durchstarten ins asiatische jahrhundert

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

 

Durchstarten ins
Asiatische Jahrhundert

Welche Chancen bleiben Deutschland?

von

Udo Johann Piasetzky

Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.

und

Rechtsanwalt Heinrich Sternemann

Vorsitzender der Antikorruptionskommission des DRSB e.V.

und

Steuerberater Hans – Josef Leiting

Vorsitzender der Rentenkommission des DRSB e.V.

 

 

Meerbusch, den 24. April 2007

 

Wenn in Brasilien 10jährige Kinder, von morgens 08.00 Uhr bis abends 16:00 Uhr, für Deutschland Apfelsinen von den Bäumen pflücken, an 6 Tagen in der Woche für täglich einen Euro, spricht eigentlich niemand von Sklavenarbeit.

 

Wenn in Afrika 8 bis 12jährige Kinder bei mörderischer Hitze, von morgens 05:00 Uhr bis nachts 21:00 Uhr, 7 Tage in der Woche für eine Schüssel Maisbrei und eine Flasche Wasser täglich Kakaobohnen ernten, dann ist das eigentlich ein Skandal ohne Beispiel, interessiert aber weltweit niemanden.

 

Doch vier Fünftel des von der deutschen Süßwarenindustrie verarbeiteten Kakaos stammen aus Afrika.

Ghana, Kamerun und Nigeria

 

produzieren jährlich mehr als 1,6 Millionen Tonnen Rohkakao. Das ist mehr als die Hälfte von jährlich weltweit 3 Millionen Tonnen Rohkakao.

 

Die Menschenrechtsorganisation

Terre des Hommes

 

schätzt, dass allein in Afrika mehr als 20 000 Kinder aus völlig verarmten Familien

 

Kindersklaven

 

sind, die unter primitivsten Bedingungen und ständiger Misshandlung leben müssen.

 

Afrikanische Kindersklaven schuften jeden Tag für die

 

süße Verführung” billiger Schokolade,

 

die wir täglich in den Megaverbrauchermärkten kaufen können.

 

Auch das nennt man Globalisierung.

 

Außer dem todesmutigen BBC – Reporter

 

Humphrey Hawksley

 

berichtete bis heute kaum ein Medienunternehmen über diese massiven Menschenrechtsverletzungen.

 

Für deutsche Medien, mit Ausnahme des Spiegel, sind diese

 

massiven Menschenrechtsverletzungen

 

ebenfalls kein Thema.

 

Wahrscheinlich will man vermeiden, dass der Millionen – Geldfluss an Werbegelder der Süßwarenindustrie abrupt aufhört.

 

Genau genommen müsste eine realistische Werbebotschaft lauten:

 

>>> Wer Kakao trinkt, trinkt das Blut der Kindersklaven <<<.

 

Was aber

haben „billige” Apfelsinen und „billige” Schokolade mit

Arbeitsplätzen und der Rente in Deutschland zu tun?

….Und was hat das

asiatische Jahrhundert

mit afrikanischen Kakaobohnen zu tun?

 

Die öffentliche Aufmerksamkeit richtet sich in Deutschland weniger auf die

 

„Vorteile” der Globalisierung, sondern mehr auf die „Nachteile”.

 

Globalisierung ist für Bündnis 90 / Die Grünen zum Beispiel kein „echtes” Thema.

 

Analysiert man die „wechselnden” Parteiprogramme, so sollten die Bürger in Deutschland lieber mit primitiven Holzpflügen geschunden und geschlagen täglich als Bauern die kargen Felder bestellen.

 

Lediglich die „Führungselite” von > Bündnis 90 / Die Grünen < fahren dann mit

BMW – Autos kontrollierend durchs Land.

 

Höchstwahrscheinlich sind die BMW – Autos dann „selbstverständlich” schon in China produziert.

Alles nur Fiktion, oder Fiebertraum?

 

Rücken wir die Wirklichkeit in ein neues Licht und analysieren einmal, was in Indien und China in den letzten Jahren alles geschah.

 

Indien:

 

Seit mehr als 20 Jahren erlebt Indien dramatische Veränderungen in Staat und Wirtschaft.

 

Von Jahr zu Jahr beschleunigt sich das Wirtschaftswachstum, das Arbeitsvolumen steigt rasant und schafft ständig neue Arbeitsplätze.

 

Der gezielte Kampf gegen die „Flächenarmut” zeigt seit 2001 klar, erkennbare und messbare Erfolge.

