DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Redaktionsteam
Leitung:
Udo Johann Piasetzky ⋅ Andreas Kallen ⋅ Hans – Josef Leiting
Düsseldorf, den 01. April 2009
Deflation
- Erster Teil -
Die größte Gefahr nach der Staatsverschuldung?
Auf dem Papier hatte Ende 2008, kurz vor den extrem heftigen Einschlägen der
US – Finanzkrise, der japanische Staat einen wunderbaren lang anhaltenden Aufschwung erlebt.
Nun ist ja bekanntlich Papier sehr geduldig, so dass es die DRSB – Leser nicht weiter verwundern wird, dass viele Japaner nie das Gefühl hatten, dass auch bei ihnen etwas vom angeblichen Wachstum der Wirtschaft angekommen sei.
Bedingt durch das anhaltende Finanz – Debakel in den USA droht nun erneut den Japanern eine längere rezessive wirtschaftliche Phase, obwohl sich Japan noch nicht von der zurückliegenden Deflationsphase erholen konnte.
In den Zeiten wirtschaftlicher Schwächen und einer spürbaren Ungerechtigkeit für die Bürger, verwundert es nicht, dass die Mehrheit der Japaner sich seit Wochen eine neue kompetente Regierung wünscht. Es rächt sich nun, dass die amtierende Regierung notwendige nutzmehrende Reformen unterließ.
Vergleichbar wie in den USA driftet die Gesellschaft auch in Japan mit hoher Geschwindigkeit auseinander und droht zur Zweiklassengesellschaft zu werden, in der wenige Bürger mehr bekommen, als sie verdienen, und in solche Bürger, die mehr verdienen, als sie bekommen.
Das ist der Grund weshalb weder Politiker, Banker oder gar Wirtschaftsmanager der Bevölkerung in Europa oder Deutschland reinen Wein einschenken.
Denn während sich noch die meisten Bürger über sinkende Preise, Abwrackprämien und staatliche Rettungsschirme für Banken, Versicherungen und Autobauer freuen, bereiten sich die Megakonzerne in aller Ruhe schon einmal auf die Zeit des kommenden deflationären Abschwungs vor.
Heimlich, still und leise werden so genannte Strategieabteilungen eingerichtet, deren Hauptaufgabe die Vorbereitung ihres Konzerns auf die noch verborgene Gefahr der Deflation ist.
Erste Auswirkungen dieser Strategieabteilungen werden die Bürger noch in diesem Jahr schmerzhaft zu spüren bekommen, wenn konsequent und rücksichtslos uneffiziente Betriebsstätten oder Verkaufsfilialen geschlossen werden und Massenentlassungen anstehen. Möglicherweise zögern die Manager, die in den vermutlich volksschädlichen Atlantik – Netzwerken tätig sind, diese Entwicklung bis nach der Bundestagswahl hinaus.
Danach aber wird die Masse der
deutschen Bürger, ohne jede Rücksichtnahme, zu Verlierern erklärt.
Die Angst vor der Deflation ist berechtigt, weil sie hauptsächlich immer noch geprägt ist von den schrecklichen Erfahrungen der Weltwirtschaftskrise zu Beginn der dreißiger Jahre.
Als die deflationäre Abwärtsspirale Fahrt aufnahm, freuten sich damals zunächst die Bürger über sinkende Preise und die Medien feierten sogar die ungebremste allgemeine Konsumlaune.
Krise? Welche Krise?,
titelten damals aufreizend die Printmedien und bestaunten das Konsum – Phänomen, obwohl sich die Konjunktur im Sturzflug befand, ähnlich wie es der womöglich unwissende oder unerfahrene Journalist
Dietrich Creutzburg
im Handelsblatt am 02. März 2009 auf der zweiten Seite tat.
Vielleicht wollte der Protagonist des Hedonismus auch nur ein wenig, auf Kosten Aller, provozieren.
Denn bekanntlich folgte dem Konsumrausch in den dreißiger Jahren die Phase der abfallenden Produktion, was zu weiter sinkenden Preisen führte.
Die in Japan gemachten Erfahrungen, nach dem Finanz- und Börsencrash um die Jahrtausendwende zeigen, dass ein anhaltender Rückgang des Preisniveaus für jede Volkswirtschaft gefährlich werden kann.
Solche gegenläufige Entwicklungen verzerren in der Regel die normalen Allokationsmöglichkeiten der Ressourcen.
