchte auf politischen Stimmungswellen der Bürger zu „surfen”, um dadurch die Unterstützung aus großen Gesellschaftskreisen zu erhalten.

 

Die 1. RAF – Generation propagierte vehement den Kampf gegen den hegemonialen

 

„US – Imperialismus”

 

und wollte in Westeuropa dagegen einen bewaffneten Krieg führen.

 

Aus diesem Kampfaufruf gegen die USA entwickelten sich diverse einzelne Unterstützungsaktionen aus der Bevölkerung sowie eine europaweite Verzahnung einer professionellen und effektiven Unterstützungslogistik.

 

Betrachtet man die Liste der prominenten Rechtsanwälte, die damals als Verteidiger der

1. Generation agierten, so scheint dies ein eindeutiges Indiz dafür zu sein.

 

Für einen systematisch strukturierten Kampf fehlten den RAF – Akteuren jedoch jegliche Erfahrung, sodass der erste „harte Kern”

 

Brigitte Asdonk, Andreas Baader,

Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof, Horst Mahler und Peter Homann,

 

sowie 14 weitere RAF – Aktivisten, in der Zeit von Juni 1970 bis August 1970, in einem

Al – Fatah – Camp in Jordanien eine militärische Kurz – Ausbildung erhielten.

 

Danach wurde bis zur Verhaftung von großen Teilen der 1. RAF – Generation der „bewaffnete Kampf” fortgesetzt beziehungsweise erst richtig gewalttätig begonnen.

 

Die Bildung der 2. RAF – Generation erfolgte kurze Zeit nach der Festnahme der

1. RAF – Generation.

 

Hauptsächlich rekrutierte sich die 2. RAF – Generation aus dem so genannten

 

SPK

sozialistischen Patientenkollektiv,

 

dass am 12. Februar 1970 gegründet worden war.

 

Darüber hinaus rekrutierten die Rechtsanwälte der 1. RAF – Generation

 

Klaus Croissant und Siegfried Haag,

 

die auch selbst in den Untergrund gingen, eine große Anzahl von Gewaltbereiten.

 

Die RAF – Aktivisten um Siegfried Haag wurde in den Medien auch als

 

„Haag – Mayer – Bande”

 

dargestellt.

 

Am 30. November 1976 wurde Siegfried Haag verhaftet, der als Führungsmitglied der 2. RAF – Generation zuvor Andreas Baaders als Rechtsanwalt vertrat.

 

Bei der Verhaftung fand man die sogenannten strategischen

 

„Haag – Mayer – Papiere”.

 

Die Aufzeichnungen enthielten strategische und taktische Planungen für die bevorstehende Anschlagsserie im Jahr 1977.

 

Für die 2. RAF – Generation war das Hauptziel die Befreiung der inhaftierten

1. RAF – Generation.

 

Der Höhepunkt war die Geiselnahme von Stockholm am 24. April 1975.

 

6 RAF – Terroristen besetzten Teile der deutschen Botschaft in Stockholm und forderten die Freilassung der inhaftierten RAF- Mitglieder.

 

Nach der Ermordung von 2 Diplomaten endete die Geiselnahme blutig, weil ein Sprengsatz, den die Terroristen zur Drohung im Gebäude anbringen wollten, versehentlich detonierte und das gesamte Gebäude in Brand setzte.

 

Durch die Explosion starben die RAF – Terroristen

 

Siegfried Hausner und Ulrich Wessel.

 

Die Sicherheitskräfte konnten danach alle Geiseln befreien und die RAF – Terroristen

 

Karl – Heinz Dellwo,

Hanna Krabbe,

Lutz Taufer

und

Bernhard Rössner

verhaften.

Die erfolglose Aktion wurde von Siegfried Haag geplant, der aber selbst daran nicht teilnahm.

 

Nach der Verhaftung von Siegfried Haag übernahm die gerade aus der Haft entlassene Brigitte Mohnhaupt die Führung der 2. RAF – Generation.

 

Im so genannten

„Deutschen Herbst”

 

erreichte der RAF – Terrorismus im September und Oktober 1977 erneut Höhepunkte.

 

Am 05. September 1977 wurde der Arbeitgeberpräsident

 

Hanns Martin Schleyer

 

in Köln entführt und bis zum 18. Oktober 1977 gefangen gehalten.

 

Die vier Begleiter des Arbeitgeberpräsidenten wurden gnadenlos erschossen.

 

Die RAF – Akteure forderten die Freilassung der 1. RAF – Generation.

 

Der damalige Bundeskanzler

 

Helmut Schmidt

( SPD )

 

berief daraufhin den sogenannten Großen Krisenstab ein, dem Mitglieder aller Fraktionen des Bundestages angehörten.

