Droge Angst 2012 01 17

DROGE: Angst

17. Januar 2012

 

Diffuse Furchtszenarien schaffen Fakten, die immer neue Ängste hervorrufen. Jeder in unserer Heimat, der realitätsbezogen denken kann, spürt, dass die kommenden Monate unsere Zukunft nicht rosig wird. Dass es für Optimismus quasi kein Raum gibt und kein triftiger Grund zum Optimismus erkennbar ist. Dass sich die Welt seit der

US - Finanz - und Wirtschaftskrise

dramatisch verändert hat, sieht man an Pleiten, Massenentlassungen und Millionenverluste, die an der Tagesordnung sind. Mal sind es 900 Arbeitsplätze bei der Berliner Allianz, mal sind es „nur“ 400 Arbeitsplätze bei AIR BERLIN, mal ist es die Schließung ganzer Betriebsstätten oder Firmen.

Wie wollen unsere Politiker

diese Rezessionsspirale durchbrechen?

Da nutzt es auch nichts, dass einige sozialdemokratische Hedonisten und grüne Schönmaler für Pessimismus keinen realen Grund sehen. Denn aus der Bedrohung, Sorge, Schrecken und Angst erwächst selten neue Kraft und neue Entschlossenheit. Dass die Rezessionsangst lähmt, ist nur zu gut erklärbar. Die allgemeinen Gefühlslagen in Europa und den USA gleichen sich wie ein Ei dem anderen.

Die Menschen spüren Bedrohung, Sorge, Schrecken und Angst sowie das Außergewöhnliche der gesamten Situation. Angst mutiert zur Droge und wird zum Markenzeichen des menschenverachtenden Neoliberalismus.

Und die Angst kann ganz gewaltig lähmen.

Auch wenn die Medien mit gebremsten Schaum über Gewinnwarnungen, Kurseinbrüche, Entlassungswellen oder Umsatzeinbrüche berichten, an der Basis ihrer Arbeitsplätze spüren die abhängig Beschäftigten die diffusen Unwägbarkeiten. Bereits vor einer Woche sind in den USA alle relevanten wirtschaftlichen Indikatoren innerhalb weniger Stunden auf Dunkelrot gesprungen.

Nun fehlen selbst im Mutterland

der unverbesserlichen Hedonisten die notorischen Optimisten.

In Washington geht hinter verschlossenen Türen die Zuversicht verloren. Das aufgesetzte KEEP SMILING der Banker und Wirtschaftsmanager ist einer düsteren und zynischen Grinsemaske gewichen. Der Arbeitsplatzabbau geht zügig weiter und das Konsumklima ist merklich abgekühlt. In den global vernetzten Märkten übertragen und potenzieren sich leicht Ängste sowie Depressionen. Auch Europa bleibt von den psychologischen Folgen der US – Szenarien nicht verschont. Selbst Computerneuheiten sind auf dem lebenswichtigen US – Markt immer weniger gefragt. Diese geradezu schonungslos brutalen Abläufe kommen in deutschen Medien lediglich auf Sparflamme vor. Hier wird aus amerikanischer Schnäppchenjagd ein Konsumhype gemacht, während Portugal, Spanien und besonders Italien in die Identitätskrise stürzen. Die Welt der neoliberalen Tristesse in der auch Deutschland mittendrin steckt. Die bis vor kurzem noch ausgeprägte Kauflust hat sich auch hier zu Lande beruhigt.

Die klare Botschaft für alle Europäer lautet:

Das Euroland befindet sich auf dem Weg in eine Rezession. Schon im Januar 2012 wird vermutlich die Arbeitslosigkeit wieder steigen und die Steuereinnahmen der Eurostaaten dramatisch sinken. Politiker, Banker, Börsianer und Wirtschaftsmanager erleben, was sie bisher in diesem Ausmaß noch nie erfahren mussten:

Eine ausgewachsene Angstkrise.

Erleben wir etwa den Beginn eines dritten Weltkriegs?

Oder haben wir zumindest in unserer Heimat das Gröbste bereits in ein paar Monaten überstanden? Gewiss – es gibt immer eine Zukunft. Doch aus den USA empfangen wir zurzeit die ernsten Signale einer Weltwirtschaftskrise mit Millionen Arbeitslosen und einer spürbaren Verarmung auch in ehemals wohlhabenden europäischen Industriestaaten. Noch ist völlig unklar, ob die Weltwirtschaft nur ein wenig kriselt oder total kippen wird. Niemand kann die Kette der Ursachen- und Wirkungszusammenhänge, die sich täglich in neuen Entwicklungen mit neuen Wirkungsmerkmalen fortschreibt, wirklich überblicken. Trotzdem muss man sachlich trennen zwischen harten Fakten und übertriebener Furcht und Angst.

