Das Wort am Sonntag – 25. September 2011

Das Wort am Sonntag

 

McKinsey

Gesellschaft ohne Moral und Ethik?

Oder doch das gute, beschützende Netzwerk?

 

25. September 2011

 

Gestern Berater, heute Top – Manager, denn das Netzwerk von McKinsey gilt bei Berufsanfängern als einer der Hauptgründe dafür, warum die Unternehmensberatung McKinsey in Deutschland noch so begehrt ist. McKinsey ist extrem gut verdrahtet und ist vermeintlich dadurch immer frühzeitig informiert, was in den beratenen Unternehmen abläuft.

Zwar haben persönliche Verbindungen in den vergangenen vier Jahren an Bedeutung verloren. Denn mittlerweile werden McKinsey – Beratungen kritischer betrachtet und Beratungsaufträge in aufmerksamen Unternehmen nach streng strukturierten und standardisierten Verfahren vergeben. Aber niemand in der deutschen Wirtschaft weiß, wie viele Aufträge tatsächlich noch ganz im „Stillen“ ohne Ausschreibung vergeben werden.

Die streng strukturierten und standardisierten Verfahren sowie neue Vorschriften sorgen dafür, dass in deutschen Unternehmen immer weniger gemauschelt werden kann. Die Wirtschaftsmedien benennen zahlreiche Beispiele in welchen deutschen Unternehmen Ex – McKinsey – Berater [ so genannte Meckies ] sitzen und welche Funktion sie dort noch bekleiden dürfen. Man muss nicht allzu lange Zeit

googeln“,

um festzustellen, dass die meisten Skandalunternehmen der vergangenen drei Jahre von Ex – McKinsey – Beratern oder McKinsey – Partnern geleitet oder beraten wurden und noch werden. Deshalb verzichtet der DRSB an dieser Stelle auf die Abbildung einer Auflistung. Wer also noch tiefer Eindringen möchte in die geheime Welt der Meckies der muss lediglich

List of McKinsey & Company people

googeln und bekommt einen relativ aktuellen Überblick über dieses obsolete Netzwerk.

Die dort aufgeführten Unternehmen wurden und werden oftmals schlecht gemanagt. Arbeitsplatzvernichtungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Legenden der gemanagten Firmen. Wenn etwas schief läuft, dann waren es immer die vermeintlich unfähigen Anderen oder natürlich die

„bösen und schwierigen Märkte”.

Meckies stehen selten für ihre Misserfolge gerade, sondern weisen solche Szenarien weit von sich.

Ethik? Moral? – Fehlanzeige!

Gerne halten sie bei Politikern beide Hände auf, wenn es darum geht Steuergelder für vorgebliche Investitionen zu erhalten, obwohl sie einen gut geführten Staat zu tiefst verachten. In Infotaimentsendungen oder in Talkshows wird quasi kollektiv stets das Hohelied von den freien Märkten und den individuellen Leistung gesungen sowie regelmäßig die obsolete „Leier“ von den zu hohen Lohnkosten gesäuselt.

Langsam kommt aber immer häufiger Licht ins Dunkel und von Ex – Meckies gemanagte Unternehmen werden kritischer unter die Lupe genommen, denn McKinsey scheint die Fehllehre vom Wohlstand ohne Gegenleistung zu sein.

Ein paar ganz kleine Beispiele aus der Vergangenheit gefällig?

1.

HSH – Nordbank Chef Nonnenmacher gab 2009 – laut WELT – rund 30 Millionen Euro für McKinsey Berater aus. Das Ergebnis ist bekannt und bedarf keiner weiteren Kommentierung.

2.

Der Chef der Commerzbank – Ex- Meckie Blessing – darf regelmäßig über seine Rekordverluste berichten. Der Aktienkurs seiner Bank geht mit riesen Schritten auf den Pennystock zu.

Ex- Meckie Blessing hatte die „geniale“ Idee, die Dresdner Bank zu kaufen, weil für ihn dadurch „ein Traum” in Erfüllung ging. Ehemalige Kunden und geschasste Mitarbeiter schütteln noch heute mit Unverständnis den Kopf darüber.

3.

Der frühere Europa – Chef von GM Ex – Meckie Forster ließ ohne mit der Wimper zu zucken zu, dass Opel seine werthaltigen Patente an die GM Zentrale quasi für

„einen Appel und ein Ei“

verscherbeln musste. Danach machte er sich schnell aus dem Staub und beglückt heute seinen neuen Arbeitgeber Tata in Indien.

4.