 

Im Oktober 1977 wurde im Eilverfahren das Kontaktsperregesetz vom Bundestag verabschiedet, das die Möglichkeit zum Verbot von Gesprächen zwischen Inhaftierten und ihren Anwälten ermöglichte.

 

Außerdem wurde in einem weiteren Schnellverfahren die Strafprozessordnung dahingehend geändert, dass ein Angeklagter in einem Strafverfahren höchstens von 3 Rechtsanwälten vertreten werden darf.

Andreas Baader und andere RAF – Häftlinge hatten sich zuvor von bis zu 15 Wahlverteidigern gleichzeitig vertreten lassen.

 

Die Bundesregierung und der „Große Krisenstab” entschieden sich, nicht auf die Forderungen der Entführer einzugehen.

 

Deshalb kam es am 13. Oktober 1977 zur Entführung der Lufthansa Maschine „Landshut” mit der Hilfe von einer Gruppe palästinensischer Freiheitskämpfer.

 

Die 2. RAF – Generation wollte dadurch den Druck auf die Bundesregierung verstärken.

 

Die Spezialisten der GSG 9 beendeten am 18. Oktober 1977 gegen circa 01:00 Uhr gewaltsam das Horror Szenario und befreiten die 86 Geiseln.

 

Flug – Kapitän Schumann war zuvor bei einem Zwischenstopp brutal erschossen worden.

 

Nachdem die Befreiungsaktion gescheitert war, begingen

 

Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe

 

im Gefängnis von Stammheim kollektiven Selbstmord mit Waffen, die wohl der Rechtsanwalt Arndt Müller vermutlich eingeschmuggelt hatte.

 

Gemäß den heutigen gerichtsmedizinischen Erkenntnissen gibt es am kollektiven Suizid keine Zweifel.

 

Aus dem Umfeld der RAF und ihren Sympathisanten wurde damals behauptet, dass es sich um staatlich angeordneten Mord gehandelt habe, damit weitere Freipressversuche verhindert werden konnten.

 

Auch die ehemaligen RAF – Rechtsanwälte

 

Otto Schily, Hans – Christian Ströbele und Karl – Heinz Weidenhammer

 

sprachen damals von Mord.

 

Höchstwahrscheinlich wurde daraufhin

 

Hanns – Martin Schleyer

 

von seinen Entführern erschossen. Seine Leiche wurde am 19. Oktober 1977 in Mülhausen auf französischem Gebiet aufgefunden.

 

Die Mitglieder der 2. RAF – Generation waren ständig auf der Flucht und konnten nur konspirativ im Untergrund leben. Organisatorische und finanzielle Hilfe erhielten sie zeitweise aus der damaligen DDR.

 

Mit der Unterstützung des MfS gelang es 10 RAF – Gewalttätern in der DDR unterzutauchen.

 

Nach der Wiedervereinigung wurden neuen Identitäten aufgedeckt.

 

Susanne Albrecht,

Henning Beer,

Ralf – Baptist Friedrich,

Monika Helbing,

Silke Maier – Witt,

Werner Lotze,

Sigrid Sternebeck

und

Inge Viett.

 

Die von diesen RAF – Gewalttätern begangenen Straftaten wurden verurteilt.

 

Die Straftaten der RAF – Akteure

 

Christine Dümlein

und

Ekkehard Freiherr von Seckendorff – Gudent

 

waren aber zwischenzeitlich verjährt.

Sie erhielten aufgrund ihrer Kooperationsbereitschaft und Aussagewilligkeit den Status von Kronzeugen.

 

Die 2. RAF – Generation bestand aus dem so genannten „harten Kern”, der relativ klein war und dem zeitweilig maximal 40 Gewalttäter angehörten.

 

Die Anzahl der direkt im Untergrund Tätigen wurde erweitert durch aktive Unterstützer und die so genannten Sympathisanten.

 

Dieser zweite und dritte RAF – Kreis umfasste zusätzlich geschätzte 300 bis 500 Personen, aus denen sich der „harte Kern” immer wieder regenerieren konnte.

 

Nach den Informationen des deutschen Verfassungsschutzes war die

3. RAF – Generation ein Zusammenschluss von bis zu 300 Personen.

 

Der „harte Kern” soll nach Einschätzung der Verfassungsschützer auf maximal 30 Gewalttäter beschränkt gewesen sein.

 

Die 3. RAF – Generation war vermutlich die aktivste Terrorzelle. Sie wird für die Ausführung von Sabotageakten und für mehrere Mordanschläge verantwortlich gemacht.