Eine völlig verzerrte Verteilungswirkung verhindert aber eine kurzfristige, nachhaltige Erholung des Wirtschaftswachstums.
Die Mehrzahl der vom DRSB e.V. befragten Bürger hält seit mehreren Wochen die unübersichtlich anwachsende Staatsverschuldung für das größte Problem der Deutschen. Man glaubt nicht mehr daran, dass Merkel, Steinmeier und Co. die Bevölkerung wirksam schützen können.
Ein Absturz der CDU / CSU in der Wählergunst ist dann die natürliche Folge des politischen Durcheinanders.
Begriffe wie zum Beispiel
Verstaatlichung, Vergesellschaftung
oder sogar das böse Wort von der
„Enteignung”
verwirbeln nachhaltig das Weltbild vieler CDU – Anhänger und lassen sie in das vermeintlich sichere Lager der neoliberalen FDP abwandern.
So quasi nach dem Motto:
„Vom Regen über die Traufe direkt in den Mist”.
In vertraulichen Schreiben an den Generalsekretär der CDU in Nordrhein – Westfalen,
Hendrik Wüst,
hat der DRSB e.V. vorsorglich auf diese möglichen negativen Entwicklungen für die CDU / CSU hingewiesen, denn besonders die aktuellen und zukünftigen Rentenbezieher befürchten, möglicherweise völlig zu Recht, in die kollektive Massenarmut entlassen zu werden. Hilfe von der FDP erwarten diese Bürger ganz sicherlich nicht.
Denn die meisten Bürger in Europa können sich rein gar nichts unter dem Begriff
Deflation
vorstellen. Inflation, ja das können viele mit Leichtigkeit erklären, wenn man immer weniger für sein Geld bekommt, weil ständig alles teurer wird. In einer echten Deflationsphase verändert sich dieses Szenario. Kommt eine Deflationsspirale richtig in Schwung wirkt sie kumulierend selbstverstärkend und ist, wie die japanische Entwicklung beweist, auf Jahre hinaus nicht wirksam zu stoppen.
Wirtschaftlich eigentlich vernünftige Entwicklungen können stagnieren und drehen sich in ihrer Wirkung um.
Darunter leiden sofort Sozialabgaben und Sozialleistungen, die eine vermehrte Arbeitslosigkeit nicht mehr auffangen können.
Die effektive Geschwindigkeit einer Deflationsspirale ist aber nicht nur abhängig von messbaren wirtschaftlichen Daten und Fakten, sondern wird sehr stark von der tatsächlichen Erwartungshaltung der Bürger gesteuert. Abwrackprämien oder Rettungsschirme in gigantischer Milliardenhöhe, oder sonstige Geldverteilungsorgien wirken am Anfang einer Deflationsspirale meistens Kontraproduktiv und verstärken den Prozess.
Womöglich glauben Journalisten, vom Typus
Dietrich Creutzburg,
daran, sie befänden sich schon im Verbraucherparadies, weil ständig alles billiger wird und man immer mehr kaufen kann.
Sätze wie
Zitat Creutzburg aus dem Handelblatt vom 02. März 2009:
„Dieses Risiko – die Gefahr den Arbeitsplatz zu verlieren – hat sich indes durch die Krise selbst für große Gruppen von Arbeitnehmern bisher nicht nennenswert erhöht.”
Zitat Ende,
sollen vermutlich vorsätzlich den Blick für die Realität vernebeln und für gute Stimmung in Deutschland sorgen, leisten aber keinen Beitrag zur Aufklärung der Bürger.
Probleme werden am besten dadurch gelöst, dass man sie frühzeitig erkennt, bevor sie zum echten Problem mutieren.
Bei einer konsequenten Umsetzung der
DRSB Initiative 20 / 70
wären die sich abzeichnenden Auswirkungen verfehlter Wirtschafts- und Sozialpolitik der letzten Jahrzehnte für Deutschland vermeidbar gewesen.
Höchstwahrscheinlich durch falsche Ratgeber, kenntnisfreie Politiker und zielorientiert handelnde Topmanager wurde das heutige System in Deutschland so angelegt, dass es unaufhaltsam, quasi automatisch in die Richtung der Deflation laufen muss.
Im zweiten Teil analysiert und entlarvt der DRSB e.V. deshalb die
Gewinner der Deflation
und gibt nutzmehrende Informationen zum Schutz vor deren Entwicklung.
DRSB
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