Durchs wilde Kurdistan
Mit diesem Buch setzte der deutsche Schriftsteller Karl May seiner Kunstfigur Kara Ben Nemsi ein Denkmal. Gemeinsam mit seinem Gefährten Hadschi Halef Omar und dem spleenigen Sir David Lindsay schickt Karl May Millionen seiner Leser auf eine Abenteuer-Reise durch den Orient. Das Buch -> Durchs wilde Kurdistan -> gehört zur sechsteiligen Orient-Reihe von Karl May. Spannend und exotisch zugleich, denn auch Karl May beschreibt die ethnischen Konfliktbereiche der damaligen Zeit. Doch was sind die Kurden tatsächlich? Die Kurden bilden eine westasiatische Ethnie. Kurdisch gehört nicht nur zu den indogermanischen Sprachen, sondern verästelt sich auch mit iranischen Dialekten, sodass man auch die Bezeichnung IRANOARISCH dafür verwendet. Das Kernsiedlungsgebiet wird allgemein als Kurdistan -> KURDI-LAND -> bezeichnet, obwohl es einen autonomen Staat oder ein autonomes Gebiet Kurdistan nicht gibt. Nichtsdestowenigertrotz bilden DIE KURDEN eine beachtlich große, sehr bodenständige ethnische Volksgruppe in der Türkei, im Irak, in Syrien sowie auch im Iran. Nach groben Schätzungen umfasst das Volk der Kurden rund 30 Millionen Menschen. Die Kurden träumen seit Jahrzehnten von einem eigenen kurdischen Staat und benutzten den letzten Einmarsch der USA im Irak zu einer ethnischen Abspaltung. Die USA wollten dies zunächst verhindern -> gaben aber die geplante Integration der Kurden im Irak recht schnell auf. In Washington erkannte man bereits nach wenigen Wochen die Aussichtslosigkeit dieses politischen Ziels. Vergleichbares spielt sich seit mehreren Jahren in Syrien ab. Dort forciert der Bürgerkrieg die Abspaltungstendenzen, sodass sich die Bestrebungen der syrischen Kurden zur Gründung eines eigenen Kurdenstaates quasi täglich verstärken. Auch in Syrien haben weder die USA noch Russland ein Interesse daran, einen autonomen Staat Kurdistan entstehen zu lassen. Nur in offener oder direkter Form sagt man dies den Kurden NICHT. Man hält sie mit unerfüllbaren Versprechungen hin und hält die Flamme der Hoffnung am Leben. Sowohl Washington als auch Moskau, machen Gebrauch von kurdisch geprägten Kampfeinheiten, wenn man sie -> je nach militärischer Lage -> benötigt. Der derzeitigen politischen und militärischen Lage in Syrien und im Irak entsprechend, werden kurdische Einheiten zur Abwehr der ISIS-Bewegung eingesetzt. Da die meisten Kurden sunnitische Muslime sind, ist das ein merkwürdiger Sonderfall, denn auch die ISIS-Bewegung fußt auf dem sunnitischen Glauben. Unter den verschiedenen kurdischen Volksgruppen gibt es auch Angehörige der islamischen Glaubensrichtungen der Aleviten und Schiiten. Ebenso gibt es auch kurdische Jesiden, Christen und Juden. Eine bunte Mischung, die vor allem der türkischen Regierung in Ankara heftige Kopfschmerzen bereitet. Die Türkei hat zurzeit extrem viele Feinde, zu denen aktuell Kurden, Syrer, die ISIS-Bewegung und vor allem auch Russland zählt. Dieses zusammengewürfelte Feindbild erhöht die Terrorgefahr in der Türkei. Doch an der Spitze der Terrorgefahren rangiert -> ohne jeden Zweifel -> die ISIS-Bewegung und die PKK, die YPG sowie die TAK. Sachlich betrachtet, ist die Türkei gefüllt und umgeben von Feinden des türkischen Staates. Der NATO-PARTNER Türkei hat sich deshalb zu einem extrem hochgefährlichen, politischen Pulverfass entwickelt. Diese Situation hat Staatschef Erdogan herbeigeführt und die Existenz des Kurden-Problems ganz erheblich verschärft. Aus diesem politischen und militärischen Dilemma harmonische Lösungen zu entwickeln -> dürfte schwierig werden. Die politischen Konflikt-Dimensionen sprengen derzeit alle Vorstellungen von friedlichen Lösungen, obwohl sowohl die Kurden als auch die USA, eine Mitverantwortung an den Eskalationen tragen. Selbst Russland und Putin könnten einmal einen Gang zurückschalten. Aber man tut es nicht, da man ein gemeinsames Feindbild in der Person von Erdogan findet. Im Weißen Haus sowie im Pentagon scharrt man schon mit den Füßen -> doch ein bald scheidender US-Präsident Obama möchte sich seinen Abgang von der politischen Bühne nicht durch einen wild gewordenen Erdogan oder durch die Kurden