 

Mit dem so genannten

„Mai – Papier”,

 

das im Mai 1982 veröffentlicht wurde, kündigte die 3. RAF – Generation eine Änderung der Zielsetzung an.

 

Dabei stand nicht mehr die Befreiung inhaftierter RAF – Mitglieder im Vordergrund.

 

In Kooperationen mit anderen westeuropäischen Terrorzellen des linken und teilweise des rechten Spektrums, wie zum Beispiel

 

Action Directe

Frankreich,

Cellules Communistes Combattantes

Belgien

und

Brigate Rosse

Italien

plante man gezielte Terroranschläge und Sabotageakte.

 

Eine noch heute erschütternde Blutspur legt davon Zeugnis ab:

 

Am 01. Februar 1985 wird Dr. Ernst Zimmermann, Chef des Rüstungskonzerns MTU, in seinem Haus erschossen.

 

Am 08. August 1985 wird der US – Soldat Edward Pimental mit einem Schuss in den Hinterkopf getötet, um in den Besitz seiner Identifikationskarte zu kommen.

 

Am 09. August 1985 erfolgt ein Sprengstoffanschlag auf die Rhein – Main Air Base, bei dem 2 Menschen ums Leben und 11 Menschen zum Teil schwer verletzt wurden.

 

Am 09. Juli 1986 wird der Siemens – Manager Karl Heinz Beckurts zusammen mit seinem Fahrer Eckhard Groppler durch einen Bombenanschlag getötet.

 

Am 10. Oktober 1986 wird der Diplomat im Auswärtigen Amt Gerold von Braunmühl vor seinem Wohnsitz in Bonn – Ippendorf erschossen.

 

Am 30. November 1989 wird der Deutsche Bank Vorstand, Alfred Herrhausen, in Bad Homburg durch eine Bombe getötet. Sein Fahrer überlebt leicht verletzt den Anschlag.

 

Am 01. April 1991 wird der Chef der Treuhand – Gesellschaft Detlev Karsten Rohwedder ermordet. Seine Ehefrau überlebt verletzt den Anschlag.

 

Am 26. / 27. März 1993 erfolgt ein Sprengstoffanschlag auf die JVA Weiterstadt. Mehr als 200 Kilogramm Sprengstoff wurden dabei eingesetzt.

 

Am 27. Juni 1993 sollen auf dem Bahnhofsgelände in Bad Kleinen die RAF – Gewalttäter

 

Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams

 

festgenommen werden. Bei der Aktion sterben der 26-jährige GSG – 9 – Beamte Michael Newrzella und der Terrorist Wolfgang Grams.

 

In dem ARD – Poltitmagazin

Monitor

präsentierten 1997 die Journalisten

 

Wolfgang Landgraeber, Ekkehard Sieker und Gerhard Wisnewski

 

eine gewagte kontroverse These vom RAF – Phantom.

 

Glaubt man dem vorgenannten

 

„Trio – Kontrovers”,

 

so hat es eine 3. RAF – Generation niemals gegeben.

 

Die oben beschriebenen Straftaten sollen von Geheimdiensten geplant und durchgeführt worden sein.

 

Am 20. April 1998 erhielt das

 

BKA

Bundeskriminalamt

 

in Wiesbaden ein achtseitiges Schreiben, dass nach intensiver Überprüfung als authentisch eingestuft wird.

 

In diesem vermutlichen RAF – Schreiben verkündet man eine Selbstauflösung.

 

Zitat

Vor fast 28 Jahren,

am 14. Mai 1970, entstand in einer Befreiungsaktion die RAF.

Heute beenden wir dieses Projekt.

Die Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte.

Zitat Ende.

 

Die RAF – Erklärung endet mit dem Gedenken an die Toten aus den eigenen Reihen.

Das RAF – Schreiben endet mit einem Zitat von Rosa Luxemburg:

Die Revolution sagt:

„ich war, ich bin, ich werde sein”.

 

Eine Analyse der verfassten Schriften der RAF, vor allem in denen von Horst Mahler und Ulrike Meinhof weisen eindeutig auf maoistische Tendenzen hin. Die Mitglieder der RAF setzten sich stark mit dem Neomarxismus der Frankfurter Schule auseinander.

 

Die provozierenden RAF – Schriften wurden niemals in Deutschland vollkommen veröffentlicht oder diskutiert.

 

Dies gilt besonders für einige perfide Meinungsäußerungen wie zum Beispiel den Göttinger

„Mescalero” Brief,

 

in dem Freude über das Buback – Attentat zum Ausdruck gebracht wird und vom dem ehemaligen Grünen – Minister

 

Jürgen Trittin

 

vermutlich gebilligt wurde oder das peinliche Fernsehinterview von dem

Grünen – Europolitiker

 

Daniel Cohn – Bendit

 

in der ARD zum Tod von Hanns Martin Schleyer.

