Freie Bahn dem Schicksal

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

Redaktionsteam

Leitung:

Udo Johann Piasetzky Hans – Josef Leiting Heinrich Sternemann

Düsseldorf, den 02. Dezember 2009

 

 

Freie Bahn dem Schicksal?

 

Die Globalisierung und die Armut, so viel kann man heute zweifelsfrei feststellen, waren und sind nicht Gottes Werk.

Die

Globalisierung und die Armut

sind auch nicht die Produkte von „reinen” Zufälligkeiten, sondern mit wachsender Beharrlichkeit in unsere Heimat getrieben worden.

Seit mehr als 20 Jahren verlieren die USA und Westeuropa Industriearbeitsplätze, die von den so genannten Ersatz – Arbeitsplätzen in den Dienstleistungsbranchen nicht oder nicht gleichwertig zu ersetzen sind.

Leih- und Sklavenarbeit oder 1-Euro-Jobber sind kein

gleichwertiger Ersatz für Langzeitarbeitsplätze in unserer Heimat.

Ökonomische Stärke ist deshalb als Garantie nicht ausreichend, wenn die politische, wirtschaftliche und kulturelle Dominanz Westeuropas gezielt aufgeweicht und unterlaufen werden soll.

Auch die ethisch moralische Überlegenheit unserer Volkswirtschaft, in Hinblick auf ausbeutenden Produktionsmethoden, wie Kinderarbeit oder Sklavenlöhne, schützt die

sicheren Langzeitarbeitsplätze in unserer Heimat nicht mehr.

Ohnehin kränkelte das System der so genannten sozialen Marktwirtschaft, weil seit Jahren nutzmehrende Anpassungen vorsätzlich verzögert und durch ständige Verschlechterungen in den Soziallleistungen begleitet wurden.

Parallel dazu liberalisierte man die Unternehmensbesteuerung [ siehe hierzu auch den Zitzelsberger - Effekt ], so dass die Konzerne in unserer Heimat zur Staatsfinanzierung nicht mehr all zu viel beitragen müssen.

Die Volkswirtschaft in unserer Heimat wandelte sich bis heute schleichend in einen hauptsächlich durch die Arbeitnehmer beitragsfinanzierten und über Verbrauchssteuern angereicherten Sozialstaat.

Eigentlich müsste sich diese Methode zum größten Importschlager für Deutschland entwickeln, wäre da nicht der gravierende Nachteil der stetig zunehmenden Flächenarmut in unserer Heimat.

Denn wenn deutsche Arbeitnehmer als Käufer aller Produkte und als Beitragszahler für Sozialversicherungen die Hauptlast für den Sozialstaat tragen, dann wachsen zwar die Gewinne der Unternehmen sowie die Profite der Kapitaleigner, aber exponentiell wächst auch die Armut in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen.

Verschärfend kommt hinzu, dass die verantwortlichen europäischen Politiker mittlerweile in allen EU – Staaten die erkennbaren Züge einer galoppierenden Selbstzerstörung tragen.

Besonders die neu hinzugekommenen Staaten überbieten sich bei den Angeboten für Ansiedlungshilfen und unterbieten einander bei den Steuersätzen [ siehe das NOKIA - Syndrom / Bochum ].

Und wenn so etwas nicht ausreichen sollte, unwillige Manager zu begeistern, dann wird investitionswilligen Konzernen zugesagt, dass man ihnen die Steuerkontrolle sowie die Finanzaufsicht vom Hals hält.

Osteuropa spielt in dieser Vernichtungsschlacht für deutsche Langzeitarbeitsplätze derzeit die größte, wenn auch unrühmlichste Rolle.

Denn die Beitrittsstaaten aus dem ehemaligen Warschauer Pakt erhalten immer noch gigantische Zuschüsse aus der EU – Kasse.

