Das Wort am Sonntag – 06. Mai 2012

Das Wort am Sonntag

Renminbi

06. Mai 2012

 

Die anhaltende US – Finanz- und Wirtschaftskrise lässt überall den Vertrauensverlust wachsen. Die explodierenden Schuldenprobleme der USA dürften parallel dazu den Bedeutungsverlust der US – Währung noch wesentlich beschleunigen. Weltweit wird bereits der chinesische

Renminbi

als einer der Anwärter auf die Nachfolge des DOLLARS gesehen. Der neue Umgangston zwischen der dahinsiechenden Weltmacht USA und dem neuen aufstrebenden Rivalen

China,

um die Spitzenposition in der Weltwirtschaft, wird zunehmend härter. Bereits Ende 2011 schrieb die regierungstreue Nachrichtenagentur Xinhua in einem Kommentar:

„Amerika muss für seine Schuldensucht

und das kurzsichtige politische Gezerre bezahlen“

Wenn die USA weitere Nackenschläge vermeiden wollten, müssten sie, nach Ansicht der Chinesen, ihre riesigen Militärausgaben beschneiden.

Damit drückten die Chinesen nur aus, was selbst in den USA und in der Welt viele Menschen empfinden und denken. Für Finanzfachleute war diese Nachricht eine eindeutige Kampfansage.

Die Chinesen verlieren offensichtlich die Geduld.

Jahrelang tanzten die USA den Chinesen auf der Nase herum und versuchten sogar mit der Keule der Ratingagenturen das Land wirtschaftlich zu schwächen. Doch was in Europa ständig ohne Probleme gelingt, dass stieß in China auf massiven Widerstand.

Denn bekanntlich hat das Reich der Mitte unglaubliche 1,15 Billionen US – Dollar in amerikanische Schatzanleihen investiert. So etwas ist ein politischer Sprengsatz.

Bereits seit 11 Monaten sticheln nun die Chinesen regelmäßig gegen den US – Dollar. Die Zeit, dass die USA die Leitwährung für den Rest der Welt stellen konnten, nähert sich mit riesen Schritten dem Ende. Die anwachsenden Probleme in den USA haben den US – Dollar als sogenannte Reservewährung bereits heftig ins Wanken gebracht.

Wenn also die Leitfunktion der US – Währung tatsächlich in absehbarer Zukunft völlig zusammenbricht [ und damit muss gerechnet werden ], dann wäre dies der finanzpolitische absolute

SuperGAU

für die sterbende Weltmacht USA. Schon heute unterstützt China die Europäer und die Euroländer. Das ist ein finanz- und wirtschaftspolitischer Power – Schlag für die USA. Bisher führte die chinesische Währung nur ein vermeintliches Schattendasein, doch die Kernfrage wird sein, welche Währung die Rolle des US – Dollars einnehmen könnte. Als ein ungenannter Favorit gilt in Fachkreisen die chinesische Währung

Renminbi.

Für die meisten Investmentprofis

gehört der chinesischen Währung eindeutig die Zukunft.

Den US – Dollar sowie auch den Euro wird es zwar auch weiter geben, aber mittel- bis langfristig dürfte der Renminbi aus dem Reich der Mitte international den

Orientierungswert

vorgeben. Denn im Vergleich zu dem, was China sonst noch alles zu bieten hat, das Reich der Mitte ist Exportspitzenreiter und inzwischen die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, fristet die Landeswährung bislang lediglich ein fast schon kümmerliches Schattendasein.

Der Hauptgrund dafür ist einfach erkennbar:

Der sogenannte Yuan, wie die Währung der Chinesen auch umgangssprachlich genannt wird, lässt sich nicht beliebig gegen eine andere Währung tauschen.

Der „YUAN“ ist nicht frei konvertierbar.

Eine möglicherweise gewollte Einschränkung, denn die Regierung in Beijing [ Peking ] legt fest, wie viel US – Dollar, Euro, Rubel oder Yen es für einen Renminbi im Umtausch gibt. In den Jahren 2010 und 2011 sollte es vermutlich wenig sein. Denn nur eine sehr günstige Währung macht die eigenen Produkte im Ausland erheblich billiger und führt im eigenen Land zu starkem Wirtschaftswachstum.

Das ist höchstwahrscheinlich der chinesische Knackpunkt, warum und wieso der Wechselkurs zu den US – Dollars lange Zeit künstlich extrem niedrig gehalten wurde. Trotz der starken Unterbewertung des

Renminbi

gilt das Geld der Chinesen als eine der am stärksten Währungen weltweit. Seit Mitte 2010 dürfen aber immer mehr chinesische Unternehmen ihre Auslandsgeschäfte auch in Renminbi abwickeln statt wie bisher nur in US – Dollar. Auch ausländische Investoren können Finanzprodukte erwerben, die auf die Volkswährung lauten. Über den internationalen Börsenplatz Hongkong hat China einen handelbaren

OffshoreYuan

eingeführt. Nun steigt seit etlichen Monaten der Druck auf die chinesische Regierung, den Wechselkurs des Renminbi völlig freizugeben. Dadurch würden die Mächtigen in Beijing eine noch schnellere Aufwertung zuzulassen. Bislang verfolgt man die Strategie einer geordneten Aufwertung der eigenen Währung.

Wie zum Beispiel zwischen den Jahren 2005 und 2008, als China die

Wechselkursbindung

zum US – Dollar vorübergehend lockerte, würde der Renminbi deutlich aufgewertet. Denn für Investoren das Geld im Reich der Mitte anzulegen hat einen logischen Anreiz, denn die chinesische Wirtschaft wächst rasant und die Staatsverschuldung ist niedrig. Ein erstarkender

Renminbi

käme auch für die Euroländer zur rechten Zeit und könnte womöglich die teuren Importe wie etwa Erdöl, Kupfer und sonstige Einfuhren billiger machen.

Der DRSB rechnete bereits 2011 damit, dass die Mächtigen in Beijing den Renminbi für den weltweiten Handel vollständig freigegeben hätten. Denn seit Anfang 2011 gesteht die chinesische Regierung der eigenen Währung erkennbar deutlich mehr Freiheiten zu, als viele Finanzfachleute es erwartet hatten. Weil es aber zunehmend teuer wird, den Wert des Renminbi künstlich niedrig zu halten, vermutet der DRSB, dass die für 2011 prognostizierte Lockerung in diesem Jahr erfolgt. Dadurch stärken die Chinesen auch ihre Binnenwirtschaft und verringern die Abhängigkeit von der weltweiten Konjunkturentwicklung.

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