faites vos jeux

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

Redaktionsteam

Leitung:

Udo Johann Piasetzky Andreas Kallen Hans – Josef Leiting

Düsseldorf, den 29. Januar 2008

 

 

Faites vos jeux!

Machen Sie Ihr Spiel!

 

Echte Spieler warten gespannt am Roulett – Tisch darauf, dass der Croupier sie auffordert:

Faites vos jeux

– Machen Sie Ihr Spiel -,

 

damit sie ihre Jetons platzieren können.

 

Echte Spieler treibt nicht allein nur die Gier nach dem Geld, sondern auch der fiebrige Reiz, das Schicksal herausfordern zu können und gleichzeitig die Regeln der rationalen Welt zu durchbrechen.

 

Selbst bei vermeintlich seriösen und sicheren Bankhäusern, wo man eine derartige Spielermentalität nicht vermuten sollte, wie zum Beispiel bei der noch drittgrößten französischen Bank, sitzen immer häufiger junge, unerfahrene und heißblütige

 

ZockerJunkies

 

mit internationaler Spielermentalität an den Schaltstellen für Milliardendeals.

 

So lange diese

ZockerJunkies

 

ausschließlich ihr eigenes Geld verbrennen, würde das niemand auf der Welt stören.

 

Doch schon vor Jahren, am 26. Februar 1995, zeigte sich für die britische Investmentbank Barings Plc. ( AG ) wie tief die Abgründe einer echten Spielerseele sein können.

 

Die Wurzeln der Barings Bank lagen im Jahr 1717, in einer von John Baring in Exeter gegründeten Handelsgeschäft.

 

Seine Söhne übersiedelten 1762 nach London und gründeten dort das

Finanzhaus John & Francis Baring & Co. Barings, das dann im 19. Jahrhundert neben der Rothschild – Bank zu einer führenden Weltbank aufsteigen konnte.

 

Niemand war deshalb überrascht, als zum Beispiel 1803 das Finanzhaus Barings den Kauf von Louisiana durch die USA finanzierte.

 

Als aber vor dreizehn Jahren der Börsenmakler, der damals 28 Jahre alte Nicholas „Nick” Leeson, die traditionsreiche Barings Bank mit gigantischen Fehlspekulationen im Alleingang in den Ruin trieb, überraschte und schockierte der

 

ZockerJunkie

 

die gesamte internationale Finanzwelt.

Mit unglaublich riskanten und unerlaubten Zins- und Währungsspekulationen führte der Wertpapierhändler Nicholas „Nick” Leeson mit einem Verlust von

 

1,4 Milliarden USDollar

 

die Barings Plc in den Bankrott.

 

Es ist der niederländische ING Group zu verdanken, dass das britische Bankhaus als Marke

INGBarings

 

noch heute als Investmentbank am Weltmarkt teilnehmen darf.

 

Der Fall des 28 Jahre alten

 

ZockerJunkies >< Nicholas NickLeeson

 

diente damals bis heute als Lehrbeispiel einer schlechten Ablauforganisation, da hier die Zusammenarbeit zwischen Frontoffice / Backoffice und Finanzrisikocontrolling nicht funktionierte und dadurch das wirtschaftliche Kollabieren der Barings Bank forciert wurde.

 

Nicholas NickLeeson

 

begann bereits 1993 – angeblich unautorisiert – zu spekulieren. Entstandene Verluste verbuchte er auf ein geheimes Konto.

 

Die fiktiven Gewinne erhielt die Barings Bank. Aufgrund der permanent hohen Überschüsse stieg er bald zum Topstar – Händler auf.

 

Nicholas NickLeeson

 

galt lange Zeit vor der Pleite als brillanter

 

Banker mit goldenem Händchen”,

 

der forsch und dynamisch an Asiens Weltbörsen nahezu „herumzauberte” und vermeintlich hohe Gewinne verbuchen konnte.

 

Bereits im zarten Lebensalter von 21 Jahren schickte ihn die Investmentbank Barings nach Singapur.

 

Dort ging es um riskante Millionengeschäfte, von denen die traditionsbewussten Topmanager in London wohl selbst kaum etwas verstanden, weil sie sich mit der Handhabung der neuen Computertechnik nicht auskannten und sie, vermutlich aus Arroganz, selber nicht bedienen wollten oder konnten.

 

Nicholas NickLeeson,

der

Banker mit goldenem Händchen”,

 

beherrschte die Computertechnik perfekt und konnte dadurch beim Derivathandel quasi „lustig” und unbemerkt spekulieren und riskante Wetten auf künftige Veränderungen der Märkte eingehen. Seine Position innerhalb von Barings Bank war somit unangreifbar. Unbedarfte Nachfrager aus der Zentrale befriedigte er durch teilweise recht aufwändige Computer – Fälschungen, manipulierte Buchungen oder sonstige Ausreden.

 

Möglicherweise hätten sich die Vorstandsmitglieder der Londoner Barings Bank die Zeugnisse des

 

Bankers mit dem goldenen Händchen

 

einmal genauer ansehen sollen. Denn in der Schule war ihr „ach so erfolgreicher” Mitarbeiter

Nicholas NickLeeson,

 

der später mit Milliarden jonglierte, durch die Abschlussprüfung in Mathematik gefallen.

 

Auch der zunehmend maßlose Alkoholkonsum und die medienbekannten Pöbeleien in Flugzeugen schreckten die seriösen britischen Banker nicht auf.

 

Der

Banker mit dem goldenen Händchen

 

verbrachte sogar eine Nacht in einer Ausnüchterungszelle, nachdem er mehreren Stewardessen der Fluglinie Singapore Airlines in einer Bar sein nacktes Hinterteil gezeigt hatte und wegen „unsittlicher Selbstentblößung” zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.

 

Die älteste britische Handelsbank, bei der sogar die Queen Elisabeth ihr Vermögen verwalten ließ, war entweder unbedarft oder blind – oder beides.

Die angehäuften Verluste wurden eine Zeit lang mit immer neuen Finanztricks vor der Londoner Zentrale geheim gehalten.

 

Nach dem gigantischen

 

CashBurning

 

sagte damals ein Sprecher der British Bankers Association:

 

Zitat Simon Hills:

Bankmanager auf der ganzen Welt

haben durch die BaringsPleite ihre Lektion gelernt.

Je weiter ein Börsenhändler vom Hauptquartier der Bank entfernt

ist, desto größer ist die Gefahr des Betruges.

Durch die weitgehende Automatisierung

des Handels gebe es zwar heute weniger Möglichkeiten zum Betrug.

Das heißt aber nicht,

dass sich der Fall Barings nicht wiederholen kann”.

Zitat Ende.

Im Jahr 1995 war der 31-jährige

 

Jér

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