Der Steuerstraftäter Ex – Meckie Klaus Zumwinkel und sein Nachfolger Ex – Meckie Frank Appelt versenkten die Monopolgewinne der Deutschen Post im amerikanischen Markt.

Beide vergaben die Aufgaben der Basisdienste in Deutschland an Niedriglöhner. Die Adressen der immer häufiger verprellten Kunden entwickelte man zu einem florierenden Adresshandel. Es ist schon eine besondere Art von Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Ex – Meckie Klaus Zumwinkel über einen sogenannten Datenhändler stolpern musste.

5.

Ex – Meckie Wolfgang Klein fuhr die gut funktionierende Postbank in die roten Zahlen.

 

Die Liste ist beliebig fortführbar und endet weder bei RWE noch bei der Hypo Real Estate. Komisch – werden jetzt einige aufmerksame Leser denken, denn die vorgenannten Unternehmen tauchen ständig in den Medien auf, wenn es darum geht Steuergelder oder sonstige Vorteile vom Staat zu bekommen.

Seit mehreren Wochen steht nun der Metro – Chef aus Düsseldorf unter medialem Dauer – Beschuss. Dass Ex – Meckie Eckhard Cordes von den meisten Journalisten nicht viel hält, ist hinlänglich bekannt. Denn der Ex – Meckie nutzte jede Gelegenheit und verteilte stets vergiftete Komplimente oder attackiert die Vertreter der Medien frontal. Nun nutzen die Journalisten die Gunst der Stunde und zahlen mit gleicher Münze zurück. Schon recht bald dürfte eine Entscheidung über die Zukunft des Chefs der Metro [ Real / Media Markt / Kaufhof ] fallen, denn der Ex – Meckie soll kräftig dazu beigetragen haben, dass er bei Deutschlands größtem Händler keine guten Karten mehr hat. Viele aus dem Kreis der Haniel – Erben, Schmidt – Ruthenbecks etc…., haben offenbar von Ex – Meckie Cordes – charmant formuliert – die Nase gestrichen voll. Auch in diesen deutschen Unternehmerfamilien hat man womöglich erkannt, welche volkswirtschaftlichen Schäden bestimmte Netzwerke anrichten können.

Und mit Ex – Meckie Kluge hat man noch einen Netzwerker von McKinsey an Bord. Auch sein vermutliches Scheitern wird später sachlich als Fakt behandelt werden müssen. Ursprünglich wollte sich der Aufsichtsrat von Metro erst Anfang November diesen Jahres sich mit der Personalie Cordes beschäftigen. Doch das ganze Hick – Hack um das vermeintliche Versagen des Ex – Mercedes – Chefs und Ex – Meckie nimmt groteske Züge an. Mag durchaus sein, dass die US – Finanz- und Wirtschaftskrise Eckhard Cordes einen Teil der Strategien verhagelt hat. Doch nach nunmehr vier Jahren an der Spitze sieht der Handelskonzern im Großen und Ganzen immer noch so aus wie ihn der Ex – Meckie Eckhard Cordes vorgefunden hat. Ein Verkauf des Kaufhofs oder der SB Warenhauskette Real ist nicht in Sicht. Bei Media -Markt und Saturn schwächelt deutlich das Geschäft. Und zum allem Unglück hat man sich mit den Gründern der Elektronikkette auch noch heillos zerstritten. Um die Diktion des politischen Versagers Rösler zu nehmen:

Ex – Meckie Cordes hat nicht geliefert!

Oder er konnte es einfach nicht besser. Mehr Zeit zum Liefern wird der Ex – Meckie nicht bekommen. Nach dem Desaster bei Daimler mit der unseligen Chrysler – Ehe endet womöglich auch das Metro – Gastspiel ohne glanzvollen Abgang.

Ex – Meckie Eckhard Cordes hat nach Leibeskräften fleißig mitgeholfen, dass nun alles viel schneller gehen dürfte als ursprünglich geplant.

Meckie – Gegner nehmen die Metro – Episode nun offenbar zum Anlass, um auch in anderen Unternehmen die Ex – Berater endgültig zu demontieren. Das ist sehr überraschend, denn eigentlich hatte sich in den Medien das Schweigetuch über die

[ Un- ] Taten sowie über die volksschädlichen Auswirkungen der Netzwerker gelegt.

 

Über das Wohlergehen von Ex – Meckies müssen wir uns keinerlei Sorgen machen. Anders jedoch über viele abhängig Beschäftigte, die durch das unselige Agieren der Ex – Meckies den sicher geglaubten Arbeitsplatz verloren und möglicherweise heute als Hartz IVler ihr Dasein fristen müssen.

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