Tausendundeine Nacht
Romantisch angehauchte, humorvolle morgenländische Erzählungen verquickt mit grausamen Schlachtengeschichten wurden unter dem Begriff -> TAUSENDUNDEINE NACHT -> zu einem Klassiker der Weltliteratur. Doch diese Märchen gefährdeten zu keiner Zeit den Weltfrieden und werden auch heute noch weltweit gelesen. Wesentlich anders dürfte es sich mit den diversen Ankündigungen aus Saudi-Arabien innerhalb der zurückliegenden 10 Tage verhalten. Nachdem sich die allgemeine mediale Aufregung ein wenig gelegt hat -> lohnt es sich einmal, ganz in Ruhe und sachlich die Vorgänge in Riad zu analysieren. Denn es besteht tatsächlich die Möglichkeit -> dass man im saudischen Königshaus einen Weltenbrand entzünden möchte. Ein politisches und militärisches Durchdrehen der Verantwortlichen in Riad ist nun nicht mehr auszuschließen. Kurz vor dem Weihnachtsfest 2015 gab Saudi-Arabien die Gründung einer neuen Allianz gegen den Terror in Nordafrika, dem Mittleren- und Nahen Osten bekannt. In Riad bezeichnete man großspurig die Allianz gegen Terror als islamische Koalition. Ein recht hochtrabender Begriff für eine undurchsichtige Zusammenrottung unterschiedlicher Staaten -> mit zum Teil gegenläufigen Einstellungen. Denn zu dem Bündnis zählen außer Saudi-Arabien noch 33 Mitglieder: Bahrain, Katar, Jordanien, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate, der Jemen, Libanon, Libyen, Tunesien, Ägypten, Marokko, Mauretanien, Palästina, Türkei, Pakistan, Bangladesch, Benin, Tschad, Togo, Dschibuti, Senegal, Sudan, Sierra Leone, Somalia, Gabun, Guinea, die Komoren, Elfenbeinküste, Malediven, Mali, Malaysia, Niger und Nigeria. In den meisten der vorgenannten Staaten lebt eine muslimische Mehrheit und es regieren Staatsoberhäupter in einer Form der DIKTATUR oder einer Schein-Demokratie -> im höflich-verquirlten Steinmeier-Jargon auch DEMOKRATUREN genannt. Es ist schon seltsam -> dass die wichtigen islamischen Staaten wie zum Beispiel der Iran, der Irak oder auch Indonesien nicht Mitglieder der saudi-arabischen Koalition sind. Nach Ansicht des saudi-arabischen Königshauses in Riad tolerieren Indonesien und 9 weitere Staaten das Bündnis. Offizielle Zustimmungserklärungen gibt es aber nicht! Wie nicht anders zu erwarten, begrüßte die deutsche Verteidigungsministerin -> Ursula von der Leyen -> grundsätzlich das neu- gegründete Bündnis gegen die ISIS-Bewegung. Nach Meinung der deutschen Verteidigungsministerin sollte sich die Allianz in den Wiener Prozess einbringen -> denn nur damit sei das Bündnis eine echte Hilfe. Quasi wie immer, wurden in Berlin, Washington, London, Paris und Brüssel Ethik, Moral, Menschenrechte, Freiheit und Demokratie -> mal so eben über Bord geworfen. Denn bekanntlich ist Saudi-Arabien -> noch immer -> ein rigoroser islamischer KOPF-UND-HAND-AB-STAAT indem Frauen- und Menschenrechte keinerlei Bedeutung haben. Das Wort DEMOKRATIE gehört in Riad zu den Unwörtern des Teufels. Jedem logisch Denkenden muss sofort aufstoßen -> dass sich Saudi-Arabien mit modernster Schutz-Zauntechnik eingeigelt hat und weder aus dem Irak noch aus Syrien oder Libyen Kriegsflüchtlinge aufnimmt. Selbst sunnitische Glaubensbrüder werden bei illegalen Grenzübertritten gejagt wie Freiwild -> und sollten sie die brutale Prozedur überleben -> aus dem Land geworfen. Das sunnitische Saudi-Arabien hat bis heute keinen einzigen Euro oder US-Dollar für die Flüchtlingshilfe in Nordafrika oder im Mittleren- und