 

In indischen Städten sank die Armutsquote von 34% auf durchschnittlich 21%. Auch in den ländlichen Gebieten konnte die Armutsquote deutlich verringert werden und fiel von

37% auf heute 25%.

 

Dabei sank die Armut in den indischen Bundesstaaten, die das stärkste Wirtschaftwachsstum verzeichnen konnten und am meisten in den „Faktor” Arbeit investierten.

 

Trotzdem liegt Indien noch weit hinter China, was die Bekämpfung der Armut betrifft.

 

Mit einem gigantischen Infrastrukturprogramm will der indische Staat bis zum Jahr 2025 das Land für die Globalisierung topfit machen, damit das riesige Arbeitskräftepotenzial noch effektiver genutzt werden kann.

 

Auch militärisch hat Indien „still und heimlich” zugelegt.

Nach China ist Indien bereits heute die zweitgrößte Militärmacht in Asien.

 

Geschätzte 1,2 Millionen Soldaten unter Waffen sind eine „Hausnummer”, die selbst amerikanische Militärexperten aufhorchen lässt.

 

Die indische Armee verfügt nicht nur über modernes Fluggerät, sondern kann auch zu Wasser und auf dem Land leistungsfähige Militär – Systeme und Techniken einsetzen.

 

Die U – Bootflotte wird derzeit mit innovativen Nuklearmarschkörpern ausgerüstet, die westlichen Systemen in „nichts” nachsteht.

 

Der größte Waffenlieferant ist nach wie vor Russland. An zweiter Stelle folgt bereits Israel, das seinerseits auf amerikanische Militär – Technologie zurückgreifen kann.

 

Ohnehin ist die militärische Zusammenarbeit zwischen Israel und Indien seit 1992 hervorragend und verbessert fast monatlich die Effektivität der indischen Streitkräfte.

 

Auf dem Sektor der Geheimdienstarbeit lernen die Inder von den israelischen „Meistern”

und haben auch hier an Erfahrung mächtig zugelegt.

 

In den 7 indischen

Institutes of Technologies

werden wie am Fließband

 

Weltklasse – Ingenieure und Weltklasse – Wissenschaftler

 

ausgebildet.

 

In den Städten

Bombay, Guwahati, Kanpu,

Kharagpur, Madras, Neu – Delhi und Roorkee

 

sind dadurch Forschungs- und Entwicklungszentren entstanden, die auf höchstem Niveau arbeiten.

Aktuell arbeiten

noch circa zwei Drittel aller Inder in der Landwirtschaft.

 

Täglich kommen aber neue modernste Industrien dazu und lassen die Wirtschaftsmacht unaufhörlich wachsen.

 

Die Zeit der „billigen” T – Shirts gehört schon seit Jahren in das Reich der Geschichte und wurde mit höllischem Tempo abgelöst von „HighTech” Produkten.

 

China:

Mehr als 100 Millionenstädte zeugen von einer atemberaubenden Wirtschaftsentwicklung im bevölkerungsreichsten Land der Welt.

 

Chongqing

ist mit zurzeit mehr als 31 Millionen Einwohnern die größte Stadt der weltweit.

 

Shenzhen

ist die chinesische Megastadt der HighTech – Industrie und produziert 15% der Bauteile für die weltweite Laptop – Produktion.

 

Die Einwohner von Shenzhen haben ein Durchschnittsalter von 29 Jahren.

 

Shenzhen ist damit die jüngste Mega – Metropole der Welt.

 

Hongkong

ist der hocheffiziente „Dreh- und Angelpunkt” der asiatischen Finanzwelt und bietet wettbewerbsfähige Dienstleistungssysteme an.

 

Mit dem Beginn der Reform- und Öffnungspolitik vor 30 Jahren ist die chinesische Wirtschaft unglaublich gewachsen.

 

Die offiziell dargestellten Wachstumszahlen von rund 10% jährlich werden ohnehin von Kennern des Wirtschaftsraums bezweifelt. In Wirklichkeit dürften sie weit darüber liegen. Insider vermuten ein jährliche Quote um 30%.

 

Realistisch betrachtet hat China mit seinen Produktoffensiven- und Exporten die USA überholt und Standards gesetzt, die nicht mehr eingeholt werden können.

 

Wenn also die chinesische Volkswirtschaft das atemberaubende Tempo der letzten

5 Jahre beibehält, wird sie bis 2010 Deutschland und bis 2020 Japan überholen und damit gleichzeitig die zweitgrößte Volkwirtschaft der Welt werden.