Deshalb sind alle Wachstumsprognosen, die für das Jahr 2012 Erholung voraussagen, eindeutig unseriös.

Das zurzeit einzig Sichere ist die wachsende Unsicherheit. Eine gefährliche soziale Unsicherheit, die täglich neue Fakten schaffen wird. Ein schneller politisch motivierter Ausweg ist nicht in Sicht. Auch die Instrumente der Geldpolitik können an dieser misslichen Lage trotz der Leitzinssenkungen wenig ändern. Das Horrorszenario scheint, wie vom DRSB prognostiziert, an Profil zu gewinnen:

Geld ist billig wie lange nicht,

aber kaum jemand will es haben oder ausgeben.

Angstsparen,

so bezeichnen diesen Prozess die seriösen Ökonomen. Gerüchte werden zur Massen – Stimmung und Massen – Stimmungen wandeln sich zu Ängsten, die sich blitzartig in wirtschaftliche Realität verwandeln.

Bedrohung, Sorge, Schrecken und Angst schaffen Fakten.

In den USA explodiert sogar die Angst vor der Angst. Die Geld – Hysterie rund um die WALL STREET, die angetreten war, alles reicher zu machen, ist am Ende das Lehrbeispiel für das Versagen der globalen Märkte. Die Geld – Hysterie der WALL STREET, die Irrationalität der Börse sowie das Ausblenden jeglicher Vernunft ist trostloser Ernüchterung gewichen.

Wird die Hoffnung

für einen Aufschwung zum Ausnahmezustand?

Wirtschaft und Börse ist seit Jahrzehnten zu 50% Psychologie. Und „DIE“ ist aus den Fugen geraten. Sie reflektiert quasi eine Angst, die in diesem Maße nicht ökonomisch zu begründen ist. Der Kontrollverlust – oder besser gesagt die Kontrollaufgabe der Politik – lässt ein kontraproduktives Ohnmachtsgefühl exponentiell anwachsen. Denn zumindest in unserem Land ist die Stimmung momentan weit schlechter als die Realität. Das rein psychologisch bedingte Fehlverhalten der Menge führt zum Phantom des Animal Spirits.

Abenteuerliche Hoffnungen sowie groteske Fehleinschätzungen vernebeln den Verstand und enden erfahrungsgemäß immer in einer übertriebenen Depression.

Nun fehlen in unserer Heimat die sozialen

Leitplanken, die durch die Agendapolitik vernichtet wurden.

Mit dem Siegeszug der Hinterlassenschaft von Schröder und Fischer wurden die üblen Schreckgespenster des Kapitalismus, die Arbeitslosigkeit, die Angst, die Inflation und die Rezession zurück nach Deutschland geholt. Kein Gedanke wurde damals von ROT / GRÜN daran verschwendet, dass die beeindruckenden Wachstumsraten unserer stabilen Ökonomie nur auf der Basis der sozialen Sicherheit prächtig gedeihen konnten. Nur noch „Größe durch Größenwahn“, so lautete das untaugliche Credo der Ära Schröder / Fischer. Und die Börse – pardon: „DIE MÄRKTE“ – honorierten diesen Wahnsinn. Bereitwillig ließen sich alle von dem völlig verrückten Gedanken der Finanzindustrie verzaubern.

Eine Hoffnung ohne Zukunft,

die heute zur Droge Angst mutiert ist.

Der Traum der Menschen in unserer Heimat von Wohlstand und Reichtum zerbrach genauso schnell wie der Glaube an Fortschritt und an die Kraft unserer Leistungsfähigkeit.

Das ist kein Abgesang auf unsere Heimat, sondern der Aufruf zur Rückkehr der Vernunft – dann klappt es auch wieder mit einer neuen deutschen Erfolgsgeschichte. Wenn die obsolet gewordenen Ikonen der invalide gewordenen „MÄRKTE“ verschwunden sind, werden wir wieder zur alten Stärke zurückfinden. Derzeit befinden sich die Berliner Politiker jedoch noch in einer Lern- und Orientierungsphase. Doch entgegen der landläufigen Ansicht von Politikern gibt es keine natürliche Grenze auf dem Weg nach unten.

Nichtsdestowenigertrotz

haben wir allen Grund zu Optimismus und Zuversicht,

denn unsere Volkswirtschaft, die Menschen in unserer Heimat sind

im Kern stark geblieben und werden allen Ängsten trotzen.

 

 

 

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