Raketen auf Riad
Während man sich in Saudi-Arabien vor weiteren gefährlichen Drohnen- und Raketen-Attacken fürchtet -> beschäftigt man sich in unserer Heimat mit den Fragen:
Ist Sport im Freien gesund oder ein Risiko?
Darf ich aktuell noch draußen Sport treiben?
Sport an der frischen Luft ist galt immer als gesund. Die Jogging-Runde oder Rad-Tour im Wald und vielleicht sogar die regelmäßigen Fitness-Übungen im Park! Während der Corona-Pandemie kommt es aber darauf an -> in welchem National-Staat man sich befindet. Denn die Ausgangs-Lage ist höchst unterschiedlich. In Spanien, Italien, Indien oder Israel herrschen strenge Ausgangs-Sperren. Selbst Individual-Sport ist strikt verboten. Zum Beispiel kontrolliert die spanische Polizei auch Jogger und Radfahrer. Die werden mit einem saftigen Straf-Zettel umgehend nach Hause geschickt. In Frankreich und Großbritannien gelten vergleichbare Bestimmungen. Auf der britischen Insel ist sportliche Aktivität einmal am Tag erlaubt. Auch in Frankreich ist sportliche Aktivität erlaubt -> allerdings nur im sehr engen Umkreis der Wohnung. Sonst hagelt es auch hier spürbare Buß-Gelder. In der Schweiz, den Niederlanden oder in Deutschland bleibt Individual-Sport ein Teil der Gesundheits-Prävention. In unserer Heimat dürfen maximal 2 Sportlerinnen oder Sportler zusammen trainieren -> wenn sie dabei mindestens 1,5 Meter Abstand einhalten. Sport in Gruppen ist inzwischen in den meisten National-Staaten untersagt. Das gilt auch für die „SO“ bezeichneten Fitness-Studios. Mit diesen Problemen beschäftigt man sich in Saudi-Arabien kaum. Dort hat man zunehmend ganz andere brisante Probleme zu lösen. Von den deutschen Medien fast unbeachtet zog man vor nunmehr 5 Jahren in einem Krieg mit dem Jemen. Der saudische Kronprinz ->
Mohammed bin Salman ->
hatte die „grandiose“ Idee -> gemeinsam mit den Vereinigten Arabischen Emiraten -> militärisch in Jemen zu intervenieren. Damals war ->
Mohammed bin Salman ->
29 Jahre alt und ein paar Wochen im Amt des saudischen Verteidigungsministers. Bin Salman erhielt diese Aufgabe von seinem Vater -> der im Januar 2015 den saudischen Thron bestiegen hatte. Die Militär-Allianz wollte ursprünglich die Huthi-Rebellen aus der Hauptstadt Sanaa vertreiben. Dazu griffen saudische Kampfjets -> natürlich mit der massiven und perfekten logistischen Unterstützung der US-Armee -> im Jemen die Stellungen der Huthi-Rebellen an. Das Ziel hatte ->
Mohammed bin Salman ->
klar definiert. Man wollte innerhalb weniger Wochen die Huthi-Rebellen besiegt haben. Möglicherweise hat man sich in Riad um ein paar Wochen verrechnet -> denn nach 5 Jahren Krieg -> also nach rund 260 Wochen -> sind die vom Iran unterstützten ->
Huthi-Rebellen ->
„SO“ stark wie nie zuvor. In Saudi-Arabien wird man langsam Kriegs-Müde und auch die finanziellen Mittel für weitere Kriegs-Einsätze werden immer knapper. Beobachter des Desasters befürchten nun -> dass Saudi-Arabien ein modernes ->
Wüsten-Vietnam im Jemen ->
bevorsteht. In der Nacht vom 03. auf den 04. April 2020 feuerten die vom Iran unterstützten ->
Huthi-Rebellen ->
