Abserviert?
Wenn die Macht ruft, dann bleiben in der Regel Ethik, Moral und Anstand auf der Strecke. Von guten Umgangsformen wollen wir erst gar nicht reden. Unglaublich, wenn man sich einmal in aller Ruhe überlegt, wie sich die grünen Politikgrundsätze verändert haben. Gestartet als Links- und Ökopartei – mit radikalem Anspruch und mit dem damaligen RAF – Terrorismus sympathisierend – haben sich die GRÜNEN nahezu unbemerkt zu einer scheinbar bürgerlich – wertekonservativen Partei gewandelt. Man möchte die Wähler aus der „MITTE“ begeistern und einfangen. Musste sich deshalb, für alle überraschend, die 46-jährige Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring – Eckardt gegen die Fraktionschefin Renate Künast und die Parteivorsitzende Claudia Roth durchsetzen?
Die von Calvinismus angehauchte bekennende evangelische Christin Göring – Eckardt gehört angeblich zum gemäßigten Flügel ihrer Partei und stammt aus der Bürgerrechtsbewegung der DDR. Katrin Göring – Eckardt ist keine Frau der leisen Töne. Sie wählt ihre Worte sorgfältiger aus als Claudia Roth oder Renate Künast. Ihre Promoter versuchen sie nun zur
Anwältin der Ärmsten
zu deklarieren. Das Ziel ist damit klar vorgegeben, denn immer mehr Menschen werden durch die volksschädliche Agendapolitik aus der Mittelklasse in die Unterklasse katapultiert. Was nach Fürsorglichkeit klingen soll [ Anwältin der Ärmsten ], soll den GRÜNEN die Chance eröffnen auch die Wählerschichten der sozial Ausgegrenzten anzusprechen. Eine recht perfide Strategie, wenn man bedenkt, dass die GRÜNEN an maßgeblichen Stellen an der volksschädlichen Agendapolitik mitgewirkt haben. Erst das Volk in die Unterklasse stürzen – und dann mit christlicher Hilfe ihre Wählerstimmen einfangen. Kann eine solch zynische Strategie aufgeben?
Claudia Roth und Renate Künast standen diesem Ziel eindeutig im Weg. Göring – Eckardt dagegen engagierte sich in der kirchlichen Opposition der ehemaligen DDR. Sie war beim Umbruch 1989 als Bürgerrechtlerin aktiv und gilt als Gründungsmitglied von DEMOKRATIE JETZT und BÜNDNIS 90. Ihre thematische Schwerpunkte sind die Sozial- und Familienpolitik. Wenn sie diesem Anspruch gerecht werden würde, dann müsste die Mutter von zwei Kindern als Präses der Synode der Evangelischen Kirche sofort für die Abschaffung der volksschädlichen Agendapolitik eintreten, den Riesterwahn beenden und die Alters- und Flächenarmut mit der Stärkung der GRV bekämpfen. Darauf wird das deutsche Volk bei Katrin Göring – Eckardt vergeblich warten.
Als vom Calvinismus geprägte atlantische Netzwerkerin erhält Katrin Göring – Eckardt dazu keine Freigabe. Und nur „so“ zur Erinnerung: Göring – Eckardt wollte ursprünglich gar keine Urwahl für die Spitzenkandidatur der GRÜNEN, weil man mit ihrer Niederlage gerechnet hat. Sie wollte ein Spitzenteam aus vier grünen Protagonisten. Das hatte die Thüringerin vor der Urwahl besser gefunden. Für den DRSB sind die 47,3% Zustimmung keinesfalls überraschend [ siehe frühzeitige Berichterstattung ], denn für Göring – Eckardt wurden an der Basis alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit sie die beiden anderen Kandidatinnen Renate Künast und Claudia Roth klar ausstechen konnte.
Jürgen Trittin und Katrin Göring – Eckardt streben eine Koalition mit der schwer angeschlagenen SPD an, obwohl sie genau wissen, dass dieses Ziel nicht erreicht werden kann. Die SPD liegt bei 26% Wählerzustimmung mit der eindeutigen Tendenz nach UNTEN. Selbst mit einer Wählerzustimmung von 14% ist keine Regierungsmehrheit zu erreichen. Deshalb schließen Jürgen Trittin und Katrin Göring – Eckardt Gespräche mit der CDU / CSU nicht aus. In Blitzumfragen haben die GRÜNEN bereits wieder erkennbar an Wählerzustimmung verloren. Sollte auch noch die Parteichefin Claudia Roth zurücktreten, was nicht auszuschließen ist, dann könnten die GRÜNEN wieder unter die 10% – Marke rutschen. Mit nur 9% wäre mit der CDU / CSU lediglich eine „hauchdünne“ Regierungsmehrheit von zurzeit 46% zu erzielen. Ein Regierungsbündnis mit der SPD ist also jetzt schon unmöglich.
Die Quasi – Abservierung von Claudia Roth und Renate Künast
zeigt erste Spuren in der Meinungsbildung der deutschen Bevölkerung.
Wenn auch noch die Mehrheit der abhängig Beschäftigten, mittelständische Unternehmer, Freiberufler, Selbständige und vor allem aktuelle Rentenbezieher die Strategie der GRÜNEN durchschauen und diese Partei als Hauptverantwortliche für die volksschädliche Agendapolitik entlarvt wird, dann könnten die GRÜNEN vermutlich auf ihre alten Werte von 7% zurückfallen. Für die Medien wäre ein solches Szenario eine kaum zu bewältigende Mammutaufgabe, denn selbst mit der allerbesten Wahrnehmungssteuerung [ Perception Management ] lassen sich Fakten und Tatsachen nicht mehr beseitigen.
Haben sich die GRÜNEN mit der demokratischen Urwahl selbst abserviert?