der romantische glaube an die kraft des proletariats

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

 

Ein Tag im Juni

 

Der romantische Glaube an die Kraft des Proletariats

 

von

Udo Johann Piasetzky

Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.

und

Rechtsanwalt Andreas Kallen

Vorsitzender der Rechtskommission des DRSB e.V.

 

Meerbusch, den 02. Juni 2007

 

Mit dem gewaltsamen Tod von

 

Benno Ohnesorg

 

am 02. Juni 1967 in Berlin begann vor 40 Jahren der Aufbruch einer Studentengeneration, die nichts mehr mit der verlogenen Moral der damaligen Politiker zu tun haben wollte.

 

Als überzeugter Pazifist und Mitglied einer evangelischen Studentengemeinde war Benno Ohnesorg in Berlin Student der Romanistik und Germanistik.

 

Es war sein Ziel, Gymnasiallehrer zu werden.

 

Der Berufstraum von Ohnesorg endete am 02. Juni 1967 bei einer Demonstration anlässlich des Schah – Besuchs in West – Berlin.

 

Bis zum heutigen Tag ist ungeklärt, warum der Student von dem Polizisten

Karl – Heinz Kurras erschossen worden ist.

 

Rudi Dutschke und Benno Ohnesorg

gehörten nicht zu den Gründern der Roten Armee Fraktion.

 

Um das zu wissen, braucht man nicht dabei gewesen zu sein. Trotzdem wird von einigen Medien das damals Geschehne in absurder Art und Weise vermischt.

 

Es war ja eigentlich kein persönlicher Verdienst, wenn man sich im Jahr 1966 an der neuen Ruhr Universität als Arbeiterkind immatrikulieren konnte.

 

Es war kein Verdienst, aber es galt als großes Glück, in jener Zeit überhaupt studieren zu dürfen.

 

Auch gab es die unerfreuliche Entwicklung, dass sich jeder „Hansel” als neuer Held der Arbeit darstellte und mit sozialem Gesäusel sich oft als neuem „Marx” feiern ließ.

 

Diese neuen Helden des Sozialismus strebten schon damals deutlich erkennbar nur nach der Macht.

 

Da wurden für viele Studenten die Weichen für das spätere Leben gestellt, die sich fast geschlossen Jahre später in der Grünenbewegung wieder fanden.

 

Diese Weltretter und Weltverbesserer hielten es für notwendig, den, aus ihrer Sicht, „Malochern” zu erklären, wie denn die Welt funktioniert.

 

Die so genannten „Malocher” waren aber schon damals nicht so blöd, dass sie auf Weltretter oder Weltverbesserer gewartet hätten, die ihnen die Welt erklärten.

 

Weil die Zeit nicht gerade nach religiöser Befreiung oder Erleuchtung schrie, folgte so manch überzeugter braver Christ nahezu glühend der neuen Lust am freien Denken.

 

Dass dadurch die 68er Studentenbewegung und deren Nachfahren als Aufständische einer antiautoritären Bedenkenlosigkeit gelten, ist historisch belegt.

 

Es gehört aber heute zu den neoliberalen bewussten Geschichtsverdrehungen die 68er Studentenbewegung als Keimzelle politisch motivierten Terrors hinzustellen.

In der 68er Studentenbewegung ging es witziger und humorvoller zu als bei manchen so genannten Comedy – Events in der heutigen Zeit.

Dass hauptsächlich in Berlin und Frankfurt Studenten demonstrierten hatte mit dem romantischen Märchen von der Ausbeutung des Proletariats zu tun und war im Grunde letztendlich der Ausdruck eines neuen Lebensgefühls.

 

Mit der RAF hatte das alles nicht das Geringste zu tun.

 

Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin sowie Andreas Baader und Jan Carl Raspe verfolgten mit der Forderung nach brennenden Kaufhäusern gänzlich andere Ziele.

 

Rudi Dutschke konnte mit seinen lichtvollen und hochfahrenden Soziologensprüchen seine Zuhörer in Verzücken versetzen. Vom gewaltbezogenen Revolutionär war er so weit entfernt wie die Erde vom Mars.

 

Der sehr oft bestaunte und beneidete Rainer Langhans war für seine „Kommune 1” der Protagonist für alle lebenslustigen Studentengruppierungen.

 

Was Rainer Langhans so von sich gab, war womöglich spektakulär und schockierend für katholische Geistliche der damaligen Zeit, dennoch waren auch seine Ansichten meilenweit entfernt von der RAF.

 

Die meisten Studenten aus der 68er Studentenbewegung wollten Karriere machen, gesellschaftlich Aufsteigen und ein gutes Leben genießen.

 

Der Großteil von ihnen hat es auch mehr oder weniger geschafft.

 

Denken wir also heute, am 02. Juni 2007, an einen jungen lebensfreudigen Studenten, der für seinen romantischen Glauben und für seine Träume an die

 

Kraft des Proletariats

einen gewaltsamen Tod sterben musste.

 

Benno Ohnesorg.

 

Die Gedanken bleiben frei.

 

 

DRSB,

mit gutem Beispiel vorangehen.

 

Wir kämpfen seit 19 Jahren mit der Stimme der Demokratie

für

einen modernen Sozialstaat,

sichere, langfristige Arbeitsplätze,

sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme,

sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme,

und für

korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der EU.

 

 

Veröffentlicht unter Alle Artikel

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>