nach einer Feuer-Pause von mehreren Monaten wieder Raketen auf die saudische Hauptstadt Riad. Die Raketen konnten zwar abgefangen werden -> doch herunterfallende Raketen-Teile verletzten offenbar Zivilisten. Das ist in den deutschen Medien kaum eine Schlagzeile oder einen Satz wert -> denn die Schäden waren sehr gering. Doch dieser Raketen-Angriff zeigt -> dass der Krieg nicht mehr auf den Jemen zu begrenzen ist. Den Preis für den Krieg im Jemen wird auch die Zivilbevölkerung in Saudi-Arabien zu zahlen haben -> denn die im Jemen von Riad unterstützten Regierungs-Einheiten befinden sich -> gemäß der Einschätzung seriöser Militär-Experten -> hoffnungs- und chancenlos in der Defensive. Selbst mit gezielten Luft-Schlägen der US-Luftwaffe sind die ->
Huthi-Rebellen ->
kaum noch zu besiegen. Doch solche Militär-Aktionen dürfte der US-Präsident derzeit nicht anordnen. Die ->
Huthi-Rebellen ->
eroberten sogar die Hauptstadt der Provinz al-Jawf -> die im Norden direkt an Saudi-Arabien angrenzt. Ein idealer Ort zum Abschuss von Kurz-Strecken-Raketen auf saudisches Gebiet. Gemäß den DRSB-Recherchen verhandeln die Huthi-Rebellen in der gesamten Region bereits mit den dort ansässigen Stammes-Führern über eine friedliche Macht-Übernahme. Damit hat ->
Mohammed bin Salman ->
niemals gerechnet. Mit der US-Armee im Rücken hielt sich der saudische Verteidigungsminister vermutlich für unbesiegbar. Bereits vor mehreren Monaten hatten die Huthi-Rebellen die Hauptstadt Sanaa eingenommen und die Regierung von Präsident ->
Abedrabbo Mansur Hadi ->
vertrieben sowie weite Teile im Jemen -> bis zur südlichen Hafenstadt Aden -> erobert. Das nächste Ziel wird höchstwahrscheinlich die erdölreiche Region Ma’rib sein.
Ma’rib ->
war in der Antike die Hauptstadt des Reichs von Saba. In Ma’rib leben grob geschätzte 23.000 Einwohner.
Ma’rib ->
ist Hauptstadt des Gouvernements Ma’rib. Das einstige Kriegsziel der Saudis ist im Jemen nur noch eine Lach-Nummer -> weil es nach 5 Jahren Krieg völlig unrealistisch geworden ist.
Raketen auf Riad!
Das könnte möglicherweise die Schlagzeilen in den deutschen Print-Medien beherrschen -> wenn die Corona-Pandemie zu Ende geht. Weit über 14 Millionen Menschen sind schon heute im Jemen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Weil das geschundene Land fast überall in Trümmern liegt -> dürften sich viele hunderttausend Menschen auf den Weg nach Europa machen. Die Stärke der ->
Huthi-Rebellen ->
liegt nach der Beurteilung von seriösen Militär-Experten in der eklatanten Schwäche der Gegner. Denn Saudi-Arabien führt den Krieg in Jemen vor allem aus der Luft. Den Boden-Kampf scheut man in Riad. Viele tote, verstümmelte oder verwundete saudische Soldaten könnten Unruhen auslösen. Am Boden kämpfen hauptsächlich Militär-Einheiten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und die von ihnen angeworbenen oder ausgebildeten Hilfs-Truppen. Sterben sollen im Jemen andere. Deshalb haben auch die Emirate ihre Militär-Präsenz stark reduziert und den Kampf gegen die Huthi-Rebellen weitgehend Saudi-Arabien überlassen.
Übrigens….
…. die Widerstands-Bewegung der Huthi wurde von ->
Hussein Badreddin al-Huthi ->
in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gegründet.
Hussein Badreddin al-Huthi ->
war ein Bewunderer und glühender Anhänger der islamischen Revolution im Iran und lehnte das Regime des jemenitischen Herrschers ->
Ali Abdullah Saleh ->
ab. Denn Ali Abdullah Saleh schlug sich bedingungslos -> nach den schrecklichen Terror-Anschlägen vom 11. September 2001 in New York -> als Verbündeter auf die Seite der USA.
