Das Wort am Sonntag / Abwehrzentrum für Desinformation

Abwehrzentrum für Desinformation

 

Krude Falschbehauptungen, irrwitzige Phantasien, dreiste Lügengeschichten, journalistische Wahrheitsverdrehungen, politische Beeinflussungskampagnen oder gezielte Falschnachrichten -> sind so alt wie die Menschheit. Zur Verbreitung bediente man sich stets der Medienkanäle -> die zur Verfügung standen. Hatte man keine Fernsehsender, Mobiltelefone oder Printmedien -> dann wurden beispielsweise Gerüchte meist über die sogenannte Mund-zu-Mund-Propaganda breit gestreut. Heute kann jeder -> jederzeit auf Facebook oder Twitter Informationen posten -> und diese individuellen Botschaften einem Milliardenpublikum zur Verfügung stellen. 24 Stunden am Tag -> und rund um unseren Globus. Diese uneingeschränkte Meinungsfreiheit betrachten viele Menschen -> als den Gipfel der Demokratie. Ein wachsendes Problem für soziale Medien und deren Austauschplattformen -> denn dreiste Lügengeschichten, bösartige Beleidigungen oder vorsätzliche Verleumdungen verstoßen zwar gegen deutsches Recht -> aber nicht gegen Nutzerstandards der sozialen Medien -> die meistens weltweit agieren. So wird verständlich -> dass zum Beispiel Facebook Schwierigkeiten hat -> immer und überall -> deutsches Recht umzusetzen. Beispielsweise Verleumdungen oder Beleidigungen verstoßen gegen deutsches Recht -> aber nicht gegen Gemeinschaftsstandards. Was in Deutschland kein Problem sein dürfte -> das wird in anderen souveränen Staaten schwer umsetzbar sein. Selbst in den noch 28 EU-Mitgliedsstaaten gibt es sehr unterschiedliche Rechtsauffassungen. Was bekanntlich immer wieder zu Streitigkeiten im sterbenden EU-Kunstgebilde führt.

Facebook oder Twitter

zur Einhaltung von deutschen Rechtsnormen zu zwingen -> wird problematisch werden -> obwohl einige deutsche Politiker die Forderung aufstellen -> dass sich Facebook und Twitter ausschließlich an deutsche Rechtsstandards und Rechtsnormen zu halten haben.

Hier zeigen sich die extrem großen Lücken der Globalisierung.

Selbst mit scharfen gesetzliche Änderungen in Deutschland wird Facebook international keine deutschen Standards einhalten können. Wer also Nachrichten, Fotos oder Filme auf Facebook oder Twitter einstellt -> sich zuerst diebisch über jede Veröffentlichung und Verbreitung freut -> der muss damit leben können -> dass seine Informationen und Botschaften verfälscht und missbraucht werden. Im Zeitalter der digitalen Foto- und Filmbearbeitung ist fast alles möglich. Diese böse Erfahrung musste auch ->

