der wind hat sich gedreht

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

 

Der Wind hat sich gedreht

- Finanzkrise fordert immer mehr Opfer -

 

von

Udo Johann Piasetzky

Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.

und

Rechtsanwalt Andreas Kallen

Vorsitzender der Rechtskommission des DRSB e.V.

und

Steuerberater Hans – Josef Leiting

Vorsitzender der Rentenkommission des DRSB e.V.

 

Meerbusch, den 31. August 2007

 

Eine vermutlich schon seit Längerem marode Finanzkrise ist in die amerikanischen Großstädte eingefallen.

 

Täglich werden dabei immer

mehr dubiose Finanzsysteme in die Tiefe gerissen.

 

Das Finanz – Unglück an den US – Börsen schürt die verbreitete Skepsis vieler europäischer Bürger über den Zustand der Infra- und Wirtschaftsstruktur in den USA.

 

Nach einem Bericht aus dem Jahr 2005 über den Zustand der Finanzwirtschaft in den USA hat dies zwei Ursachen:

 

Zu einen wurde zu lange in eigentlich marode Projekte investiert,

zum anderen fehlten immer schon Geldmittel für eine gezielte Förderung von echten Zukunftskonzepten.

 

Im so genannten

Tenderverfahren

 

pumpen seit Donnertag dem 09. August 2007 weltweit die nationalen Notenbanken frisches Geld in Blitzaktionen in faule Systeme.

 

Das Tenderverfahren ist ein auktionsähnliches Geld – Verteilungssystem der Notenbanken, um Finanzmärkte mit frischem Geld zu versorgen.

 

Dabei bieten zum Beispiel die EZB das Geld zu einem Mindestsatz an. Die nationalen Geschäftsbanken können dann innerhalb einer gesetzten Frist Gebote dafür abgeben.

 

Nach dem Erhalt der Gebote teilt die EZB das Geld zu, bis der Betrag erreicht ist, den sie als „frische” Liquidität zur Verfügung stellen kann oder will.

 

Alle Notenbanken berücksichtigen dabei die günstigsten Angebote nach dem Prinzip:

 

Wer den höchsten Zinssatz bietet, kommt zum Zuge.

 

Ungeachtet der massiven Eingriffe der

 

EZB

Europäische Zentralbank

 

hat aber die Immobilienkrise in den USA nicht nur die Aktienmärkte erreicht.

 

Die Krise an den Finanzmärkten hat auch die so genannten

 

HedgeFonds

 

erwischt.

 

Diese Fondssysteme, die quantitative Computermodelle verstärkt für die Berechnung von

 

Kauf- und Verkaufssignalen

für ihre Portfoliostrategie einsetzen, mussten in den vergangenen 5 Wochen ausgesprochen hohe Verluste einstecken.

 

Damit wurde wieder einmal deutlich, wie sehr die

Computergläubigkeit

der Amerikaner Schäden in Milliardenhöhe

blitzartig verursachen kann.

 

Zum Beispiel musste die

 

Investmentbank Goldman Sachs,

 

die selbst auf eigene Rechnung extrem stark in Hedge – Fonds engagiert ist, bekannt geben, dass der hauseigene Fonds

 

Global Equity Opportunities Funds

 

mit 1,4 Milliarden Dollar 28 Prozent seines Werts verloren hat.

 

Auch andere Investoren wie

 

C.V. Starr & Co, Perry Capital oder Eli Broad

 

kündigten an, bis zu 3 Milliarden Dollar in den Fonds Global Equity Opportunities fließen zu lassen.

 

Das frische Kapital könnte es den Fondssystemen ermöglichen, am Marktgeschehen weiter teil zu nehmen.

 

Angesichts der gigantischen Verluste ihrer Hedge – Fonds beklagte Goldman Sachs, dass diese nicht gerechtfertigt seien:

 

„Wir glauben, dass die derzeitige Bewertung der Fonds nicht annähernd dem fundamental gerechtfertigten Wert entspricht.”

Solch fatalen Beurteilungsfehler haben aber bereits zu riesigen Fehlinvestionen geführt, so dass das Gejammer der US – Bank nicht zu verstehen ist.

 

Die amerikanische Investmentbank musste zudem einräumen, dass die Hedge – Fonds

 

Global Alpha und North American Equity Opportunities Funds

 

 

aktuell „enttäuschende” Ergebnisse vorwiesen.

 

Die Aktien von Goldman Sachs sind an der New Yorker Börse gelistet, so dass die Verluste der Bank bei ihren

 

HedgeFonds

 

vermutlich auch die Aktionäre treffen werden.

 

Das fatale Szenario wird noch verstärkt, wenn dubiose

 

HedgeFondsSysteme

 

über riskante und somit derzeit am globalen Kreditmarkt illiquide Anlagepositionen verfügen und für diese plötzlich höhere Sicherheitszahlungen oder Margen leisten müssen.

 

Bei den panischen Versuchen, die Risiken ihrer Portfolios zu reduzieren und Verluste bei ihren Kreditportfolios zu vermeiden, verkaufen die Hedge – Fonds auch liquide Anlagepositionen, wie zum Beispiel amerikanische Aktien, die zurzeit niemand haben will.

 

Die invaliden US – Finanz – Modelle funktionieren nicht mehr und verhalten sich genau in irrational entgegengesetzte Richtungen.

 

Die immer hochgelobten so genannten

 

Portfolio - Manager

 

machen derzeit Fehler auf Fehler, so dass der gesamte Finanzmarkt momentan aus dem Ruder laufen muss.

 

Sie sind mit dieser Situation nicht nur überfordert, sondern zeigen jetzt, dass sie jahrelang vollkommen überschätzt wurden.

 

So extreme Aussetzer wie in den zurückliegenden Wochen waren in wenigen Fällen in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu beobachten.

 

Das allgemeine Versagen der US – Profitjunkies ist durchaus mit dem

 

Cashburning im Jahr 2000

 

vergleichbar, als die Finanz – Blase am so genannten

 

Neuen Markt

platzte.

 

 

 

 

DRSB,

 

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