versauen lassen. Die kurdischen Autonomiebewegungen in der Türkei sind weder kompromissbereit noch friedensorientiert. Und die syrischen Kurden kennen nur noch den Weg in die staatliche Selbstständigkeit. Deshalb wird die Lage militärisch weiter eskalieren und die Türkei trägt eine große Mitschuld daran. Jede Form von Deeskalation ist in weite Ferne gerückt. Die Kurden stützen ihre Forderungen nach einem eigenen Kurden-Staat auf die Formulierungen im Vertrag von Sèvres aus dem Jahr 1920, weil dort die Errichtung eines kurdischen Staates auf anatolisch-türkischem Boden erwähnt wurde. Nur -> der Vertrag von Sèvres ist in den dunklen Archiven der Geschichte verschwunden. In Anatolien sowie auch im Irak herrschten einst die Briten -> und auch das Empire wollte keinen Kurden-Staat. Obwohl die Kurden das viertgrößte ethnische Völker-Gemisch nach den Arabern, den Iranern und den Türken sind, haben sie noch immer keinen eigenen Staat. Der Grund hierfür ist einfach zu erklären. Weder der Iran, noch der Irak, noch Syrien oder die Türkei gönnen den Kurden einen eigenen Staat. Selbst Saudi-Arabien ist im Kern der Überlegungen dagegen. Die Kurden sind ihnen zu frech, zu radikalisiert und wollen politische Lösung kaum akzeptieren. Das hat schon die Diplomaten in Washington zur Weißglut getrieben. Lediglich in Deutschland haben die Kurden nun schon mehr als 30 Jahre einen ruhigen Rückzugsraum gefunden. Man nutzt die Gutmütigkeit, Fremdenfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der DEUTSCHEN gnadenlos aus. Eine echte Integration war von kurdischer Seite niemals gewollt, sodass man eine selbstgewählte Isolation der deutschen Gastfreundschaft noch heute vorzieht. Das Hauptproblem der Kurden ist ihre innere Zerrissenheit -> die Historiker und Politologen -> auf einen eklatanten Mangel an politischer Ausbildung zurückführen. Man möchte alles haben und in Anspruch nehmen, stellt ständig Forderungen und ist nicht bereit, selbst etwas zu geben. Aber ein solches Verhalten haben schon viele DEUTSCHE im unpolitischen Mikrokosmos kennen gelernt. Deshalb ist die sogenannte kurdische Frage erneut zu einer Angelegenheit der militärischen Auseinandersetzung geworden. So weit wie nur möglich, halten sich die USA und auch Russland aus der heißen Konfliktzone heraus. Nur das sterbende Kunstgebilde der EU rasselt mit einem Hurra-Schrei auf den Lippen in ein kurdisch-türkisches Desaster. Die von Untauglichkeit gekennzeichneten Chef-Protagonisten -> Juncker und Schulz -> in Brüssel scheinen nicht zu kapieren, in welche Gefahrenzone sie ihre unsinnigen Vorstellungen hineinmanövrieren. Dabei ist die Machtpolitik von Präsident Erdogan kein Geheimnis. Die gesamte Rhetorik der türkischen Regierung, läuft klar erkennbar in Richtung auf die totale physische Vernichtung des kurdischen Problems. Und die Machthaber in Teheran, Damaskus sowie in Bagdad sehen es ähnlich. Weder in Washington, Moskau noch in Peking möchte man an dieserGroßwetterlage etwas Gravierendes verändern. Einen politischen Deal mit den Kurden zur Bildung eines kurdischen Staates ist unerwünscht. Nur in Brüssel und Berlin taumeln die Politiker -> wie schwer angeschlagene Boxer -> hin und her. Man glaubt tatsächlich, mit Druck- und Drohpotenzial die Regierung in Ankara zu einer Lösung zu bringen. Nicht nur in London, Paris oder Rom schütteln darüber seriöse und verantwortungsbewusste Politiker nur noch mit dem Kopf -> oder legen ihre Ämter nieder. Das belegt, wie ausufernd die politische Unsinnigkeit und Unfähigkeit in der zerstrittenen Vertragsgemeinschaft der Europäischen Union schon fortgeschritten ist. Einmal ganz davon abgesehen, dass der Grad der Selbstüberschätzung schon in schwindelerregende Höhen geschossen ist. Die Frage lautet doch bereits: Wie lange noch sind der türkische Staat und türkische Sicherheitskräfte in der Lage, rational zu handeln? Denn die Großwetterlage im wilden Kurdistan verschlechtert sich quasi mit jedem Tag. Auch unsere Politiker sollten damit aufhören, die Probleme im wilden Kurdistan durch die rosarote Traum-Brille von Karl May zu betrachten.
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