DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Meerbusch, den 30. Januar 2006
Die Ruhe vor dem Sturm
von
Udo Johann Piasetzky
Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.
> Wieder viel Arbeit, Platz und Rente für alle? <
Die deutsche Gesellschaft im Wandel?
Befragt man deutsche Bürger nach ihrem Zukunftsbild, erhält man meistens düstere Antworten.
> Keine Zukunft – No Future <
die Miesmacher-Parole der Punk-Kultur und Rollerblader der 80er und 90er Jahre, ist für viele zu einer Art Gesellschaftskonsens mutiert.
Die Themen:
1. Globalisierung
2. Demographie
3. Umwelt
4. Arbeit
5. Rente
scheinen sich zu einem Desaster für die deutschen Bürger, aber auch für die Menschheit zu entwickeln.
Einige negative Trends, die vor 35 Jahren die Gemüter erhitzten und beunruhigten, haben sich zwischenzeitlich gewendet, oder die Voraussetzungen sind gänzlich andere geworden.
Durch neue Erfindungen, neue Gesellschaftsordnungen und neue Technologien wurden Perspektiven total verschoben.
Hätte ein Bürger
> 1970 <
die Parole ausgegeben
> 1989 <
wird Deutschland wieder zu einem Staat, wäre er wahrscheinlich umgehend in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden.
> Anhand von demographischen Zahlenwerke und / oder politischen Szenarien war eine solches Zukunftsbild nicht vorherzusagen oder zu berechnen. <
Da unser Bild von der Zukunft aber unsere Handlungen mitbestimmt und weil Gesellschaften auch an der Zukunftsangst zerbrechen können, ist es an der Zeit, unsere Möglichkeiten einmal zu analysieren.
Das Horrorthema der Überbevölkerung hat sich seit Jahren erheblich beruhigt. Inzwischen ist auch dem härtesten Pessimisten klar, die Katastrophe bleibt aus. Eine Überbevölkerung wird es nicht geben.
Aber kaum ein Bürger macht sich klar, was diese neue Erkenntnis für die Wirtschaft, die Politik und für unser aller Leben bedeutet.
Die Metropolen in Europa werden nicht von Horden von Habenichtsen gestürmt und geplündert. Dieser Albtraum der Menschheitsgeschichte bleibt uns zunächst erspart.
Die Räuberspezies > Habenichtse < die der
> Club of Rome <
als Negativ-Szenario in den Köpfen der Europäer wach hielt, erscheint heute nur noch in drittklassigen Fernsehdebatten.
Ausweichquartiere im All für eine überquellende Menschheit sind schon lange nicht mehr nötig. Damit verliert gleichzeitig die Weltraumforschung eines ihrer spannendsten Aufgaben und Ziele. Hinter der Horrorvision von einer Erde, die zu klein für alle wird, steckt leider das Gefühl aus den Tiefen der Vergangenheit, dem so genannten
> Futterneid <.
<
Realistisch analysiert ist der so bezeichnete demographische Übergang nichts anderes als ein
> Wohlstandsphänomen <
in mehr als zwei Dritteln der Länder auf unserer Erde.
Gegen Geld und Wohlstand gibt es nichts einzuwenden. Geld und Wohlstand helfen uns zu überleben. Wenn zu viel davon im Spiel ist, werden wir auch zukünftig manche unserer Bürger verlieren. Deutschland hat schon zu viele junger Menschen wegen Alkohols und Drogen zu Grabe getragen. Zu viel Geld kann somit auch Kulturen zerstören.
Deutschland strebt nach einer in größerem Wohlstand lebenden, gerechten Welt. Das Ziel von Politikern und Gewerkschaftlern ist, das Leben aller Bürger zu verbessern.
> Deutschland ohne Armut <.
Glaubt man den Sonntags-Reden der Politiker und Gewerkschaftler sind wir nach wie vor auf den Weg in ein Goldenes Zeitalter.
Viele Bürger sagen sich zur eigenen Beruhigung, es ist Gut zu wissen, die eigene fragile Existenz in der Obhut von Mächtigeren zu geben.
> Was aber passiert, wenn die Mächtigen versagen? <
Unsere Kanzlerin zum Beispiel,
> Frau Dr. Angela Merkel, <
versprach eine Regierungsarbeit, die schnell und handwerklich gut ein Gesamtmaßnahmenpaket mit kleinen Schritten möglichst umfassend erledigt.
In der Rentenpolitik erfüllt die „große Koalition aus Eigennutz” bisher allenfalls das Kriterium
> schnell <.
Schnell wurde im Koalitionsvertrag eine erneute „Reform” festgelegt und seitdem wird noch viel „schneller im Zickzack-Kurs” gefahren.