 

Damit der „Rest” der Welt nicht total verschreckt wird verbreitete die chinesische Regierung auf dem Weltwirtschaftsforum im Januar 2006 in Davos die „Parole” ihr Wirtschaftwachstum auf 8% zu begrenzen.

 

Wer es glaubt, wird selig.

 

Die explosionsartigen Entwicklungen lassen sich weder aufhalten noch begrenzen. China ist schon heute die absolut größte

 

Fabrik der Welt

 

und kann höchstwahrscheinlich bereits im Jahr 2025 zur größten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen.

 

Militärisch betrachtet verfügt China über eine Armee von rund 3 Millionen Soldaten. Die Marine hat zurzeit die drittgrößte U – Bootflotte der Erde.

 

Heer und Luftwaffe wurden in den letzten Jahren modernisiert und können mit allen Armeen der Welt „locker” mithalten.

 

Selbst das US – Verteidigungsministerium sieht das chinesische Militär als mögliche größte Bedrohung in der Zukunft.

 

Die wirtschaftliche Bedeutung wird China in einem immer stärkeren Maße befähigen, die Business – Spielregeln in der Welt selbst festzulegen.

 

Der DRSB e.V. hat mehrmals über die erstaunlich positive chinesische Entwicklung und den Abstieg der Amerikaner berichtet.

 

Deutschland:

 

Was in unserem Land zu tun ist, hat der DRSB e.V. mit seiner

 

Initiative 20 / 70

 

im Jahr 1989 veröffentlicht und den demokratischen Parteien zugänglichgemacht. In den wöchentlichen Berichten auf der DRSB – Internetseite ergänzen wir aktuell die Vorschläge.

 

Dabei sind die zentralen Handlungsfelder für alle Politiker einfach zu überschauen:

 

Sozialsysteme,

Arbeitsmarkt,

und

Finanzen.

 

Auf diesen Handlungsfeldern entscheidet sich die Zukunft für unser Land.

 

Arbeitsplätze, Wohlstand und sozialer Friede

 

sind ernst zu nehmende Aufgaben, die das politische Personal seit Jahren in eine Überforderungssituation zu stellen scheint.

 

Da alle Vorschläge und Forderungen des DRSB e.V. hierzu den deutschen Politikern bekannt sein dürften, ist nachfolgend nur eine „kurze” Auflistung der dringend zu lösenden Aufgaben aufgeführt:

Sozialsysteme

 

1.                  Entkopplung der Sozialsysteme von den Arbeitsverträgen

 

2.                  Einführung flexibler Lebensarbeitsmodelle auf freiwilliger Basis

 

3.                  Aufbau und Einführung einer sinnvollen, gerechten und nützlichen Altersvorsorge
auf der gesicherten Basis von Versorgungswerken

 

 

Arbeitsmarkt

 

1.                  Senkung der Lohnebenkosten / Lohnzusatzkosten

 

2.                  Schaffung von Arbeitsvolumen und Langzeitarbeitsplätzen

 

3.                  Förderung von Zukunftsprodukten und Zukunftsindustrien

 

4.                  Stärkung von individuellen betrieblichen Regelungen

 

5.                  Rückführung von Flächentarifregelungen

 

6.                  Gezielter Bürokratieabbau für Handwerk, Handel und Gewerbe

 

Finanzen

 

1.                  Vereinfachung der Steuersysteme

 

2.                  Senkung der realen Steuerlast für Arbeiter, Angestellte, Handwerker und Gewerbetreibende

 

3.                  Schaffung klarer und logischer Regelungen zur Förderung der Investitionsbereitschaft

 

4.                  Abbau der Schwarzarbeit durch konstruktive Ablaufsysteme

 

5.                  Gerechte Steuerverteilung zwischen dem Faktor Kapital und dem Faktor Arbeit

 

Das Fazit:

 

Sollten die vom DRSB e.V. seit 1989 vorgeschlagenen und geforderten Maßnahmen nicht schleunigst umgesetzt werden, darf Deutschland zukünftig im

 

Konzert der GigantenIndien und China

 

nur noch auf der „Blockflöte” spielen.

 

Für die meisten Rentenbezieher ist dann Altersarmut angesagt.

 

 

 

DRSB

Wir kämpfen seit 19 Jahren mit der Stimme der Demokratie

für

einen modernen Sozialstaat,

sichere, langfristige Arbeitsplätze,

sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme,

sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme,

und für

korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der EU.

 

 

 

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