Anas Modamani ->

machen. Sein Selfie mit Angela Merkel ging um die Welt. Das Selfie zeigte bekanntlich die deutsche Bundeskanzlerin -> lächelnd -> neben dem syrischen Asylbewerber. Weltweit diente diese spontane Aufnahme dazu die deutsche Liberalität und Willkommenskultur zu belegen. Als Bereitschaft Merkels, Kriegsflüchtlingen hierzulande Schutz und Obdach zu gewähren. Der damals 18-Jährige Anas Modamani mag sich zunächst über die unverhoffte Popularität gefreut haben. Doch schon recht bald wurde Modamani im Internet zur Zielscheibe fremdenfeindlicher Hetze. Mit Falschbehauptungen, dreisten Lügengeschichten und gezielten, bösartigen Falschnachrichten wird Anas Modamani seitdem immer wieder mit Straftaten oder Attentaten in Verbindung gebracht. Das veröffentlichte sein Rechtsanwalt Chan-Jo Jun in einem Video auf der Facebook-Seite von Anas Modamani. Völlig zu Recht versucht Rechtsanwalt Chan-Jo Jun seinen Mandanten zu schützen. Denn Modamani werden Unwahrheiten unterschoben. So soll er zum Beispiel an dem Brandanschlag auf einen Obdachlosen in Berlin beteiligt gewesen sein. Das wurde bei Facebook gepostet und weiterverbreitet. Aus diesem Grund hat Rechtsanwalt Jun Facebook verklagt und möchte wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts seines Mandanten eine einstweilige Verfügung gegen Facebook erwirken. Nicht nur für den Syrer Modamani birgt das freie Internet und die sozialen Medien zahlreiche Tücken. Der Fall von Anas Modamani steht für ein Kernproblem -> das in Zukunft die freie und unabhängige Berichterstattung prägen wird. Es geht also auch um die Frage nach dem Umgang mit Fake News. Ein DRSB-Faktencheck zum Thema Fake News zeigt glasklar -> dass sich auch Unternehmen, Parteien, Politiker und Medien dem Phänomen der Neuzeit stellen müssen. Krude Falschbehauptungen, irrwitzige Phantasien, dreiste Lügengeschichten, journalistische Wahrheitsverdrehungen, politische Beeinflussungskampagnen oder gezielte Falschnachrichten über Privatpersonen, Amts- und Würdenträger sowie über Parteien, Regierungen oder einzelne Politiker sind keine Erscheinungen unserer Zeit. So etwas gab es schon immer. Wer beispielsweise nach 1983 geboren wurde -> der wird sich kaum noch an die ->

STERN-Affäre ->

um die vermeintlichen Hitler-Tagebücher erinnern. Im Jahr 1983 veröffentlichte der STERN Fälschungen von Konrad Kujau. Hätte man das belastbare Ergebnis einer Echtheitsuntersuchung des Bundeskriminalamtes -> kurz BKA genannt -> abgewartet -> dann hätten sich STERN-Herausgeber Henri Nannen sowie die Vorstandsmitglieder des zum Bertelsmann-Konzern Verlagshauses Gruner und Jahr eine sehr peinliche Blamage erspart. Doch die maßlose Gier nach Umsatz und Profit verdrängten offensichtlich damals schon den Qualitätsjournalismus. Denn der STERN hatte 62 Bände gefälschter Hitler-Tagebücher für 9,3 Millionen DM erworben. Am 28. April 1983 begann man mit der Veröffentlichung der vermeintlichen Hitler-Tagebücher. Knapp 8 Tage später -> am 06. Mai 1983 -> wurde das Ergebnis der BKA-Untersuchung bekanntgegeben. Die Hitler-Tagebücher waren zweifelsfrei Fälschungen.

Nur ein tödlicher Fehler der STERN-Führung?

Vorsätzlich lancierte Fake-News?

Oder steckte wesentlich mehr hinter der Veröffentlichung? Was wollte man tatsächlich mit der Veröffentlichung der Hitler-Tagebücher bewirken? Was also steckte dahinter? Dreiste Lügengeschichten? Journalistische Wahrheitsverdrehungen? Politische Beeinflussungskampagne? Oder nur einfaches journalistisches Versagen und maßlose Gier nach Geld? Denn angeblich hatte der STERN 3 Jahre lang Informationen gesammelt und recherchiert. Was zum größten journalistischen Coup der Nachkriegszeit werden sollte -> geriet zur größten ->

Katastrophe für den STERN!

Das Bundesarchiv in Koblenz und das Bundeskriminalamt in Wiesbaden entlarvten die Hitler-Tagebücher als schlechte Fälschung. STERN-Chefredakteur Peter Koch bezeichnete 1983 die Hitler-Tagebücher als die größte journalistische Sensation der Nachkriegszeit. Es war bis heute der ->

größte Medien-Flop ->

aller Zeiten. Oder sollte man vielleicht besser sagen:

Der größte gescheiterte Fake-News-Coup?

