DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Ist Teilzeitarbeit weiblich?
Meerbusch, den 08. März 2006
Gedanken zum Internationalen Frauentag
von
Udo Johann Piasetzky
Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.
Weltweit erster Frauentag 1911.
Der erste offizielle und internationale Frauentag wurde 1911 durchgeführt. Er war das Ergebnis einer Resolution über die Rechte der Frauen und die Bemühungen um ein weltweites Wahlrecht für Frauen, die an der Internationalen Konferenz Sozialistischer Frauen 1910 in Kopenhagen verabschiedet worden war.
Damals wurde noch kein spezielles Datum festgelegt.
Inzwischen wird der Tag der Frau auf Anregung der UNO in den meisten Ländern am
8. März
begangen.
Es war kein Zufall, dass gerade der 8. März als Tag der Solidarität mit den Frauen ausgewählt wurde.
Im Jahre 1857 waren es die New Yorker Textilarbeiterinnen die an diesem Tag durch die Straßen der Stadt marschierten, um gegen die niedrigen Löhne und die miserablen Arbeitsbedingungen zu protestieren.
Am
08. März 2006
beschließt das Bundeskabinett die schrittweise Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre.
Damit beschließt das Bundeskabinett
>>> am Internationalen Frauentag <<<
ein Vorhaben, das Frauen eindeutig benachteiligt.
Die Möglichkeit, nach 45 Beitragsjahren wie bisher mit 65 Jahren in Rente zu gehen, wird von den allerwenigsten Frauen in Anspruch genommen.
Nur
>>> 7% <<<
der Frauen erfüllt noch diese Voraussetzung.
Die Regelung geht also an der Lebensrealität von Frauen vorbei!
Der Schlüssel
zu einer ausreichenden eigenständigen Rente
ist die Berufstätigkeit der Frau.
Mit der Initiative 20 / 70 forderte der DRSB e.V. deshalb bereits zum Frauentag 1989:
1. |
Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben wie zum Beispiel Lohndiskriminierung müssen konsequent abgebaut werden. |
2. |
Frauen dürfen nicht in Minijobs und Teilzeitarbeit abgedrängt werden. |
3. |
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss für Väter und Mütter verbessert werden. |
4. |
Die Rahmenbedingungen für die Erwerbstätigkeit von Frauen sind zu verbessern, insbesondere durch den flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung. |
Frauen sind in Europa immer noch häufiger arbeitslos als Männer. In Deutschland betrug die Erwerbslosenquote im vergangenen Jahr im Schnitt bei den Männern 8,8 Prozent und bei den
Frauen 9,5%.
In den meisten europäischen Staaten sind die Verhältnisse ähnlich.
Am geringsten sind die Unterschiede in Ländern wie Dänemark, Finnland, Schweden und den Niederlanden.
Diese EU-Länder weisen eher niedrige Arbeitslosenquoten auf. Frauen sind dort traditionell häufiger berufstätig.
In Großbritannien, aber auch in Irland, Estland und Lettland waren Frauen im Jahr 2005 sogar etwas seltener erwerbslos als die Männer.
Im Durchschnitt arbeitet etwa ein
Drittel aller erwerbstätigen Frauen in der EU Teilzeit,
verglichen mit lediglich sieben Prozent der Männer.
Der Anteil der Frauen, die Teilzeit arbeiten, reicht von etwas weniger als fünf Prozent in der Slowakei bis mehr als 75 Prozent in den Niederlanden.
In Österreich zum Beispiel arbeiten 38,7 Prozent der Frauen Teilzeit und 5,9 Prozent der Männer.
Somit stellt sich automatisch die Frage:
Ist Teilzeitarbeit wirklich weiblich?
Frauen dürfen nicht in Minijobs und / oder
Teilzeitarbeit abgedrängt werden.
Dadurch verringert sich die Möglichkeit eine vernünftige und
leistungsfähige Altersvorsorge aufzubauen!
DRSB
Wir kämpfen seit 1988 für sinnvolle,
lernfähige und sichere Rentensysteme
für alle
Bürgerinnen und Bürger
Lesen Sie hierzu auch den
Dritten offenen
DRSB e.V.-Brief an
Herrn Dr. Guido Westerwelle
Parteivorsitzender der FDP
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