Nicht nur Ungarn, Bulgarien, Polen, Rumänien oder Tschechien bekommen aus Brüssel doppelt so viel Geld, wie sie einzahlen und können dadurch die nationalen Haushalte „locker” finanzieren und „großzügig” auf Unternehmenssteuer verzichten.

Das reichliche EU – Geld ermuntert die Regierungen der vorgenannten EU – Staaten, es gezielt einzusetzen und immer mehr Unternehmen in ihre Länder zu locken.

Dadurch entsteht in unserer Heimat

Kinder-, Alters- und Flächenarmut,

denn der Verlust von Langzeitarbeitsplätzen in Verbindung mit ständig wachsenden Abgabelasten und Steuern verhindern einen weiteren Wohlstand auf Jahre hinaus.

Auf Dauer lässt sich eine

solche katastrophale Entwicklung nicht durchhalten.

Fälschlicherweise werden als Belege für das volksschädliche Szenario die allmächtige Globalisierung sowie die daraus resultierende Ohnmacht der nationalen Institutionen angeführt.

Unverkennbar haben die nationalen Interessenvertreter von Handwerksinnungen, Gewerkschaften und sogar die Parteien im Zuge der einsetzenden Globalisierung einen nicht unerheblichen Bedeutungsverlust erlitten, doch deshalb in Untätigkeit zu versinken, kommt schon einer Bekämpfung unserer Demokratie gleich.

Würden die Menschen in unserer Heimat Korporation, Korruption oder sogar Terrorismus mit gleicher Ergebenheit tolerieren, könnten wir uns in Europa den Aufwand für die Parlamente und Politiker sparen und direkt zur

Sklaverei

wechseln.

Wer aber Einfluss nehmen möchte auf nutzmehrende Rahmenbedingungen, auf gerechte Arbeitsentlohnung und soziale Arbeitsbedingungen, der muss die bestehenden Systeme an die Ursachen- und Wirkungsprinzipien der Globalisierung anpassen.

Die Handwerkskammern, Gewerkschaften und Tarifpolitiker aus vergangenen Tagen sind bereits machtlos und für eine Erweiterung des Aktionsradius völlig ungeeignet.

Auch die oft geforderten Zollmauern und limitierten Einfuhrquoten sind ähnlich unsinnig und schädlich wie die ständigen Rufe nach dem ungeregelten Freihandel.

Hier ist viel eher eine geschickte Außenpolitik gefordert, die eine Handelspolitik fördert und die nationalen Marktplätze mit individuellen Eintrittskarten ausstatten kann.

Wer also in unserer Heimat

Kinder-, Alters- und Flächenarmut

sowie die

Lohnsklaverei

nicht weiter erdulden möchte, sondern gestaltend für den Wohlstand tätig sein möchte, der muss den neoliberalen Glauben an jede Freihandelsideologie in sich zerstören und neue Wege beschreiten.

Denn Warenaustausch zwischen Unternehmen und volkswirtschaftlich unterschiedlichen Nationen kann, bei geschickter Handhabung, den Wohlstand aller Beteiligten heben.

Stetig wachsende Exportzahlen sind schon lange kein Garant mehr für den Wohlstand der Menschen in unserer Heimat.

Scheitert Deutschland an der Bekämpfung von

Kinder-, Alters- und Flächenarmut

sowie an der Verhinderung von

Lohnsklaverei

im eigenen Land, so wird bis spätestens 2020 der Rest von Europa in den volkswirtschaftlichen Abgrund gerissen.

Das Erfolgsrezept heißt deshalb:

Sanfte Abschottungstatt Freihandel.

Glaubwürdigkeit nach innen und außen aufbauen heißt, soziales Kapital ansammeln, das sich auf vielfältige Weise für alle in unserer Heimat auszahlen könnte.

 

 

DRSB

 

Wir kämpfen seit 21 Jahren mit der Stimme der Demokratie

für

einen modernen Sozialstaat,

sichere, langfristige Arbeitsplätze,

sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme,

sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme,

und für

korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der EU.

 

 

 

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