An vorderster Front:
> Arbeitsminister und Vizekanzler Franz Müntefering <.
Unser Vizekanzler stellt sich vor die Rente ab
> 67 <
bereits zum Jahr 2023 oder 2029 einzuführen.
Im gemeinsamen Koalitionsvertrag ist aber die Rede davon, dass bis spätestens
> 2035 <
das Renten-Eintritts-Alter auf 67 Jahre angehoben wird. Nun wird auch dem allerletzten Bürger > hoffentlich < klar, dass er bei seiner Altersvorsorge nicht mehr allein auf den Staat vertrauen kann.
Bereits
> Dr. Norbert Blüm <
der absolute
> AVA-Großmeister <
„Aussitzen – Vernebeln – Abwarten”
versprach damals in „Sonntags-Reden” und auf Plakatwänden:
> Die Rente ist sicher <.
Diese Aktionen sind hoffentlich nicht das, was unsere Kanzlerin mit ihrem Arbeits-Motto von „gutem Handwerk und schlüssigem Konzept” gemeint hat.
> 1970 <
war es nur Hellsehern möglich eine Wiedervereinigung der „beiden deutschen Staaten” im Jahr
> 1989 <
vorauszusagen.
Etwas vollkommen anderes ist es Vorhersagen zu unserer staatlichen Rentenversicherung zu machen. Anhand von harten Fakten können Berechnungen > relativ < genau vorgenommen werden. Aus solchen Berechnungen ist
> eindeutig <
zu entnehmen, dass unsere „Heißgeliebte” staatliche Rente am Ende ist.
Das einzige Gute an der zu erwartenden
> Altersarmut <
ist, dass sie uns > bereits heute < zwingt besser zu werden, als wir es eigentlich wollten.
Mit der Verlagerung der Probleme in die Zeit der Jahre
> 2023 bis 2035 <
ist und wird keinem Bürger geholfen.
Bereits 1989 machte der DRSB e.V. mit der
> Initiative 20 / 70 <
konkrete Vorschläge zur Rettung der staatlichen Rentensysteme.
Vermutlich war es für die demokratischen Parteien in Deutschland einfacher Wahlstimmen zu erhalten, wenn man das eigentlichen
> Hauptproblem Rente <
verharmlost oder gänzlich ausklammert. Versäumte Lektionen lassen sich aber mit fortschreitender Zeit nicht nachholen.
Mit dem
> Aufruf an Deutschland zur Initiative 20 / 70 <
hat der DRSB e.V. erneut versucht auf das Handeln im
„HIER und HEUTE”
hinzuweisen.
>In Zeiten der Krise erneuern die Menschen erfahrungsgemäß ihren Bund mit Gott. <
Im Jahr 2023 wird es wahrscheinlich einen aktiven Politiker
> Franz Müntefering <
nicht mehr geben, der irgendwie helfen könnte. Auch der im Sommer
> 1856 <
in einem Steinbruch nahe Mettmann bei Düsseldorf entdeckte
„Neandertaler”
wird zur Lösung der aktuellen
> Renten-Problematik <
wenig beisteuern können; weil ausgestorben.
Was von allen Rentenreformen seit 1957 übrig bleibt ist dagegen mehr als bekannt.
Der Kampf ums nackte Überleben hat aber für alle zukünftiger Rentenbezieher bereits seit Jahren begonnen.
Lediglich
> die Ruhe vor dem Sturm <
vermied bis heute eine lebhaftere Diskussion über echte Rentenreformen, wie sie der
> DRSB e.V. seit 1988 <
unablässig fordert.
Die Volksvertreter dagegen reagieren verhalten. Sinnvolle und vorausschauende Rentenpolitik kostet Geld, das die Bürger jedoch immer weniger zu zahlen bereit sind.
Vermutlich geht die Arbeitslosigkeit ab dem Jahr 2010 von ganz allein zurück. Eine Garantie auf einen Arbeitsplatz erhält deswegen aber lange noch kein Bürger.
Der heute schon legendäre Science-Fiction-Klassiker von 1973
> Soylent Green – die überleben werden <
zeigt ein Bild von einem radikal übervölkertem New York in dem Horden von Habenichtse ums Überleben kämpfen.
Deutschland wird im
> Jahr 2029 <
ein Problem der Überbevölkerung nicht kennen.
> Mittellose Rentenbezieher sind da schon eher zu erwarten. <
Ausgemergelte Gestalten, die sich vor Schaufenstern und Läden die Nasen vor Hunger platt drücken, passen da schon eher in das Bild der Zukunft, wenn nicht umgehend gehandelt wird.
DRSB
> Wir kämpfen seit 1988 für sinnvolle, lernfähige und sichere Rentensysteme <
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