Euro Abenteuer 2011 11 18

Euro – Abenteuer

18. November 2011

 

Durch der Umwandlung von US – Immobilienkrediten in Wertpapiere wurden vorhandene Schuldverhältnisse aus den gewährten Krediten umqualifiziert und in Folge dessen ein möglicher Durchgriffsanspruch auf die Immobilien erschwert. Die wirtschaftlichen Folgen der US – amerikanischen Immobilienkrise wurden weltweit von Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften mittels dieser Wertpapiere auf der Grundlage guter Ratings übernommen. Neben den latenten

Risiken des Investmentbankings

sind die Bücher von europäischen Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften mit diesen Wertpapieren prall gefüllt. Die Werthaltigkeit dieser Wertpapiere ist im eigentlichen Sinne nicht mehr zu genau festzustellen. In dem Jahresabschlußbericht 2009 der Commerzbank wird der Begriff

Derivate

aus dem Investmentbanking wie folgt definiert:

Zitat:

Bei einem Derivat handelt es sich um ein Finanzinstrument, dessen Wert von einem so genannten Basiswert abhängt. Dieser Basiswert kann beispielsweise ein Zinssatz, ein Warenpreis, ein Aktien-, Währungs- oder Anleihenkurs sein. Dabei erfordert das Finanzinstrument keine oder, im Vergleich zu anderen Vertragsformen mit ähnlicher Reaktion auf Marktbedingungsänderungen, nur geringe Anschaffungskosten. Der Ausgleich erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Zitat Ende.

Durchleuchtet man die Bilanz der Deutschen Bank, so wird im Jahresabschlußbericht 2009 zu den Prüfungsfeststellungen von komplexen Derivaten ausgeführt:

Zitat:

Ergebnis aus zum Bilanzstichtag gehaltenen Finanzinstrumenten der

Level3 - Kategorie

Diese Ergebnisse lassen sich nicht ausschließlich auf nicht beobachtbare Parameter zurückführen. Viele der Parameter, die zur Bewertung der Finanzinstrumente in dieser Kategorie der Fair – Value – Hierarchie hergezogen werden, sind beobachtbar. Somit basiert die Veränderung der Ergebnisse auf Veränderungen solcher beobachtbaren Parameter im Laufe der Berichtsperiode.

Zitat Ende.

Die Anschaffungskosten und Wertansätze der zugrunde liegenden Bilanzposition

„positive Marktwerte aus den derivativen Finanzinstrumenten“

auf der Aktivseite der Bilanz der Deutschen Bank in Höhe von 596 Milliarden Euro

[ Stichtag 31. Dezember 2009 / Vorjahr 1,224 Billionen Euro ] und der Bilanzposition

„negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten“

auf der Passivseite in Höhe von 577 Milliarden Euro [ Stichtag 31. Dezember 2009 / Vorjahr 1,181 Billionen Euro ] spiegeln beispielhaft die Dimensionen und die potentiellen Risiken aus nicht beobachtbaren Parametern des weltweiten Investment Banking wider.

Die zugrunde liegenden Nominalwerte

der gehandelten Derivate sind aus dem Bilanzbericht der

Deutschen Bank nicht ersichtlich.

Das ständig steigende Volumen der Euro – Rettungsschirme mit dem Versuch einer Hebelung zeigt aber, welches Risikopotential in Europa sich in den Bilanzen von so genannten systemrelevanten Banken tatsächlich verstecken.

Innerhalb der Euro – Länder lassen sich grenzüberschreitend die Risiken und die Verflechtungen von Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften nicht mehr zuordnen.

Die Rettungsschirme führen im Ursachen- und Wirkungszusammenhang zu Intransparenz und Abhängigkeit.

Nationale Entscheidungsfindung in Verbindung mit einer nationalen Währung würde dagegen vermutlich zu wesentlich mehr Transparenz und Unabhängigkeit führen.

Die bisher verstrichene Zeit für die Erstellung einer tragfähigen Rettungskonstruktion hat nichts erkennbar Nutzmehrendes gebracht. Ohne sicheren Rettungsanker bleiben die gesamten Konstrukte der Bad – Banks eine nachhaltige Hängepartie.

Bad - BankModelle

verschaffen in der US – Finanz- und Wirtschaftskrise nur eine Verschnaufpause für den Euro – aber keine dauerhafte Lösung. Denn auch Buchverluste sind echte Verluste, die irgendwann einmal definitionsgemäß finanziell ausgeglichen werden müssen. Das neoliberale System der

Sozialisierung von Verlusten

kann dann für alle Europäer zu einer äußerst teureren Schlussabrechnung führen. Zum Auffangen großer Verluste ist zum Beispiel die Hypo Real Estate [ HRE ] als so genannte systemrelevante Bank mit Hilfe eines Bad – Bank – Modell bereits verstaatlicht worden.

 

Könnte ein Bad – Bank – Modell auch mit der

D – Mark funktionieren?

Sollte man weiter an dem Bad – Bank – Modell festhalten?

Wieviel Steuergelder vernichten die Bad – Banks?

Wie schnell sollte eine Trennung

zwischen Geschäftsbanken und Investmentbanking erfolgen?

Das sind die häufigsten Fragen, die täglich an den DRSB gerichtet werden. Glaubt man den Kommentaren zum G20 – Gipfel, sollen die Risiken von so genannten systemrelevanten Großbanken nicht mehr vom Steuerzahler getragen werden.

In Cannes sagte unsere Bundeskanzlerin

Zitat:

Die systemrelevanten Banken sollen so umgebaut werden, dass Steuerzahler nicht mehr für Verluste aufkommen.

Zitat Ende.

Zu den weltweit betroffenen 29 Finanzinstituten, die ihr Kapital stärken müssen, gehören laut Aussagen unserer Bundeskanzlerin die Commerzbank und die Deutsche Bank.

Too big to fail“?

Ist diese Aussage noch zeitgemäß?

Wann kommt die vorgebliche

Systemrelevanzund dieAlternativlosigkeit

auf den Prüfstand? Sind danach die Volksbanken und Sparkassen im Fall der Fälle die alleinigen Garanten für ein Fortbestehen der echten Geschäftsbanken?

Verbleiben dann nur noch die Volksbanken und Sparkassen als tragende Säulen der Realwirtschaft?

Was passiert mit den angeschlagenen Landesbanken?

Fragen der Menschen in unserer Heimat die nach Cannes und vor dem nächsten G20 – Gipfel zur Beantwortung anstehen. Alle Politiker mussten in Cannes einsehen, dass es keinen

Harry Potter in der virtuellen Finanzwelt

gibt, der mit seinem Zauberstab den Euro retten kann. Bezogen auf die Stabilität des Euros ist es aber völlig egal, ob die Euroländer mit dem Euro gejagt werden oder ob sich die Euroländer mit dem Euro selber jagen.

 

Europa hatte zu keiner Zeit wirtschaftlich homogene Strukturen, die die aufgebauten Spannungen hätten auffangen können.

Das wird sich in absehbarer Zukunft auch nicht ändern.

Deshalb erscheint es der Mehrheit in unserer Heimat, dass man die D – Mark zurückholen sollte.

Selbst in einigen Medien macht sich bereits seltsamer Galgenhumor bemerkbar, denn die Menschen in unserer Heimat reden seit Wochen offen über die Rückholung der

D – Mark.

Zeit zum Handeln für verantwortungsvolle Politiker?

 

 

Veröffentlicht unter Alle Artikel

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>