Nahen Osten zur Verfügung gestellt. Das Mitgefühl für die sunnitischen Glaubensbrüder blendet man in Riad einfach aus. Vermutlich beabsichtigt Saudi-Arabien sogar -> über die politische Verschleierung einer sogenannten ANTI-ISIS-ALLIANZ -> weitere Blutbäder in Nordafrika sowie im Mittleren- und Nahen Osten anzurichten. Riad gibt keinen Cent für die Syrien-Hilfe -> möchte aber seit nunmehr 11 Tagen Bodentruppen in die hart umkämpfte Krisen-Region entsenden. Würde Riad ohne ein belastbares UNO-Mandat in Syrien militärisch aktiv werden -> dann wäre das saudi-arabische Kriegsabenteuer rechtlich als ein Angriffskrieg gegen Syrien einzustufen. Vermutlich wäre es auch ein deutliches Signal an Erdogan, in Ankara mit türkischen Truppen in Syrien zu operieren. Mit einer taktischen Zangenbewegung könnten saudi-arabische und türkische Armee-Einheiten den syrischen und türkischen Kurden-Milizen das totale Ende bereiten. Die Peschmerga wären von allen Versorgunglinien sofort abgeschnitten. Schon die martialischen Ankündigungen aus Riad lassen einen massiven Bruch des Völkerrechts befürchten. Womöglich haben morgenländische Erzählungen und grausame Schlachtengeschichten die militärischen Führer in Riad inspiriert -> denn der saudi-arabische Brigadegeneral -> Ahmed Asseri -> erklärte im Fernsehsender Al Arabija -> dass die saudi-arabischen Streitkräfte seit 2014 mehr als 190 Luftwaffeneinsätze in Syrien geflogen sind. Glaubt man dem Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums -> Generalmajor Konaschenkow -> so flog die russische Luftwaffe vom 01. bis 04. Februar 2016 auf syrischem Staatsgebiet 237 Lufteinsätze gegen 875 Ziele. Es ist kein Geheimnis in Berlin, London, Paris, Brüssel sowie in Washington -> dass man die ISIS-Bewegung nicht mit Luftangriffen und Drohnenbeschuß besiegen kann. Dazu benötigt man den massiven Einsatz von Bodentruppen in einer geschätzten Stärke zwischen 600.000 bis 800.000 Soldaten und zusätzlich geschätzten 2 Millionen Versorgern. Dazu sind weder Barack Obama noch der Rest der NATO-STAATEN bereit. Es fehlt an Geld, verlässlichem Material und natürlich an kampffähigen Soldaten. Solch dubiosen Militäraktionen könnten Großbritannien, Frankreich, Polen und Deutschland nicht einmal für wenige Tage stemmen. Wahrscheinlich haben die USA das politische Muskelspiel aus Riad deshalb nicht ernsthaft kommentiert. Ohnehin hat US-Präsident Barack Obama die Entsendung von US-Bodentruppen in das Bürgerkriegsland bislang stets ausgeschlossen. Im Wahljahr 2016 wird der DEMOKRAT Obama die Chancen seiner Partei -> den nächsten US-Präsidenten zu stellen -> nicht willkürlich zerstören. Viel lieber verkündet man im Pentagon -> dass man auch ohne den Einsatz von Bodentruppen die ISIS-Bewegung militärisch und wirtschaftlich schwächen konnte. Wenn die US-Geheimdienstberichte belastbar sein sollten -> so etwas weiß man nie -> dann hat die ISIS-Bewegung seit 2014 in Syrien und dem Irak geschätzt 20% ihrer Kämpfer verloren. Gemäß den US-Geheimdienstberichten verfügt die ISIS-Bewegung im Irak sowie in Syrien nur noch über 19.000 bis 25.000 einsatzbereite Soldaten. Nach grober Einschätzung der CIA sollen es vor 2 Jahren 20.000 bis 31.000 ISIS-Kämpfer gewesen sein. Nicht belastbare Berichte erzählen von hohen Verlusten auf den Schlachtfeldern -> sodass angeblich Fahnenflucht die Folge ist. Erst zu nehmende militärische Einschätzungen der ISIS-Bewegung sprechen noch immer von einer Truppenstärke -> aller