 

Möglicherweise haben sich dadurch

 

„Befürworter der RAF” oder „Sympathisanten”

 

geoutet.

 

Das Gründungsmitglied der RAF

 

Horst Mahler

hat nach der Verbüßung seiner langjährigen Haftstrafe seine Ideologie nach rechts verschoben.

 

Mit Hilfe seines Rechtsanwalts, des späteren Bundeskanzlers Gerhard Schröder, wurde Horst Mahler 1980 nach Verbüßung von zwei Dritteln der verhängten Strafe vorzeitig aus der Haft entlassen.

 

Wegen Volksverhetzung und Holocaustleugnung wurde er wenig später sogar erneut rechtskräftig verurteilt.

 

Obwohl Horst Mahler am 01. Mai 1969 mit seinem Anwaltskollegen dem aktuellen Abgeordneten der Grünen im Bundestag

 

Hans – Christian Ströbele

 

das so genannte „Sozialistische Anwaltskollektiv” in Berlin gründete, driftet Mahler weiter in der rechten Szene ab.

 

Zur Ehrenrettung des Grünenpolitiker Ströbele sei angemerkt, dass das dubiose Kollektiv im Jahr 1979 aufgelöst wurde.

 

Der stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen

 

Hans – Christian Ströbele

 

war 1988 nicht nur der Verteidiger im Prozess gegen

 

Hansjoachim Rosenthal,

 

der als erster RAF – Akteur mit der Hilfe einer

 

DNA – Analyse

- genetischer Fingerabdruck -

 

als Mörder überführt werden konnte, sondern übernahm bereits im Jahr 1970 die Verteidigung von RAF – Akteuren wie zum Beispiel auch die von

Andreas Baader.

 

Hans – Christian Ströbele

 

redete seine Mandanten, die seinen eigenen Aussagen nach alte Bekannte aus der Zeit der APO waren, mit „Genossen” an.

 

Hans – Christian Ströbele

 

wurde 1975 wegen Missbrauchs der Anwaltsprivilegien noch vor Prozessbeginn von der Verteidigung vor dem Gericht in Stuttgart – Stammheim ausgeschlossen.

 

Da Ströbele nach Ansicht der Gerichte in das illegale Informationssystem der RAF involviert war, wurde er 1980 wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung als Verteidiger für die Gefangenen aus der RAF in den Jahren 1970 bis 1975 von der

2. Großen Strafkammer beim Landgericht Berlin zu einer Freiheitsstrafe von zunächst 18 Monaten auf Bewährung verurteilt.

 

Dieses Urteil wurde 1982 von der 10. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts auf 10 Monate reduziert.

 

Ein MfS – Protokoll erweckte 2001 den Eindruck, dass der Rechtsanwalt Ströbele in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Flugzeugentführungen und / oder

Raketen – Überfälle der PLO auf Israel billigte oder sogar befürwortete.

 

Grünen Politiker Ströbele erwirkte eine gerichtliche Gegendarstellung:

 

„Ich habe mich in dieser Weise nie geäußert.

Die in diesem MfS – Papier niedergelegten

Überlegungen entsprachen keineswegs meiner Sicht der Dinge.

Ich befürwortete nicht Terrorhandlungen.”

 

Von 1970 bis 1975 war der grüne Protagonist Ströbele Mitglied der SPD.

 

Nachdem ein Brief von ihm bekannt wurde, in dem er die RAF – Terroristen als

 

„liebe Genossen”

 

bezeichnete, wurde Ströbele aus der SPD ausgeschlossen.

 

In seinen Funktionen in Gremien und Ausschüssen des Bundestages äußert sich der grüne Ströbele in der Öffentlichkeit immer wieder sehr kritisch zu den Geheimdiensten und ihrer Arbeit.

 

Rupert Ottomar von Plottnitz

 

war im so genannten Baader – Meinhof – Prozess der Verteidiger des RAF-Terroristen

 

Jan – Carl Raspe.

 

Nach dem Rücktritt von Joschka Fischer wurde

 

Rupert Ottomar von Plottnitz

am 06. Oktober 1994 zu dessen Nachfolger als hessischer Staatsminister für Umwelt, Energie und Bundesangelegenheiten vereidigt.

 

Gleichzeitig übernahm er das Amt des Stellvertretenden Ministerpräsidenten in Hessen.

 

Von 2000 bis 2003 war von Plottnitz rechts- und europapolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen.

