DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
> Deutsche Versicherungswirtschaft – gefordert oder überfordert ? <
von
Rechtsanwalt Heinrich Sternemann
Rechtsanwälte Doornkaat – Hindahl – Sternemann
und
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der piasetzky management consult kg
> Deutsche Assekuranz – Neue Marken- und Produktsysteme und neue Vertriebskanäle <
Aus verschiedenen demoskopischen Studien lassen sich eine Reihe von Erkenntnissen über die öffentliche Meinung und das Image der Versicherungswirtschaft gewinnen. Das allgemeine Branchenimage der Versicherungswirtschaft weist teilweise Schwachstellen auf, insbesondere bei der Schadenregulierung, der Markttransparenz und den
> Vertriebsmethoden <.
Versicherungsschutz wird von der Mehrheit der Bürger zwar als unverzichtbar angesehen, das Wissen der Verbraucher in Versicherungsfragen ist oftmals recht bescheiden.
Ingesamt sind Versicherungen ein leidiges Thema, mit dem man sich nicht gerne befasst. Die Fülle von Informationen ist für den Bürger sehr oft nicht leicht durchschaubar. Der Bürger als Verbraucher nimmt Informationen häufig nur selektiv wahr und verlagert das Problem auf Dritte, vermeintliche Fachleute, denen er vertrauen soll?
Der Bürger vertraut zum Beispiel seinem Hausarzt bei der Diagnose und Behandlung seiner Krankheiten. Das er in Versicherungsfragen richtig beraten und gut betreut wird, ist sehr häufig dem Zufall überlassen.
In den Medien vermehren sich die Berichterstattungen über enttäuschte und falsch beratene Kunden. Die > Imagebildung der deutsche Versicherungswirtschaft < stützt sich also auch auf einen großen Teil übernommener Informationen aus Zeitungsartikeln und Fernsehsendungen. Hinzu kommen Gespräche am Arbeitsplatz, im Bekannten- und Freundeskreis und in der Familie. Viele so genannte Erfahrungen beruhen daher weniger auf persönlichen Erfahrungen, sondern vielmehr auf übernommenen Meinungen und Medienberichten.
Die Bedeutung des Images für die Zukunft der deutschen Assekuranz wird vielfach unterschätzt. Da dem negativen Image der deutschen Assekuranz jährliche Beitragszuwächse gegenüberstehen, wird die Imageproblematik heute noch ignoriert. Aktuell entstehen Restriktionen gegen gesetzliche und private Krankenversicherungen, die aber nur die Spitze des Eisberges erkennen lassen. Auch anderen Dienstleistern der Finanzbranche, wie zum Beispiel zur Zeit der Deutschen Bank, bläst der Wind schon heftig ins Gesicht.
Ähnliche Erfahrungen stehen allen deutschen Versicherungsunternehmen bevor, wenn Produkte und Dienstleistungen gesellschaftspolitisch kritisiert werden, das Image weiter sinkt und Unternehmensentscheidungen keinerlei Akzeptanz in der Öffentlichkeit mehr finden.
Die deutsche Assekuranz hat leider den Ruf, in der Kommunikation eher zurückhaltend und wenig offen zu sein. Die Medienarbeit wird von Journalisten und anderen Fachleuten überwiegend kritisch beurteilt und gesehen. Die Qualität der geleisteten Arbeit verliert beim Bürger an Verständnis und Vertrauen.
Schon heute stehen private Haushalte vor besonderen Herausforderungen in ihrem Vorsorge-,
Finanz-, Risiko- und Vermögensmanagement. Die Gründe hierfür sind bekannt:
1. Eine gravierende Verlagerung von öffentlich bereitgestellten Fördermitteln > zum Beispiel für das staatliche und private Rentensystem < in die Privatsphäre.
2. Erhebliche Zunahme der individuellen Risikolagen aufgrund wachsender Arbeitsplatzunsicherheiten.
3. In der Zukunft zu erwartender, finanzieller Beteiligungen an vormals kostenfreien staatlichen Leistungen > zum Beispiel Studiengebühren < oder finanzielle Belastungen aufgrund des Wegfalls von staatlichen Einrichtungen und Leistungen.
