Infobrief – 01. Dezember 2012 / Euro – Tod auf Raten

Euro – Tod auf Raten

 

Das Parlament in Berlin unterstrich den Willen, die Euroländer zu erhalten und die Bereitschaft, für diese unrealistische Vision noch mehr Geld auszugeben. Das jüngste Hilfspaket sollte für Europa und den Rest der Welt das sichtbare Signal dafür werden, dass die EU, die Euroländer den Wettkampf mit den Finanzmärkten durchstehen möchten. Selbst  SPD und GRÜNE stimmten der neuen Hilfskrücke zu. Doch der Rückhalt für die Euro – Rettung bröckelt, und zwar weit stärker als es in dem Abstimmungsergebnis zum Ausdruck kommt. Nur mit der sogenannten Fraktionsdisziplin sowie der Unterstützung durch die Opposition war Merkels Hilfskrücke noch zu retten. Wäre die Abstimmung für den Euro gescheitert, dann wäre nicht nur Griechenland, sondern auch Spanien, Portugal und Frankreich pleite. Das politische Europa, das politische Deutschland wäre schnell am Ende gewesen, wenn das erste Euroland „elend“ vor die Hunde gegangen wäre.

 

Mit neuen Euro – Hilfskrücke wollte sich die SCHWARZ / GELBE Bundesregierung erst einmal mehr Zeit erkaufen, damit man im Januar 2013 die Landtagswahl in Niedersachsen unfallfrei übersteht und danach die Bundestagswahl „in aller Ruhe“ angehen kann. Doch die Strategie von Angela Merkel und Wolfgang Schäuble ist „VOLL“ in die Hose gegangen, denn unsere amerikanischen „Freunde“ haben – quasi über Nacht – alle Hoffnungen zerschossen. Für alle atlantischen Netzwerker eine herbe Niederlage und für den Euro die Einleitung der Endphase des Todes auf Raten, denn der stets hochgelobte Euro – Rettungsschirm verliert das Spitzenrating bei Moody’s. Sie werden sich nun bestimmt die Frage stellen:

Was soll dieser Unsinn?

Aber es ist kein Unsinn, Schwachsinn oder Blödsinn, sondern ein eiskaltes Kalkül der amerikanischen Investoren und der Mächtigen in Washington. Mit der Aberkennung der  prestigeträchtigen Triple – A [ AAA ] Spitzennote >um eine Stufe< auf das miesere >Aa1<. hat die Ratingagentur Moody’s alle Kredite für die Euroländer erheblich verteuert. Eine weitere Zins- und Kostenexplosion wird die Folge sein. Man hat in Washington in aller Ruhe abgewartet bis die „DUMMEN DEUTSCHEN“ die neue Hilfskrücke im Bundestag durch gewunken haben. Das war das Etappenziel. Erst dann senkte Moody´s die Bonitätsnoten und hält die vermeintlich „BLÖDEN“ Europäer weiter in Atem.

 

Damit hatte man angeblich [ ? ] weder in Berlin, Brüssel, Paris, Madrid noch in Athen gerechnet. Die Entscheidung von Moody’s ist schwer zu verstehen, sagte der Chef des Euro – Rettungsfonds und der Eurogruppenchef Jean – Claude Junker stellte sich >politisch und finanziell [ ? ]< stellvertretend für die 17 Euroländer hinter ESM und EFSF.  

 

Machen wir uns deshalb nicht länger etwas vor: Früher oder später wird der Schuldenschnitt für Griechenland, Spanien oder Portugal unerlässlich sein. Und es wird dann nicht mehr nur um Hilfe für marode Banken, hoch gefährdete Versicherungsgesellschaften, vor der Pleite stehende Fondsmodelle, sondern auch um die Unterstützung der gesamten europäischen Wirtschaft gehen. Unsere amerikanischen „Freunde“ stehen quasi kurz vor dem Ziel, denn mit der Schwächung der Euroländer steigen die Chancen der USA, die eigenen Leiden der US – Finanz- und Wirtschaftskrise zu verlängern.

Und hören wir endlich das Träumen auf.

Das Ziel der calvinistisch, mosaisch geprägten atlantischen Netzwerker wird immer deutlicher erkennbar. Die Mächtigen in Washington hatten nie das Ziel, eine ergebnisoffene Suche nach gemeinsamen Lösungen zu starten. Es geht hier nur noch um die Verlängerung der Hegemonieansprüche der sterbenden Weltmacht USA. Deshalb benötigt Deutschland und Europa in absehbarer Zeit eine radikale Änderung der politischen Perspektiven.

Mit oder ohne Hilfe der calvinistisch, mosaisch geprägten atlantischen Netzwerker.

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