 

Heute ist er wieder als Rechtsanwalt in Frankfurt tätig.

 

Jürgen Trittin

 

ist seit 2005 stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion

 

Bündnis 90 / Die Grünen.

 

Trittin war von 1990 bis 1994 niedersächsischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und von 1998 bis 2005 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

 

Während seines Studiums in Göttingen war Jürgen Trittin Mitglied im

 

„Kommunistischen Bund Westdeutschland”

 

und gehörte dem AStA der Georg – August – Universität Göttingen an.

 

Jürgen Trittin war zeitweise sogar der Präsident des Studentenparlaments.

 

Heftig in die Kritik geriet Jürgen Trittin, als seine womögliche Nähe zum so genannten

 

Mescalero – Brief

 

bekannt wurde.

 

In dem Mescalero – Brief wird von „klammheimlicher Freude” über den Tod des

RAF – Opfers Siegfried Buback geschrieben.

 

Im März 2001 unterstellte Jürgen Trittin in einem Interview, dem ehemaligen Generalsekretär der CDU

 

Laurenz Meyer

 

nicht nur die Frisur, sondern auch die Mentalität eines Skinheads.

 

Trittins eilfertige vordergründige Entschuldigung, er hätte Meyer nicht persönlich gemeint, wurde auch von vielen deutschen Bürgern nicht akzeptiert.

 

Klaus Hülbrock

 

bekannte sich erst 25 Jahre nach dem Erscheinen des berüchtigten Sponti – Textes

 

„Buback – Ein Nachruf”,

der die Ermordung des Generalbundesanwalt Siegfried Buback durch die

RAF – Gewalttäter kommentierte, zu seinem Machwerk.

 

Mit dem Pseudonym

 

„Göttinger Mescalero”

 

unterschrieb Klaus Hülbrock 1977 als anonymer Autor das perfide Pamphlet.

 

1977 nannte sich Hülbrock „Stadtindianer” und unterzeichnete das Pamphlet mit

 

Mescalero,

 

dem Namen eines Apachenstamms.

 

Er outete er sich als Mitglied der Bewegung

 

Undogmatischer Frühling

 

und bekannte sich zur „Sozialistischen Bündnisliste”, den der Göttinger AStA stellte.

 

Der Klaus Hülbrock alias „Mescalero” konnte

 

„nach dem Abschuss von Buback”

 

seine „klammheimliche Freude nicht verhehlen”.

 

Die am heftigsten kritisierten Sätze lauteten:

 

„Meine unmittelbare Reaktion, meine Betroffenheit nach dem Abschuss von Buback ist schnell geschildert:

Ich konnte und wollte ( und will ) meine klammheimliche Freude nicht verhehlen.”

Ich habe den Typ oft hetzen hören.

Ich weiß, was er bei der Verfolgung, Kriminalisierung,

Folterung von Linken für eine herausragende Rolle spielte.”

 

Größeres Sympathisantentum kann man eigentlich nicht mehr dokumentieren.

 

Mit dem Göttinger AStA und anderen, die den Artikel nachdruckten, gab es insgesamt mehr als 140 Beschuldigte.

 

Die Verfahren, zuletzt gegen 13 niedersächsische Hochschullehrer und 35 Kollegen aus dem übrigen Bundesgebiet, die eine Dokumentation Buback als ein Nachruf veröffentlicht hatten, endeten zumeist mit Freispruch oder kleineren Geldstrafen.

 

Lediglich in Augsburg wurde ein 29-Jähriger für die Verteilung des „Pamphlets” zu

6 Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt.

 

2001 gab sich der Literaturwissenschaftler und Deutschlehrer

 

Klaus Hülbrock

 

gegenüber der taz als der Göttinger Mescalero zu erkennen und bat Michael Buback, den Sohn des damals ermordeten Generalbundesanwalts, um Entschuldigung für seine damaligen Äußerungen.

 

Späte Einsicht oder Kalkül?

 

In der Süddeutschen Zeitung vom 24. Januar 2007, auf der Seite 2, schreibt der Sohn des damaligen Generalbundesanwalts

 

Michael Buback,

 

im Zusammenhang mit der Diskussion um die Begnadigung und vorzeitige Freilassung von Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt über den Mescalero – Brief:

 

„Ich habe es als Erleichterung empfunden, als sich der Verfasser mehr als zwei Jahrzehnte später in einem Brief an mich offenbarte.

Dies habe ich ihm auch geschrieben,

wobei mir das Abfassen des Briefes nicht leicht fiel und ich es mir gewünscht hätte, dass weniger klangvolle Anreden als

>>> Sehr geehrter Herr H

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