Das Wort am Sonntag – 22. Juli 2012

Neues Organ gefällig?

 

Die meisten Schreckensmeldungen zum illegalen Organhandel stammten bisher aus Entwicklungsländern und zeigten auf, dass Kinder- oder Flächenarmut in Drittländern dieses widerliche Geschäft explodieren ließen.

Deshalb macht der vermutlich

aufdeckte Betrugsfall am Göttinger Klinikum die Menschen

in unserer Heimat fassungslos.

In Niedersachsen hat ein Oberarzt sowie mögliche Mittäter mit einer ungeheuerlichen kriminellen Energie das Vertrauen in die legale Organspende völlig zerstört. Denn angeblich sollten hierzulande Organe eigentlich nach zwei klaren Kriterien vergeben werden:

Erfolgsaussichten und Dringlichkeit.

Die Affäre im Organspenderland Niedersachsen soll uns jetzt als krasser Einzelfall verkauft werden, denn aus der Sicht der Organspender – Lobbyisten ist das Schlimme an dem Göttinger Skandal, dass er gerade jetzt aufgeflogen ist. Dabei handelt es sich um einen der schlimmsten Skandale in der deutschen Transplantationsmedizin.

Wer möchte noch in einem leicht

manipulierbaren System zum Organspender werden?

Denn eigentlich sollte nur jemand zum Organspender werden, „DER“ nach seinem Tod kranken Menschen mit seinen eigenen Organen helfen möchte. Damit sollten ursprünglich Patienten gerettet werden, denen es gerade am schlechtesten geht.

Neues Organ gegen reichlich Geld!

Das war früher der Makel der Organhändler.

Und es zeigte auf, dass die Volksmeinung stimmte:

Bist Du reich, dann darfst DU Leben.

Bist Du arm, dann musst DU sterben.

Nun werden viele Menschen in unserer Heimat über das Organtransplantationsgesetz anders nachdenken. Dennoch ist dieser neue Transplantationsskandal kein Grund, einen Organspendeausweis rundherum abzulehnen. Wenn das System überhaupt noch eine Zukunft haben soll, dann darf das Vertrauen in seriöse Mediziner, dass alles korrekt abläuft, nicht verloren gehen. Derzeit ist das nicht der Fall, denn es stellt sich nicht nur die Frage, ob die bisherigen Kontrollen ausreichen, um derartige hässliche Manipulationen zu verhindern.

Hat der FDPler Daniel Bahr

wieder einmal auf der ganzen Linie versagt?

Zumindest kann nach Göttingen unsere Regierung das bestehende System eines möglichen Massen – Missbrauchs nicht mehr ausschließen. Lückenlose Aufklärung ohne jede Rücksichtnahme heißt nun das Gebot der Stunde. Möglicherweise hat FDPler Daniel Bahr fast blauäugig [ oder vorsätzlich? ] die Kontrolle über die Organspende verschiedenen Kommissionen unter dem Dach der Bundesärztekammer überlassen.

Denn als Teil der ärztlichen

Selbstkontrolle gehören sie zum Organspender – System.

Damit hat die neoliberale FDP wieder einmal menschenverachtende Klientelpolitik betrieben, denn in der Kontrollkommission sitzen überwiegend Transplantationschirurgen.

Zufall oder System?

Wer also selbst Organe verpflanzt und auf das Wohlwollen seiner Kollegen achten muss, dem kann man zurzeit kein echtes Interesse mehr an einer sachlichen Aufklärung unterstellen. Schon seit dem Beginn der Diskussion entstand immer wieder der Eindruck, dass es sich bei der deutschen Organspenderlobby um einen Geheimbund handelt.

Der Skandal in Göttingen und das womöglich kriminelle Handel mit Spenderorganen scheint diese Befürchtung zu bewahrheiten.

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