Infobrief – 13. November 2012 / Roth polarisiert

Roth polarisiert

 

Nein – es ist kein Schreibfehler, denn die SPD ist diesmal nicht gemeint. Seit Jahren verfolgt der DRSB die politische Arbeit und die Entwicklung der GRÜNEN. Und es stimmt einfach nicht, was  Parteichef Cem Özdemir zurzeit noch behauptet. Natürlich sind zwei grüne Spitzenprotagonisten durch diese Urwahl ungewollt beschädigt worden. Diese Urwahl war – nichtsdestowenigertrotz – ein bahnbrechender Erfolg für die GRÜNEN, für Deutschland und für unsere Demokratie.

Es hat unserem Land „sooo“ richtig GUT getan.

Direkte Demokratie und Volksabstimmungen produzieren aber vermeintlich auch Verlierer. Nicht nur die GRÜNEN, auch die Medien und die Menschen in unserer Heimat müssen lernen, damit richtig umzugehen. Eine Urwahl ist keine Kuschelveranstaltung, sondern ein knallharter Wettbewerb um Positionen. Wer das nicht aushalten kann oder will, der sollte zukünftig die Finger von der Politik lassen. Würden alle Kandidaten aller Parteien für alle deutsche Parlamente durch die Urwahl festgelegt, denn würden höchstwahrscheinlich kaum noch 5% Beamte dort sitzen. Viel ist in den vergangenen 18 Monaten über direkte Demokratie gesagt, debattiert und geschrieben worden.

Die GRÜNEN haben diesen Sprung ins eiskalte Wasser gewagt. 

 

Für viele Menschen in unserer Heimat sind Claudia Roth und Renate Künast aus den GRÜNEN einfach nicht wegzudenken. Es ist kein allzu großes Geheimnis:

Aus vermeintlichen Niederlagen geht man später oftmals gestärkt hervor.

Claudia Roth soll Chefin der GRÜNEN bleiben – und das zu Recht. Ihr Fall zeigt, dass wir in Sachen direkter Demokratie noch sehr, sehr viel zu lernen haben. Es ist deshalb verständlich, dass die amtierende Parteichefin nach der Urwahl von Selbstzweifel und Frust geplagt wurde. Roth ist nicht nur GRÜN, sondern hat viele Farb – Schattierungen. Sie kann hervorragende emotionale Reden halten und die Parteibasis immer wieder aufs Neue begeistern.

Die GRÜNEN brauchen ROTH und ROTH braucht die GRÜNEN.

Die atlantischen Netzwerker der GRÜNEN, besonders die vom Calvinismus stark Geprägten sollten froh sein, eine solche Volkspolitikerin in ihren Reihen zu haben. Dieses Level wird eine Katrin Göring – Eckardt niemals erreichen können.

 

Die Urwahl bei den GRÜNEN hat unserem Land „sooo“ richtig GUT getan. Sie brachte frischen Wind in den Muff der Parteien, brachte mehr Beteiligung der Bürger und weniger undurchsichtige Hinterzimmerpolitik. Wer mehr Demokratie wünscht oder fordert, der muss auch darüber nachdenken, wie man künftig mit Urwahl – Verlierern umzugehen hat.

Diesen Schritt sind die GRÜNEN allen anderen Parteien nun voraus.

Sie lernen gerade kräftig. Das zeigen besonders die Reaktionen im Internet. Urwahl – Verlierern Führungs- und andere Kompetenzen abzusprechen, ist obsolet, unsinnig und zeigt ein völlig gestörtes Verhältnis zur echten Demokratie.

 

Die Urwahl bei den GRÜNEN ist dafür das allerbeste Beispiel. Die Parteimitglieder haben keinesfalls über die Führungsqualitäten der Kandidaten abgestimmt, sondern eine demokratische Entscheidung über die TOP – PROTAGONISTEN für den kommenden Bundestagswahlkampf herbeigeführt. Damit haben die GRÜNEN den ersten Schritt zur Abschaffung der Hinterzimmer – Politik gemacht. Deutsche Politik ist dadurch ein kleines Stück souveräner geworden. Die GRÜNEN sollten auch den zweiten Schritt wagen und über die Abschaffung der volksschädlichen Agendapolitik sowie über die kostenunschädliche Rückabwicklung des Riesterwahns abstimmen lassen. Wenn die Mehrheit der Parteimitglieder dafür ist, dann haben die Wähler eine klare Orientierung und müssten mehrheitlich für die GRÜNEN votieren. Wenn danach noch ausreichend Mut bei Roth, Göring – Eckardt, Künast, Trittin und Özdemir vorhanden sein sollte, dann müssten die GRÜNEN auch über die gesetzliche Rente und das System

ALLE von ALLEM für ALLE

eine Mitgliederabstimmung herbeiführen. Sollte auch hier die Parteibasis dafür stimmen, dann müsste die Mehrheit der abhängig Beschäftigten und quasi alle aktuellen Rentenbezieher zur Bundestagswahl 2013 ihr WAHL – KREUZCHEN bei den GRÜNEN machen. Rein theoretisch dürften dann die GRÜNEN auf mindestens 45% der Wählerstimmen hoffen. Und mit 45% könnte man sich in aller Ruhe den Juniorpartner aussuchen. Wie gesagt:

Roth polarisiert.

Bedauerlicherweise entschieden sich die GRÜNEN Im entscheidenden Moment stets für die Macht und gegen eine Nutzmehrung für die Menschen in unserer Heimat.

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