Infobrief – 30. Januar 2013 / Islamische Demokratie?

Islamische Demokratie?

 

In Paris wird der Wendepunkt des militärischen Abenteuers in Mali gefeiert, denn mit dem Fall der Stadt Timbuktu kontrollieren die Franzosen und ihre malischen Hilfstruppen die wichtigsten strategischen Punkte im Norden von Mali. Sind nun alle „bösen“ Terroristen aus Mali vertrieben? Es wird kaum möglich sein alle gewaltbereiten Islamisten aus Mali zu vertreiben. In Timbuktu wurde lediglich eine „kleine“ Schlacht gewonnen. Jetzt kommt der schwierigste Teil für die französische Armee: Die Feind – Säuberung.

 

Schon der Irak oder Afghanistan zeigten, dass es wesentlich einfacher ist, die bewaffneten Gruppen aus den Städten zu vertreiben als aus den Gebirgs- und Wüstenregionen. Die kommende Zeit wird vermutlich für die Franzosen ein verdammt harter Prüfstein werden, denn für muslimische Hardcore – Ideologen, gewaltbereite Kriminelle oder Schmuggler wird man so auf die „Schnelle“ keine Lösung finden.

Die Lage ist deshalb nicht entspannt, sondern spitzt sich zu.

 

Schon jetzt ist ohne Zweifel – >wie in Libyen vor zwei Jahren – erkennbar, dass Frankreich und Großbritannien solche militärischen Operationen nicht mehr allein stemmen können. Mali ist keine Lösung auf lange Sicht, sodass das Problem des islamistischen Aufstands in der Sahara erst der Anfang sein wird. Seit Beginn des arabischen Frühlings, der in Wahrheit ein arabischer Winter war, fehlt es nicht an Erkenntnissen und Warnungen, dass der Sturz von Diktatoren oftmals eine oberflächliche Demokratisierung nach sich zieht. Dies nutzen islamische Extremisten gezielt aus. Saudi Arabien, Marokko, Algerien und Jordanien werden die nächsten Opfer sein. Der arabische Winter wird nicht in Mali enden. Die Antwort der Muslimbrüder wird Europa und die USA schon bald erreicht haben. Die derzeitige Krise in Mali erscheint nun in der Tat gefährlich. Man wird systematisch die Wut der Muslime auf den „WESTEN“ weiter anheizen. Die Entwicklung in Ägypten zeigte, wie auch noch heute totalitäre Bewegungen gefahrlos an die Macht kommen können. Die diversen Experimente mit der islamischen Demokratie sind überall katastrophal gescheitert. Panzer, Maschinengewehre oder Kampfdrohnen sind keine Demokratie. Aufgrund der Szenarien in Ägypten, der Kämpfe in Mali und des Geiseldramas in Algerien ist der Krieg in Syrien völlig in den Hintergrund gedrängt worden. Assad ist noch im Amt und es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die Konfliktparteien an den Verhandlungstisch kommen. Oder gar eine Lösung in Sicht ist.

 

Barack Obama schafft es nicht einmal mehr, über einen amerikanischen Militäreinsatz zu entscheiden. Obamas Land ist Kriegsmüde und noch mehr Kriegskrüppel und Tote verkraften die Amerikaner nicht. Die Passivität der Mächtigen in Washington verschlimmert die Krisen in allen muslimischen Ländern.

Der arabische Winter wird zum Dauerzustand,

denn der Traum vom islamischen Demokratien ist mit lautem KNALL geplatzt.

Der BIG BANG wurde in Washington gehört.

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