Das Wort am Sonntag 2010 04 11

Das Wort am Sonntag

Der Mensch im Mittelpunkt

Gesichter hinter Hartz IV

 

11. April 2010

 

Sieben quälende Jahre nach Verkündung der Agenda 2010 durch den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder distanzierte sich die SPD – Spitze von den bis dahin hochgelobten Hartz – Reformen. Die schwer angeschlagene frühere Volkspartei macht eine Rolle rückwärts bei Hartz IV und das SPD – Präsidium billigte am 15. März 2010 ein entsprechendes Konzept.

Verdutzt schauen nun selbst viele der noch verbliebenen SPD – Mitglieder nach Berlin. Ihnen ist durch diese Kehrtwendung bewusst geworden, dass die meist selbst ernannten Eliten in der SPD die Reformen nicht zu Ende denken.

Zitat Auszug Sigmar Gabriel:

„Damit wird die Lebensleistung eines jeden respektiert”.

Zitat Ende.

Noch vor wenigen Wochen hörte man aus der SPD – Führungsriege volkkommen anders lautende Beurteilungen.

Unser Sozialstaat ist nicht mehr zu finanzieren.

Die gesetzliche Rente nach dem Bismarckschen System ist von vorgestern und völlig überholt.

Arbeitsmarktpolitik ist vom Grundsatz her solidarisch.

Hartz IV sowie eine Verkürzung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeld I signalisieren, dass eine Absicherung über einkommensbezogene sowie vergleichsweise großzügige Transferleistungen auf Dauer nicht mehr möglich erscheinen”.

Klingt im höchsten Maße menschenverachtend, wurde aber bis zum 15. März 2010 von etlichen SPD – Protagonisten verbal genauso verkauft und diverse Male verschriftet.

Besonders das zynische Unwort

Transferleistungen

als „moderner” Ersatz für das eigentlich zutreffende Wort

Versicherungsleistungen

in Bezug auf die gesetzliche Rentenversicherung, zeigt das ganze Ausmaß der von der SPD ursprünglich gewollten Demontage der

Menschenwürde.

Nach sieben Chaos – Jahren, der Teilauswechselung der Führungsriege sowie diversen verlorenen Wahlkämpfen, möchte man vermeiden, dass mit der farblosen Spitzenkandidatin in NRW die anstehende Landtagswahl völlig versemmelt wird.

 

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Für Langzeitarbeitslose ohne Chance auf einen sicheren Arbeitsplatz wollen die vorgeblichen Sozialdemokraten in den kommenden zwei Jahren einen

sozialen Arbeitsmarkt

mit zusätzlich 200 000 Beschäftigungsverhältnissen schaffen. Die öffentlich geförderten Arbeitsplätze sollen die bisherigen Ein – Euro – Jobs ersetzen.

Keine Vermögensprüfung mehr, bis zu 36 Monate Arbeitslosengeld und einen garantierten Mindestlohn von 8,50 Euro.

Das Arbeitslosengeld I soll danach bis zu 24 statt zwölf Monate gezahlt werden, wenn sich Arbeitslose in der Zeit beruflich weiterqualifizieren.

Ältere Langzeitarbeitslose ab 58 Jahren, die schon jetzt Anspruch auf 24 Monate Arbeitslosengeld I haben, könnten dann sogar auf 36 Monate kommen.

 

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Das ist keine Rolle rückwärts und schon gar keine Abkehr von Hartz IV, sondern der erneute untaugliche Versuch, von den Fehlern der Vergangenheit abzulenken und noch zu retten, was noch rettbar erscheint. Man möchte gezielt vom anwachsenden Elend der Betroffenen ablenken.

Dabei waren besonders die Gewerkschaftler in der SPD immer stolz darauf, dass eine vorsorgende Arbeitsmarktpolitik der Kernpunkt einer fortschrittlichen Sozialdemokratie sein sollte.

Die Botschaft von DGB – Chef Sommer und Genossen lautet bis heute

Zitat Auszüge:

„Eine vorausschauende Arbeitsmarktpolitik

kann Chancen eröffnen und Teihabe ermöglichen”.

Zitat Ende.

Klingt oberflächlich betrachtet sehr gutwurde

aber bis heute niemals erreicht.

Das sehr gerne zu der Schicksalsfrage hochgejubelte Problemfeld der so genannten demographischen Entwicklung, ist gemessen an der bereits heute vorherrschenden Alters- und Kinderarmut ein nahezu „lächerliches” Problem für alle Politiker.

Denn die bis heute unverändert so dargestellten angeblich nützlichen

Arbeitsmarktreformen

der zweifachen rot / grünen Regierungsversuche stellen einen brutalen

Strukturbruch

in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik in unserer Heimat dar. Bereits vor der geplanten Einführung der vorsätzlichen

Vernichtung der Menschenwürde

wies der DRSB e.V. auf die zu erwartenden schrecklichen Folgen hin, wenn man die einkommensbezogene Arbeitslosenhilfe durch eine völlig diskreditierende

„bedürftigkeitsbezogene” Pauschalleistung ersetzt und das Arbeitslosengeld II hauptsächlich an der Sozialhilfe ausrichten möchte. Alle Prognosen des DRSB e.V. sind bedauerlicherweise eingetreten.

Parallel dazu schwächten Schröder, Clement und Steinmeier die Arbeitnehmerrechte besonders durch die Einführung und Liberalisierung des

Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes.

Erst dadurch wurden Hartz IV – Empfänger an den Rand der Gesellschaft gedrängt und müssen jede zumutbare Arbeit annehmen.

