Das Wort am Sonntag
„Sag „NEIN” zur PVV”
24. Oktober 2010
In Amsterdam, Den Haag, Arnheim, Venlo, Utrecht, Eindhoven, Maastricht, Roermond oder Rotterdam fordern täglich empörte Menschen:
Sag „NEIN” zur PVV.
PVV ist die Abkürzung für die Partei von Geert Wilders in den Niederlanden. Ob in Italien, Spanien, Frankreich, Norwegen, Schweden oder den Niederlanden, überall schüren rechte Protagonisten die Furcht vor Zuwanderern mit muslimischen Glauben. Die Botschaft ist im Kern immer die gleiche:
Der Islam bedroht die abendländische Kultur.
Die größte und bekannteste Lichtfigur dieser Botschaftsverbreiter ist der Niederländer Geert Wilders. Nach den Buchveröffentlichungen von Sarrazin und Ulfkotte hinterfragen aktuelle und zukünftige Rentenbezieher das Agieren von Geert Wilders.
Wieso darf ein Rechtspopulist auf Ground Zero sprechen?
Was suchte der Islamkritiker Wilders in Berlin?
Gedankenaustausch? Mitstreiter?
„JA zur Freiheit und NEIN zur Moschee an Ground Zero”,
so lautete das Motto der Veranstaltung in New York am 11. September 2010. Es war auf den Geschmack des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders perfekt zugeschnitten. In seiner Rede auf amerikanischen Boden ließ der Niederländer auch kaum ein Klischee außen vor. Die Reaktionen auf die Rede von Geert Wilders waren recht unterschiedlich. Protestler gegen Wilders wurden in Nebenstraßen abgedrängt. Viele US – Medien unterschlugen diese Proteste oder taten sie als hysterisch ab. Die Kritik an Geert Wilders hielt sich, gemessen an amerikanischen Verhältnissen, im zahmen journalistischen Bereich. Augenzeugen gewannen sogar den Eindruck, dass man in Washington sehr froh über den Auftritt von Geert Wilders war. Niemand sprach von faschistischen oder gar von braunen Erdbeben. Allen objektiven Beobachtern fiel ins Auge, dass man in New York ein vorbildliches und tolerantes Land zur Schau stellen wollte.
Das völlig gleiche Szenario war in Berlin zu beobachten, der in einem gut abgeschirmten Hotel seine Rede halten durfte. Vor der Tür konnten einige wenige
Menschen ihre Plakate hochhalten und gegen
„Nazis” und „Rechtspopulisten”
demonstrieren. Derweil ergreift der smarte Niederländer vehement für den Staat Israel Partei und prangert die Gewalt gegen Homosexuelle an. Selbst einige Zuhörer trauten ihren Ohren nicht und beschäftigen sich noch heute mit den Fragen:
Wer bezahlt Wilders für solche Auftritte?
Ist so etwas noch Rechtspopulismus?
Versucht man mit der Hilfe der USA,
die rechten Szenen in Europa in den Griff zu kriegen?
Steckt wieder einmal der CIA hinter diesen Aktionen?
Es ist schon äußerst bemerkenswert, dass viele Forderungen der Wilders – Partei, die immer wieder als populistisch, unrealisierbar oder als rassistisch bezeichnet wurden, nun offensichtlich in die niederländische Regierungspolitik einfließen dürften.
So zum Beispiel die Halbierung der Einwanderung aus nichtwestlichen Ländern oder das Kopftuchverbot in öffentlichen Einrichtungen sowie das generelle Burkaverbot. All dies wurde erst möglich, weil inzwischen auch die künftig mitregierenden Rechtsliberalen und Christdemokraten angesichts der Stimmung im Lande ihre Positionen radikal verändert haben. Wie Umfragen in den Niederlanden eindeutig belegen, reagieren unsere Nachbarn ziemlich gelassen auf die Aussicht, dass die PVV demnächst wohl ein konservatives Minderheitskabinett toleriert.
Die wenigsten Menschen in unserer Heimat
wissen, dass Geert Wilders im niederländischen Wahlkampf die sofortige Deportation von allen Muslimen gefordert hat.
Darüber haben viele Medien das
Tuch des Schweigens
gelegt. Auch dass in drei EU – Staaten seit Anfang 2010 rechtspopulistische Parteien Regierungsmehrheiten vereitelten, fiel oftmals unter den journalistischen Tisch. Dabei ist die immer so dargestellte schweigende Mehrheit der Bevölkerung in Belgien, Schweden und den Niederlanden keinesfalls mit dem Einfluss antiislamischer Parteien einverstanden. Bereits seit Jahren regieren rechtspopulistische Parteien in Dänemark, Finnland, Italien, Norwegen und Österreich mit. Herausragendes oder sogar Nutzmehrendes ist dabei für die Menschen in diesen Ländern nicht zu verzeichnen. Dabei ist das wirklich NEUE nicht der latent vorhandene Rechtspopulismus, sondern die hochgezüchtete Wut der Bevölkerungen auf den Islam. Die Probleme und politischen Ausschläge in den Niederlanden sind dramatischer als in unserer Heimat. Es scheint deshalb angebracht zu sein, dass sich aktuelle und zukünftige Rentenbezieher besser informieren, anstatt unseren Nachbarn willfährig zu folgen. Denn wer wie Geert Wilders als Rechtsprotagonist ein Israel – Befürworter sein möchte und gleichzeitig im Wahlkampf die Deportation von Muslimen fordert, züchtet nicht nur Widersprüche, sonder wirft vor allem Fragen auf. Bis tief in unsere Gesellschaftsklassen reicht die wachsende Angst, dass muslimische Zuwanderer unsere europäische oder deutsche Kultur zerstören könnten. Ohne jeden Zweifel verstoßen bestimmte Praktiken in einigen islamisch geprägten Staaten gegen europäische Werte.
Geert Wilders
oder seine deutschen Gesinnungsgenossen sind
für die Mehrheit der Menschen in unserer Heimat
keine Antwort darauf.
Die Menschen in unserer Heimat
suchen einen sicheren politischen Hafen, den man durch eine echte bürgerlich liberale Partei befriedigen könnte.
Denn der Kampf der Rechtspopulisten gegen Moscheen, Minarette oder Kopftücher fördert weder Meinungsfreiheit, Wohlstand für alle noch eine sinnvolle Integration.
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