Denn die Hitler-Tagebücher wurden auch in allen Nachrichten-Sendern als die journalistische Sensation gefeiert. Hätte man die professionell gebotene besondere Sorgfaltspflicht gewahrt -> dann wären allen Verantwortlichen sowie allen Medien eine Blamage erspart geblieben. STERN-Herausgeber Henri Nannen stoppte die Veröffentlichung und begann mit dem Schämen. Doch dieses kollektive Schämen von STERN, Bertelsmann sowie von Gruner und Jahr war der Startschuss für das kritische Hinterfragen von journalistischen Leistungen in Deutschland. 1983 wurde quasi der Grundstein für die spätere Bezeichnung ->

Lügenpresse ->

gelegt. Henri Nannen war genau genommen -> ungewollt -> der Urvater dieser Bezeichnung. Über die Nachrichten-Plattformen der sozialen Medien kann heute jeder Poster politische Richtungen beeinflussen und Propaganda unters Volk bringen. Niemals war es einfacher gezielt Unwahrheiten -> in Wort, Schrift und Bild -> zu verbreiten. Professionell arbeitende Journalisten -> die früher für belastbare Recherchen garantierten -> oder zumindest im Rahmen der verbliebenen Möglichkeiten versuchten die Verbreitung von Lügengeschichten zu verhindern -> haben im ONLINE-ZEITALTER keine Chancen mehr. Entweder man schwimmt im Hauptstrom -> auch Mainstream genannt -> mit oder man verliert seinen Job. Damit ist die Barriere für sauberen Journalismus gefallen. Jeder kann dubiose Informationen ONLINE stellen und als „belastbare“ Nachricht verbreiten -> was er für richtig hält. Für quasi alle kruden Falschbehauptungen, irrwitzige Phantasien, dreiste Lügengeschichten, journalistische Wahrheitsverdrehungen, politische Beeinflussungskampagnen oder gezielte Falschnachrichten sind die Tore der Medien weit geöffnet. Überall wird derzeit nach Herzenslust beleidigt, diffamiert, denunziert und verleumdet. Es geht dabei nicht immer nur um politische oder wirtschaftliche Absichten. Die meisten Fake-News möchten mit reißerischen Überschriften nur für viel Aufsehen sorgen. Mit bestellten Fake-News lässt sich sogar reichlich Geld verdienen. Eine Entwicklung -> die nicht nur Hillary Clinton oder Donald Trump für sich im Wahlkampf entdeckten. Gut gemachte Fake-News können also zeitweise zur Verzerrung der Wahrnehmung führen. Aber -> gemäß den aktuellen empirischen Studien der Stanford-Universität in den USA beeinflussen Fake-News nur in sehr wenigen Fällen die Wahlentscheidungen von Wahlberechtigten. Die meisten Falschnachrichten werden grundlegende Auffassungen kaum verändern. Schwachsinniges wird auch als Schwachsinniges erkannt und demzufolge richtig eingestuft. Die große Angst -> dass durch krude Falschbehauptungen, irrwitzige Phantasien, dreiste Lügengeschichten oder gezielte Falschnachrichten 2017 Landtagswahlkämpfe oder sogar der Bundestagswahlkampf massiv beeinflusst werden könnte sind gezielte Desinformationen ohne belastbaren Hintergrund. Noch im Dezember 2016 sprach Innenminister Thomas de Maizière von der Einrichtung eines ->

Abwehrzentrums für Desinformation!

Eine wahrlich völlig verrückte Idee. Nach kurzem, intensiven Nachdenken hat man davon Abstand genommen. Die Eliten der deutschen Medien fürchteten eine Presse-Zensur durch die Politik. Man pochte auf die Presse-Freiheit. Doch dieses Recht muss auch für die Laien-Journalisten in allen sozialen Medien gelten. Es ist kein einseitiges Privileg der sogenannten Profi-Journalisten. Die Meinungsäußerung soll frei bleiben und darf über alle Medienkanäle verbreitet werden. Ehrverletzende, diskreditierende Meinungsäußerungen sollten jedoch kritisch beobachtet -> und wenn notwendig strafrechtlich verfolgt werden. Das Recht auf Meinungsfreiheit gilt also auch für Facebook, Twitter oder Google. Die strengsten Überprüfungen oder Kontrollen werden uns in Deutschland jedoch nicht vor weiteren Medien-Blamagen schützen können. Das haben im Jahr 1983 die Veröffentlichungen der vermeintlichen Hitler-Tagebücher gezeigt. Mit solchen Informationsrisiken und Wahrnehmungssteuerungen müssen wir auch in Zukunft leben. Das derzeitige unsinnige Hochjubeln der SPD -> also die systematisch geplante ->

