Notfall Slowenien?
Spanien, Frankreich und Italien gehen bereits am Eurostock. Portugal und Griechenland sind finanztechnisch KO und Zypern steht kurz vor der Beerdigung der Eurowährung – > da meldet sich schon der nächste Rettungskandidat in Brüssel zum Überlebenstraining an.
Slowenien droht im währungspolitischen Dilemma zu versinken.
Brüssel forderte die Regierung in Slowenien auf, einer drohenden Banken- und Finanzkrise entgegen zu wirken und gravierende Einsparungen im Haushalt vorzunehmen. Slowenien braucht nicht nur eine schnelle Konsolidierung der öffentlichen Haushalte, sondern eine Grundsanierung. Deshalb sieht Barroso Slowenien vor einer schwierigen Aufgabe. Die slowenische Regierung versuchte bis heute das Bankensystem im Land zu stabilisieren. Daran arbeiten sie angeblich Tag und Nacht. Bedauerlicherweise mit geringem Erfolg. Die angespannte Situation Sloweniens lässt sich leicht am Bondmarkt ablesen. Slowenische Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren werden zuletzt mit einer Rendite von knapp unter 6% gehandelt. Das ist nur etwas weniger als das Ende März, denn da wurde ein Rekordhoch von 6,31% erreicht.
Zehnjährige deutsche Bundesanleihen, die aufgrund
ihrer hohen Sicherheit als Gradmesser gelten, werden derzeit mit „mageren“ 1,29% gehandelt.
Das Euroland Slowenien spürt den enorm wachsenden Druck der Finanzmärkte, denn die hausgemachte Finanzmisere gerät außer Kontrolle. Das sehen nicht nur der DRSB, sondern auch OECD und EU so. Wie lange kann Slowenien dem Druck noch standhalten? Jede nur denkbar kleinste Verschlechterung der Marktbedingungen wird das krisengeschüttelte Slowenien an den Rand des Staatsbankrott führen können. Angeblich möchte man als Sofortmaßnahme zwei Milliarden Euro an Reserven freisetzen. Also noch kein unmittelbarer Hilfsbedarf? Der DRSB glaubt nicht ein slowenisches Finanz – Wunder, denn alle Fakten zeigen in eine Richtung: Slowenien droht immer tiefer in eine Schuldenkrise zu versinken.
Selbst die OECD beurteilt derzeit
die wirtschaftlichen Aussichten des Landes als äußerst dunkel.
Und eine rasche Besserung der Wirtschaftslage ist nicht in Sicht. Die neue Regierungskoalition Sloweniens wird geführt von der Linkspartei Positives Slowenien [ PS ], den Sozialdemokraten [ SD ], den Liberalen [ DL ] und einer Rentnerpartei. Quasi eine Allparteienregierung.
Slowenien hat eine rasant steigende Staatsverschuldung.
Die Schuldenstandsquote dürfte von heute 47% des Bruttoinlandsprodukts bis 2025 auf geschätzte 100% der Wirtschaftsleistung steigen. Da klopft demnächst der nächste Rettungskandidat an die Pforte in Brüssel. Bezeichnet man so eine Entwicklung als Stabilität für den EURO?