Das Wort am Sonntag
Die soziale Ausgrenzung:
Perspektivlosigkeit und Hoffnungslosigkeit per Gesetz?
15. Mai 2011
Unsere Eliten scheinen das zerstörerische Potential des sich herausbildenden Fünfklassenstaates grob fahrlässig zu unterschätzen. Die sozialen Ausgrenzungen sowie die Massenarbeitslosigkeit wachsen jedoch im Verborgenen.
Unbemerkt von den Medien und unseren Politikern!
Unbemerkt?
Für viele Medienvertreter mag die Aussage noch zutreffen. Aber was ist mit unseren Politikern? Kennen Landtags- oder Bundestagsabgeordnete das rasant anschwellende Elend in unserer Bevölkerung? Und wenn – JA – warum unternehmen sie nichts, um diese prekären Zustände zu ändern? Regelmäßig bekomme ich Schilderungen von Hartz – IVlern, die ihr Leid in den Bürgersprechstunden – soweit diese stattfinden – „IHREN” Abgeordneten schildern. Gemäß dieser Schilderungen müsste der Großteil unserer Abgeordneten über die Auswirkungen von Hartz – IV sowie der anhaltenden Arbeitslosigkeit „BESTENS” im Bilde sein. Also wissen unsere Volksvertreter um die Sorgen und Nöte der Menschen in unserer Heimat. Man kennt die statistischen Operationskünste zwischen ALG I und ALG II scheinbar sehr genau. Wird ein Bürger also in das Hartz – IV – Loch gestoßen, dann liegt das häufig nicht mehr ausschließlich an Bildungsarmut, Faulheit oder dem Willen unseren vermeintlichen Sozialstaat zu plündern, sondern am Mangel von sicheren Langzeitarbeitsplätzen und der stetigen Verschlechterung der allgemeinen Arbeitsbedingungen. In den Medien werden stattdessen die geringqualifizierten Langzeitarbeitslosen weiter heftig diskreditiert und deren verzweifelte Lage als selbstverschuldet gebrandmarkt. Was würden die Medien bloß machen, wenn es diese Gruppe nicht gäbe? Facharbeitern, bestens ausgebildeten Wirtschafts – Fachkräften oder sogar Akademikern kann man schwerlich „BILDUNGSARMUT” unterstellen.
Derweil schreitet die Volksschädigung durch die Agenda 2010 mit riesen Schritten auf den sozialen Siedepunkt zu. Immer öfter muss der DRSB feststellen, dass Hartz – IVler zur vorsätzlichen Zerstörung ihres Selbstwertgefühls nun auch die Vernichtung ihres verbliebenen Restes an Selbstbewusstsein hinnehmen sollen. Weibliche wie auch männliche Hartz – IVler machen ständig die Erfahrung, dass sie in zwischenmenschlichen Beziehungen oder dem Versuch solche aufzubauen, als Bedrohung oder wirtschaftliche Gefahr gesehen werden. Das führt zuerst in die soziale Isolierung und im zweiten Schritt in die Depression. Der DRSB versucht seit Mitte 2007 systematisch zu erfassen, welche Abgeordneten aus welchen Parteien über solche Informationen verfügen müssten. Denn Hartz – IVler, geschundene Leiharbeiter und sogenannte Aufstocker dürften in den meisten Wahlkreisen bereits zu Dauergästen in den Bürgerbüros unserer Abgeordneten mutiert sein. Immer vorausgesetzt unsere Volksvertreter lassen sich tatsächlich regelmäßig dort blicken. Sollte das in einigen Fällen nicht so sein – dann ist man natürlich nicht über die Probleme der Menschen in unserer Heimat informiert und wundert sich womöglich darüber, dass Hartz – IVler, geschundene Leiharbeiter und sogenannte Aufstocker aus Verzweiflung, Perspektivlosigkeit und Scham von Tag zu Tag aggressiver reagieren und oftmals damit drohen, sich oder andere Menschen umzubringen. Möglicherweise ist diese schreckliche Entwicklung jedoch sehr vielen Abgeordneten bekannt, sodass man sich zum Beispiel bei der SPD über Drohgebärden gegenüber Politikern nicht zu wundern braucht.
Das Schröder – Syndrom [ Agenda 2010 ], das Clement – Syndrom [ prekäre Leiharbeit ] sowie das Steinmeier – Syndrom [ Hartz - IV ] haben sich in den Köpfen der Wahlbürger fest EINGEBRAND. Der weitere Weg ins politische Abseits ist somit lediglich eine Frage der Zeit. Bei den GRÜNEN überlagert Fukushima noch diese Probleme. Der politische Schutzschirm
„ATOMKRAFT NEIN DANKE”
hält aber nicht ewig vor. Nach den vorliegenden Erkenntnissen verfügen aber selbst in der FDP einige Abgeordnete über die aufgeführten Informationen. Möglicherweise verdrängen dort unsere Volksvertreter, ähnlich wie vermutlich in der CDU / CSU [ Brauksiepe - Syndrom ] die soziale Frage, wie in unserem
Fünfklassenstaat die „FÜNFTE KLASSE”
mit der exponentiell ansteigenden Hoffnungslosigkeit fertig werden soll. Höchstwahrscheinlich verdrängt man sogar, dass aus Hoffnungslosigkeit, mangelhafter Perspektive und Verzweiflung häufig unsinnige sowie radikale Gedanken entstehen. Ob im Supermarkt, der Lottoannahmestelle, auf dem Sportplatz oder beim Frisör – überall hört man die Klagen über das Versagen der Politik. Wer dort von Aufschwung, Wirtschaftswachstum oder tollen gesellschaftlichen Aussichten spricht, der wird ausgelacht und in vielen Fällen verbal niedergemacht. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass im Netz vereinzelt umfangreiche Namenslisten mit vermeintlich versagenden Politikern auftauchen. Die bewährten Recherchen des DRSB decken systematisch frühzeitig solche Entwicklungen auf und thematisieren die Ursachen- und Wirkungszusammenhänge.
Denn die Kosten der
verdeckten Massenarbeitslosigkeit
wachsen exorbitant an und werden in nie gekannten Dimensionen auf aktuelle und zukünftige Rentenbezieher sowie auf die zukünftigen Pflegekosten durchschlagen. Hinzu kommt, dass Hartz – IV, die prekäre Leiharbeit sowie das unsinnige Aufstockertum die Hemmschwellen für kriminelle Handlungen erheblich abgesenkt haben.
Die Agenda 2010 ist also dem Grunde nach nichts anderes als
Perspektivlosigkeit und Hoffnungslosigkeit
per Gesetz.
Verwundert es da noch, dass die Namenslisten mit den Kommissionsmitgliedern
Hartz – IV, Rürup, Riester, Herzog etc