Derartige Veränderungen erfordern von allen Bürgern zukünftig eine wesentlich stärkere sowie
längerfristige Planung der Vorsorge und Vermögensbereiche. Und hier besteht ein gravierendes
Problem:
Aufgrund der Komplexität, dem oftmals fehlenden Wissen und der knappen Zeit sind die meisten
Bürger überfordert. Sie sind auf sachliche und effiziente Beratung in ihrer Vorsorge- und
Vermögensplanung durch Dritte angewiesen.
Früher haben deutsche Versicherungsunternehmen und Bausparkassen die klassische Vertriebs- und
Beraterrolle übernommen. Da sie aber bislang vertriebspolitisch produktorientiert geführt
wurden, ist für die Bürger eine kennzeichnende Kundenorientierung immer weniger erkennbar.
Bedingt dadurch wird der Auf- und Ausbau einer vertrauensvollen Kundenbeziehung auf Dauer
unmöglich.
Niemand kennt einen Experten, der all seine Vorsorge- und Vermögensprobleme auf einmal lösen kann und in allen Bereichen der konzeptionellen Vorsorgeplanung fit ist. Denn in der Tat ist ein Experte spezialisiert auf wenige Aufgaben. Einen Experten, der alles kann, den gibt es nicht – oder nur in schlechter und unseriöser Werbung.
In Zukunft wird ein intelligentes Expertennetzwerk die herkömmlichen Vertriebsmethoden ablösen und die klassischen Vertriebsmodelle durch innovative, integrierte > MKVS < Multi-Kanal-Vertriebs-Systeme ersetzen.
> Die Branche braucht mehr denn je einen strategischen Strukturwandel <.
Gerade in der Branche der selbstbezeichneten > unabhängigen Finanzdienstleister < ist schon lange nicht mehr alles Gold, was glänzt.
> Die Konkurrenz schläft nicht mehr <.
Banken, Sparkassen, Vermögensverwaltungen und > nicht deutsche Versicherungskonzerne < haben das lukrative Geschäft mit der ganzheitlichen Vorsorgeberatung für sich entdeckt und entwickeln mit hoher Dynamik immer bessere > Marken- und Produktmodelle < die sie kostengünstig und mit steuerbaren Vertriebseinheiten in den Markt wirft.
Die deutsche Assekuranz muss sich deshalb die Frage stellen:
Kennen sie einen Experten und / oder einen Spezialvertrieb, der all ihre Probleme auf einmal lösen kann?
Die Antwort wird immer > nein < lauten,
auch wenn so mancher glaubt, mit einem blauen Auge davonzukommen. Die deutsche Assekuranz braucht dringend einen gravierenden strategischen Strukturwandel.
Jedes Unternehmen muss sich zukünftig die Frage stellen, wie es sich aus der Masse der Anbieter heraushebt, um dadurch in den Köpfen der Bürger und Kunden zum wichtigsten Partner zu werden. Ein Partner mit lernfähigen, nützlichen und sinnvollen > Marken- und Produktsystemen < der durch hohe Qualität der Beratungspartner langfristige Sicherheit bietet.
> HBP High-Brain-Produkte <
und
> LBP Low-Brain-Produkte <
erfordern zielorientiertes und intelligentes Marketing und Kommunikation auf hohen Level und Vertriebskanäle mit Zukunft.
> Die deutsche Assekuranz sollte immer einen Schritt vor dem Besten sein <.
Lesen Sie hierzu auch die Zeitungsartikel:
1. Financial Times Deutschland, Freitag, 16. Dezember 2005
> Verbraucherschützer warnen vor Rürup-Rente < Von Nina Luttmer
2. Handelsblatt, Mittwoch, 21. Dezember 2005
>Versicherer:
der harte Wettbewerb verändert die Branche und verunsichert die Beschäftigten<
> Das Ende des Idylls < Von Caspar Dohmen, Düsseldorf
3. Handelsblatt, Mittwoch, 21. Dezember 2005
> DIE GROSSE VERUNSICHERUNG < Von Caspar Dohmen, Düsseldorf
4. Financial Times Deutschland, Donnerstag, 15. Dezember 2005
> Empörung über Deutsche Bank <
Finanzaufsicht und Politik fordern einen Sanierungsbeitrag der Deutschen Bank für geschlossene Immobilienfonds
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