Ali Abdullah Saleh ->
ließ zum Beispiel enorm viele Drohnen-Angriffe der USA gegen Kämpfer und Zivilisten -> die sein Regime beseitigen wollten -> in Jemen zu. Davon profitieren noch heute die ->
Huthi-Rebellen!
Nach der US-Invasion 2003 im Irak radikalisierten sich die Huthi-Rebellen! Ihr Slogan dürfte nicht nur in Riad -> sondern auch in Tel-Avis und Washington BESTENS bekannt sein:
Gott ist groß!
Tod den USA! Tod Israel!
Verdammt seien die Juden und Sieg dem Islam!
Eine unmissverständliche Botschaft auch in die Richtung der Sunniten in Saudi-Arabien. Denn die Stämme im Norden des Jemen sind Anhänger des ->
ZAIDITISCHEN ISLAMS!
Dazu zählt auch der Stamm der Huthi. Über mehrere Jahrhunderte beherrschten zaiditische Imame den gesamten Nord-Jemen. Diese zaiditische Dynastie wurde durch die republikanische Revolution 1962 abrupt beendet. Der ->
ZAIDITISCHE ISLAM ->
ist ein Nebenzweig des Schiitentums. Als Saudi-Arabien nach 1980 im Jemen die Verbreitung seiner salafistisch-wahhabitischen Glaubens-Lehre -> mit enormen Finanz-Mitteln -> rücksichtslos vorantrieb -> begannen sich die Anhänger des zaiditischen Islams zu formieren und der Widerstands-Gedanke verankerte sich Tief in den Köpfen der Menschen. Man nutzte geschickt die Ablehnungen gegen Saudis -> um überall neue Anhänger zu mobilisieren. Unterstützung erhielten der Stamm der Huthi immer vom Iran. Die Hilfe durch die iranischen Revolutions-Wächter hat im Laufe des Krieges gegen Saudi-Arabien exponentiell zugenommen. Die militärische Ausbildung wurde intensiviert und die Lieferung von Brennstoff, Munition und Waffen wurde um das Know-How zur Entwicklung eigener Raketen und Drohnen erweitert. Riad, Tel-Avis und Washington missfallen natürlich diese permanenten Unterstützungs-Maßnahmen des Irans. Der Krieg im Jemen nützt vor allem dem Iran -> denn dieser Konflikt ist zum ->
Wüsten-Vietnam für Saudi-Arabien ->
geworden. Der Krieg hat Riad vermutlich mehrere Hunderte Milliarden US-Dollar gekostet und das eigene Land sowie die gesamte Region völlig unsicher gemacht. Nach den gezielten Drohnen- und Raketen-Attacken auf die saudischen Erdöl-Anlagen -> im September 2019 -> verhandelt ->
Khalid bin Salman ->
ein Bruder des saudischen Verteidigungsministers -> intensiv mit den Huthi-Rebellen über eine schnelle politische Lösung des Konflikts. Politische Beobachter des irrwitzigen Szenarios vermuten -> dass Riad jede Lösung akzeptieren wird -> die den Machthabern in Riad noch eine gewisse Kontrolle über die eigene Grenze zusichert. Denn der Krieg ist für die ->
Huthi-Rebellen ->
wesentlich nützlicher als für die Saudis. Denn ihre religiöse Ideologie und ihre Daseins-Berechtigung beruhen auf den Schutz-Zusagen der USA. Jede weiter Eskalation im Jemen oder in Saudi-Arabien könnte Riad an die Grenzen des Machbaren führen und einem System-Wechsel auslösen.
Das ist nicht im Interesse der USA!
Doch nach der Corona-Pandemie werden auch die Machthaber in Washington etwas kürzertreten müssen. Die Anlagen des staatlich kontrollierten saudischen Erdöl-Giganten Aramco -> stehen ganz sicherlich schon länger auf der Wunsch-Liste der ->
Huthi-Rebellen!
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