Damit ist es

SPD und Bündnis 90 / Die Grünen

bis heute gelungen, ihre pharisäerhaften Aussagen zur Chancengleichheit oder zur Bildung zu konterkarieren. Diese Entwicklungen haben mit fortschrittlicher Sozialdemokratie nicht das Geringste zu tun und entlarven wiederrum die geistigen Väter der

Vernichtung der Menschenwürde.

Möglicherweise die Ursache dafür, dass der DRSB e.V. ständig gebeten wird, einmal

die

Gesichter hinter Hartz IV

zu beleuchten. Die aufgeworfenen Fragen:

Wer steckt außer Schröder und Genossen hinter Hartz IV?

Wie alt sind diese eiskalten Henker der Sozialdemokratie?

Was treibt diese Sozialvernichter

dazu, aktuelle und zukünftige Rentenbezieher gezielt in die

Armut zu treiben?

Wie sehen solche vermeintlichen Volksschädlinge aus?

Wie bereits mehrfach berichtet verteilen sich die Aufgaben auf viele Köpfe und Einrichtungen. Ob nun Bertelsmann Stiftungen oder andere oft genannte Institute ist bei der „Beleuchtung der Köpfe” unerheblich, denn oftmals tauchen die Namen mehrfach wieder auf. Personen wie Steinmeier, Clement, Hartz, Riester oder Scholz hat der DRSB e.V. bereits recht umfassend durchleuchtet und konnte die Ursachen- und Wirkungszusammenhänge entlarven.

Auf Wunsch vieler Leser hat der DRSB e.V. per Zufallsgenerator den glühenden Verteidiger der Vernichtung der Menschenwürde

Dr. Werner Eichhorst

ausgewählt. Dieser unzweideutige Protagonist der Sozialvernichtung scheint nach vorliegenden Informationen sowie der Durchleuchtung seiner Verschriftungen noch immer die Ansicht zu vertreten, dass die prekären Hartz – Reformen wichtig und richtig sind.

Gemäß einer vor dieser Veröffentlichung gestarteten Umfrage ist

Werner Eichhorst

den meisten Befragten aus der SPD unbekannt. Wer versteckt sich hinter diesem Mann, der den Menschen in unserer Heimat weiterhin Hartz IV zumuten möchte?

 

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Gemäß seiner eigenen Darstellungen im Internet studierte

Werner Eichhorst

Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie und Verwaltungswissenschaften in Tübingen und Konstanz und schloss sein Studium im 1995 mit dem Diplom ab.

Von 1996 bis 1999 war er Doktorand und

Post – Doc – Stipendiat

am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln.

Ende 1998 promovierte er an der Universität Konstanz. Danach war er bis 2004 Projektleiter bei der Bertelsmann Stiftung.

In dieser Zeit war er für das Projekt Benchmarking Deutschland:

Arbeitsmarkt und Beschäftigung

verantwortlich.

Von März 2004 bis Juni 2005 war er am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung [ IAB ] in Nürnberg tätig.

Seit Juli 2005 ist Werner Eichhorst am IZA tätig, zunächst als Research Associate, ab Februar 2006 als Senior Research Associate und seit April 2007 als

Stellvertretender Direktor Arbeitsmarktpolitik.

Praktische Berufserfahrung am Arbeitsmarkt kann Werner Eichhorst nicht nachweisen und stützt höchstwahrscheinlich seine „wissenschaftlichen” Erkenntnisse durch den Elfenbeinturm der Wissenschaft ab.

 

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Da der DRSB e.V. keine Bebilderung der Internetseite vornimmt, müssen interessierte Leser lediglich den Namen Werner Eichhorst in Google eingeben, um zu sehen wie dieser Befürworter der

Vernichtung der Menschenwürde

aussieht. Auch können Interessierte im SPD – Buch mit dem Titel

Auf der Höhe der Zeit

[ Soziale Demokratie und Fortschritt im 21. Jahrhundert ]

auf den Seiten 103 bis 107 schwarz auf weiß nachlesen, warum Werner Eichhorst glaubt, die Mehrheit unserer Bevölkerung wie einen Haufen Asoziale bevormunden und behandeln zu müssen.

 

Die Vorstöße von Sigmar Gabriel und Genossen sind also nichts anderes als die Opferung der einstige Überzeugung auf dem Altar der Koalitionsfähigkeit und wieder einmal vorsätzliche Wählertäuschung, damit die Spitzenkandidatin der SPD in NRW,

Hannelore Kraft,

noch die letzte Chance verbleibt, mit der CDU eine große Koalition einzugehen und nicht vor Jürgen Rüttgers mit leeren Händen stehen muss.

So sieht bedauerlicherweise noch immer praktizierte Demokratie in unserer Heimat aus, dominiert von Personen die über keinerlei praktische Erfahrungen verfügen und sich hinter Statistiken und Forschungsergebnissen verkriechen.

Soll dieses prekäre Szenario die Zukunft Deutschlands sein?

 

Schreiben Sie uns Ihre ungeschminkte Meinung zu den Themen

Werner Eichhorst und Vernichtung der Menschenwürde.

Ihre Zuschriften und Informationen können für alle DRSB – Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein, besonders vor der anstehenden Landtagswahl in NRW.

Bitte schreiben Sie uns Ihre Kommentare

als Brief, Telefax oder E – Mail.

Der DRSB e.V. freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, auch wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt sein sollten.

Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu!

Wünsche nach Anonymität werden durch den DRSB e.V. respektiert und gewahrt.

Die Leserzuschriften werden nach Themengebieten aufgeteilt und nach einem Zufallsgenerator ausgewählt.

 

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Deutscher Rentenschutzbund e.V.

 

Wir kämpfen seit 22 Jahren mit der Stimme der Demokratie für einen modernen Sozialstaat, sichere, langfristige Arbeitsplätze, sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme, sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme und für korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der Europäischen Union.

 

 

 

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