Ver-Schulzung von Deutschland ->

ist der allerbeste Beweis für versuchte Manipulationen in den Medien. Wer glaubt noch ernsthaft daran -> dass die SPD jemals wieder sozialdemokratische Politik betreiben möchte? Mit der AGENDA 2010 hat die SPD ein deutliches antisoziales Zeichen gesetzt. Auch der SPDler Martin Schulz rückt von der volksschädlichen und volksfeindlichen AGENDA-POLITIK nicht ab. Schulz sucht nur nach Wählerstimmen -> um die antisoziale Politik gegen das deutsche Volk fortführen zu können. Facebook, Twitter und Google operieren auch in Zukunft weiterhin in einer gesetzlichen Regulierungslücke. Online-Unternehmen verstehen sich als reine Informationsplattformen. Die Inhalte werden von vollkommen unterschiedlichen Nutzern erstellt. Sachlich und juristisch betrachtet fallen Facebook, Twitter und Google unter das sogenannte Telemediengesetz. Für die Veröffentlichungen der Nutzer tragen Facebook, Twitter oder Google keinerlei inhaltliche Verantwortung. Nur für Hasskampagnen, verleumderische und volksverhetzende Inhalte auf ihren Seiten sind sie haftbar zu machen. Das heißt im Klartext: Löschen müssen Facebook, Twitter und Google bedenkliche Beiträge nur dann -> wenn sie per Gerichtsbeschluss dazu gezwungen werden. Bis heute haben sich alle darangehalten. Wurde ein Beitrag oder eine bestimmte Aussage von deutschen Gerichten für unzulässig erklärt -> dann wurde der Beitrag oder eine bestimmte Aussage sofort zeitnah entfernt. Hasskampagnen, verleumderische und volksverhetzende Beiträge verschwanden also aus den sozialen Medien. Zum Beispiel hat Facebook in Deutschland rund 30 Millionen Facebook-Nutzer. Wie will man 30 Millionen Posts am Tag überprüfen? Wer soll diese Informationsflut kritisch lesen, gewichten und sachlich bewerten? Auch die Nachrichtenübermittlungsdienste wie ->

Messenger oder WhatsApp ->

sind quasi unüberprüfbar. Dort können Fake-News -> in geschlossenen WhatsApp-Gruppen -> gelesen und verbreitet werden. Vergleichbar wie in einem persönlichen Gespräch. Welcher vernünftig denkende deutsche Politiker oder welches sachlich agierende Gericht möchte diese Art der Kommunikationen überprüfen und maßregeln? Selbst der NSA sind hier natürliche Grenzen gesetzt. Und die Jungs von der NSA sollen bekanntlich um Klassen besser sein als die Spitzel der Stasi. In den USA arbeitet Facebook seit Wochen mit externen ->

Fact-Checkern ->

zusammen. Es ist ein erster Versuch -> um Fake-News in sozialen Netzwerken kenntlich zu machen. Belastbare oder juristisch verwertbare Erkenntnisse liegen jedoch noch nicht vor.

Die Flut an Informationen ist einfach zu groß.

Für uns in Deutschland sollte es Priorität haben -> dass die Personen -> deren Persönlichkeitsrechte im Internet verletzt werden -> schnelle, vollständige  Auskunftsansprüche und ein Recht auf Löschung der Beiträge haben. Daran sollte verantwortungsbewusste deutsche Volksvertreter zügig arbeiten. Alles andere ist reines Blendwerk und dient lediglich zur weiteren Verunsicherung der DEUTSCHEN.

 

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