ISIS-Kämpfer -> von bis zu 350.000 Mann. Alle wilden medialen Spekulationen -> dass der ISIS-Bewegung Waffen, Munition und Verpflegung ausgehen -> haben sich als gefährliche Luftblasen herausgestellt. Und nur zur Erinnerung: Noch vor wenigen Monaten haben Saudi-Arabien und auch Katar verschiedene ISIS-Einheiten mit Material, Geld, Waffen, Kleidung und sogar Kämpfern versorgt. Wie instabil und undurchsichtig die Lage in den Krisenregionen ist -> belegen die US-Schätzungen zur Anzahl der ISIS-Kämpfer in Libyen. Während im Pentagon von etwa 3.000 Bewaffneten die Rede ist -> sprechen ernst zu nehmende US-Regierungsvertreter von mindestens 6.000 bis 8.000 gut ausgebildeten und bewaffneten Soldaten. Die Regierungen in Washington, Brüssel, London, Paris und Berlin sollten jetzt das saudi-arabische Königshaus massiv unmissverständlich auffordern, sich finanziell an den Kosten zur Flüchtlingsunterstützung zu beteiligen und größere Teile der Flüchtlinge aufzunehmen. Dazu hat man in Saudi-Arabien die allerbesten Voraussetzungen -> sodass Iraker und Syrer nicht mehr im Mittelmeer ihr Leben aufs Spiel setzen müssen. Bedauerlicherweise sieht es aber so aus -> dass sich das saudi-arabische Königshaus viel lieber in Kriegsabenteuern im Irak und in Syrien austoben möchte. Besonders im Pentagon sollten sich die militärischen Führer noch einmal an das Debakel in Vietnam erinnern. Damals schätzte man die Feindkräfte ebenfalls wesentlich schwächer ein und musste am Ende das Schlachtfeld ohne Sieg und Lorbeer schmachvoll räumen. Die ISIS-Bewegung verfügt offensichtlich über gut ausgebildete und intelligente militärische Führer. Truppen-Rochaden gehören heute zum Standardprozedere moderner Armeen. Möglicherweise verlagern die Führer der ISIS-Bewegung punktuell Aktivitäten auch in andere Staaten. Nicht nur Libyen oder Jordanien sind potenzielle Ausweichorte -> sondern auch eine massive Verlagerung nach Algerien lässt sich nicht mehr ausschließen. Und was passiert, wenn urplötzlich der Ruf erschallt -> Islamisten der Welt erhebt euch gegen die westliche Dekadenz? Dann werden womöglich alle Mitglieder des saudischen Königshauses Asyl in den USA beantragen müssen. Solch ein Szenario durfte der Schah von Persien erleben -> als man die Bewegung der Mullahs unterschätzte. Wir sollten deshalb nicht vergessen -> dass der geistliche Führer -> Ruhollah Musawi Chomeini -> als politischer und religiöser Führer einer Islamischen Revolution -> aus dem französischen Exil heraus -> die Regierung von Mohammad Reza Pahlavi -> stürzte. Chomeini gilt seitdem völlig zu Recht als der Gründer der Islamischen Republik im Iran. Alle militärischen, geheimdienstlichen und politischen Bemühungen der USA sind bis heute „grandios“ an dem Versuch gescheitert, das politische System in Teheran aus den Angeln zu heben. Ein Einsatz von Bodentruppen im Irak und in Syrien sowie möglicherweise in Libyen wird voraussichtlich in einem Blutbad von bisher nicht gekannten Ausmaßen enden. Diese Erkenntnisse sollte deshalb der Generalstab der Bundeswehr unserer Verteidigungsministerin -> Ursula von der Leyen -> einmal schonend näherbringen. Hoffentlich erkennt dann die CDUlerin noch rechtzeitig -> dass zum verantwortungsvollen Ausfüllen dieses wichtigen Amtes mehr gehört, als nur das regelmäßige Turnen am rhetorischen Reck, enge Verbindungen zu atlantischen Netzwerkern sowie zu US-Consulting-Konzernen.
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